Menden. Ungepflegtes Aussehen ist vielen Bürgern ein Dorn im Auge. Jetzt gibt es einen Vorschlag für eine nachhaltige Pflege.
Mit dem Ende des Sommers sind die zugewucherten Kreisverkehre an den Ortseingängen in Lendringsen oder am Mendener Glockenblumenweg für immer mehr Bürgerinnen und Bürger zum Ärgernis angewachsen. Was sich für einfahrende Gäste der Stadt als einladende Visitenkarte präsentieren sollte, werde so zum Schandfleck, beschwerten sich auch WP-Leserinnen und -Leser mehrfach über die ausbleibende Grünpflege: Da helfe in Lendringsen auch die schönste Palme nichts mehr. Jetzt gibt es einen Lösungsvorschlag der FDP, die selbst seit vielen Jahren das Blumendreieck an Westwall und Walramstraße in Ordnung hält.
„Dieses Modell kann für beide Seiten – für die Stadt und die Unternehmen – von Vorteil sein.“
Mit gut sichtbaren Pflanzflächen könnten Betriebe Kunden gewinnen
Die Liberalen bringen Patenschaften von Fachunternehmen aus dem Garten- und Landschaftsbau ins Spiel. Die könne es für die Kreisverkehre ebenso geben wie für andere Hingucker, etwa die Blumeninsel am Bahnhof. Die Betriebe dürften diese von allen Seiten gut sichtbaren Pflanzflächen für ihre Eigenwerbung nutzen und könnten damit auch neue Kunden gewinnen, meint die FDP-Fraktion. Neben der Stärkung der heimischen Wirtschaft würde der städtische Baubetrieb bei der Grünpflege damit ebenso entlastet wie der Mendener Stadthaushalt. „Dieses Modell kann für beide Seiten – für die Stadt und die Unternehmen – von Vorteil sein“, erklärt dazu der liberale Fraktionsvorsitzende Stefan Weige.
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Größe der Werbeanlage und Qualitätsstandards sollen in Kooperationsvertrag
Die Stadtverwaltung befürwortet den Vorstoß und will ihn in der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstag, 31. Oktober, aufnehmen. Die Sitzung ist öffentlich und findet ab 17 Uhr im Ratssaal statt. Wird das Thema später im Fachausschuss beraten, dürfte es auch um die Ausgestaltung der Verträge zwischen Stadt und Unternehmen gehen. Und auch dazu haben die Liberalen bereits Ideen entwickelt: Festgelegt werden sollten demnach die Pflegeverpflichtung, die Größe der jeweiligen Werbeanlage sowie Qualitätsstandards für Bepflanzung und Pflege. Die Werbung der Unternehmen soll „ästhetisch ansprechend und unaufdringlich“ sein. Denn würde sie zu knallig, sähe das nicht nur unschön aus: Es könne Autofahrerinnen und Autofahrer auch vom Verkehrsgeschehen ablenken.
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Pflanzen mit ökologischer Wirkung wären besonders erwünscht
Schließlich könne diese Zusammenarbeit auch für mehr Umweltschutz sorgen, indem vor allem Pflanzen verwendet werden, die nicht nur schön aussehen, sondern auch eine ökologische Wirkung entfalten. Damit könnten die Betriebe in der Öffentlichkeit zugleich ihre Kompetenz in Sachen Nachhaltigkeit unter Beweis stellen. Insgesamt, resümiert Weige, könne diese Kooperation „durch eine sorgfältige Planung und eine klare Vertragsgestaltung zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Lösung für alle werden“.
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Menden machte mit „Gießpatenschaften“ keine guten Erfahrungen
Dass dieser Erfolg keineswegs selbstverständlich wäre, zeigen Erfahrungen in Menden mit sogenannten „Gießpatenschaften“ für Straßenbäume. Damit sollte das Stadtgebiet auch in trockenen und heißen Sommern grüner und lebenswerter gehalten werden. Bürgerinnen und Bürger konnten sich online für eine Patenschaft anmelden. Doch die Resonanz auf diese Aufrufe blieb in der Bevölkerung sehr verhalten, und ob dann tatsächlich auch gegossen wurde, konnte niemand nachhalten.