Menden. Von den 1950er-Jahren bis zum Millenium: Die neue Sonderausstellung bietet besondere Schätze und weckt ganz besondere Erinnerungen.

Wieviel Aufwand die Vorbereitung der neuen Wechselausstellung „Zeitreise – vom Petticoat bis zur Neuen Deutschen Welle“ auf Gut Rödinghausen gemacht hat, lässt sich nur erahnen. Die Kuratorin Rabea Badeda hat sich in mehrfacher Hinsicht auf Spurensuche begeben. Was geschah in Menden zwischen 1950 und 2000? Welche Schlagzeilen beherrschten die Medien und die Menschen? Gemeinsam mit Stadtarchivar Stephan Reisloh und seinem Mitarbeiter Michael Jennes hat sie intensiv recherchiert. Das Stadtarchiv stellte sich einmal mehr als eine echte Schatzkammer heraus.

Wichtige Schlagzeilen und geschichtsträchtige Exponate

Zu den wichtigsten Schlagzeilen, die an den Wänden der Räume im Erdgeschoss prangen, hat Rabea Badeda geschichtsträchtige Exponate hinzugefügt. So entstehen Räume, die die Besucherinnen und Besucher in unterschiedliche Jahrzehnte führen. Die 1950er- und 1960er-Jahre sind in einem Raum zusammengefasst. Wer diesen betritt, erfährt, dass Rektor Robert Frese 1950 mit Schülern die Rodenburg ausgegraben hat und dass 1965 das Kaufhaus Küster eröffnet hat. Ein Nierentisch, ein altes Kleid und Zinngeschirr sorgen für das passende Ambiente.

Ausstellung
Die 1950er- und 1960er-Jahre markieren den Beginn der Ausstellung in einem gemeinsamen Raum. © WP | Dirk Becker

Wer den nächsten Raum betritt, weiß sofort, dass er in den Siebzigern gelandet ist. Orange dominiert – nicht nur in der Mode, sondern selbst bei den Küchengeräten. Das Mendener Museum verfügt über zahlreiche Exponate, einige sind auch in der Dauerausstellung im Industriemuseum zu sehen, weil sie in der Hönnestadt produziert wurden. Kurioserweise gilt: Je mehr Zeit vergangen ist, desto mehr Objekte gibt es. „Ab den 1980ern wird es dünner“, sagt Rabea Badeda. Die Mendenerinnen und Mendener stellen immer wieder Dinge zur Verfügung. Dass auch Dinge aus den späten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts oder sogar aus diesem Jahrtausend wertvoll sein könnten, ist ihnen möglicherweise nicht bewusst.

Leihgaben und Schenkungen bereichern die Ausstellung

„Nach Ausstelllungen wie dieser kommen immer wieder Menschen und bringen uns Dinge“, weiß Rabea Badeda. Viele Mendenerinnen und Mendener haben für die Ausstellung ihre ganz persönlichen Fotoalben geöffnet. Ob der Gummibaum im Wohnzimmer, die Hausfrau in Kittelschürze oder ältere Frauen beim Kaffeekränzchen – manches ist immer wieder zu sehen. „Die Museen der Stadt Menden sind Museen der Menschen. Ohne das tatkräftige Engagement der vielen Leihgaben und Schenkungen wären viele Ausstellungen nicht möglich. Diese gemeinschaftlichen Ergebnisse zeigen wir in unseren Museen, wofür wir sehr dankbar sind“, sagt Museumsleiter Marius Stiehler. Ausdrücklich lobt er auch das Ehrenamtliche-Team der Museen.

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Die Ausstellung „Zeitreise – vom Petticoat bis zur Neuen Deutschen Welle“ weckt Erinnerungen und Emotionen. Sie ist noch bis zum 5. Januar 2025 bei freiem Eintritt zu den Öffnungszeiten des Industriemuseums (Mi. und Do. 9 bis 17 Uhr, Sa. und So. 10 bis 18 Uhr) auf Gut Rödinghausen zu erleben. Am Sonntag, 8. Dezember, bietet die Kuratorin Rabea Badeda eine Kurzführung durch die Ausstellung an. Die Teilnahmegebühr in Höhe von drei Euro pro Person ist vor Ort in bar zu errichten. Anmeldungen sind ab sofort unter Tel. (02373) 903-8770 oder per E-Mail an museum@menden.de möglich.