Menden. Umbau läuft: Mendens höchstgelegenes Feinschmecker-Restaurant im neunten Stock des „Langen Eugen“ sucht noch weitere Kräfte.

Im nächsten Sommer soll man über den Dächern von Menden schon dinieren können, im dann wohl ungewöhnlichsten und jedenfalls höchstgelegenen Feinschmecker-Restaurant der Stadt. Denn die Umbauarbeiten im ehemaligen Schwesternwohnheim am St.-Vincenz-Krankenhaus, der im Volksmund nur „Langer Eugen“ genannt wird, laufen auf den sprichwörtlichen Hochtouren. Dabei ist das neue Paradies für Schmecklecker nur die Sahne auf der Torte, um im Bild zu bleiben: Darunter soll es auf sieben großen Etagen um Gesundheit und Fitness gehen. Hier will die Mendener Investorin Anabell Eckstein ihr „Physio Zentrum Menden“ (PZM) unterbringen, das im benachbarten Ärztehaus gerade aus allen Nähten platzt.

„Für mich sind das 3700 Quadratmeter Abenteuer!“

Anabell Eckstein
Investorin und PZM-Betreiberin aus Menden

„Für mich sind das 3700 Quadratmeter Abenteuer!“ So beschreibt Anabell Eckstein, die gemeinsam mit ihren Geschäftspartner, dem Wirtschaftsjuristen Martin Winkler, das Klinik-Hochhaus umbaut, die letzten Monate. Die Leidenschaft für ihr Projekt ist ihr anzumerken: Im letzten Herbst hatte die eigens gegründete Winstein GmbH den Kauf des ehemaligen Schwesternheims öffentlich gemacht – und den Plan, hier in der ersten Jahreshälfte 2025 das Physio-Zentrum neu zu eröffnen.

Vorbild „Langer Eugen“: Das ehemalige Abgeordneten-Hochhaus in Bonn wurde ironisch benannt nach Eugen Gerstenmaier, dem klein gewachsenen damaligen Bundestagspräsidenten. In die einstigen Abgeordnetenbüros zogen nach dem Umzug des Bundestages nach Berlin elf UN-Organisationen ein.
Vorbild „Langer Eugen“: Das ehemalige Abgeordneten-Hochhaus in Bonn wurde ironisch benannt nach Eugen Gerstenmaier, dem klein gewachsenen damaligen Bundestagspräsidenten. In die einstigen Abgeordnetenbüros zogen nach dem Umzug des Bundestages nach Berlin elf UN-Organisationen ein. © WP

Fassadenarbeiten sollen noch vor dem Winter erledigt sein

Tatsächlich steht seit April ein großer Baukran neben dem Gebäude, das sich seither aber wenig verändert zu haben scheint. „Aber das täuscht“, strahlt Eckstein. „Auch wenn das eine knifflige Kiste ist, liegen wir doch gut im Zeitplan.“ Und im November sind die Abbrucharbeiten innen wie außen erledigt, danach geht es daran, Etage für Etage wieder schön herzurichten. Und das Restaurant ganz oben natürlich auch. Darauf freue sie sich schon sehr.

Karikatur
Höhenrausch: So erwartet WP-Zeichner Tommes das neue Restaurant. © Thomas Jahn | Tommes

500 Tonnen Bauschutt abtransportiert, darunter 300 alte Heizkörper

„Die Aufgabe des Baukrans war ebenso simpel wie delikat“, beschreibt Eckstein. „Es ging um den Abtransport von rund 500 Tonnen Bauschutt nebst 300 alten Heizkörpern. Entsorgt wurde auf allen Etagen über die Balkonbrüstungen. Dazu machte unsere Mannschaft eigens einen Kranführerschein und meisterte dieses Unterfangen komplikationslos. Auch wenn das Gebäude von außen noch nach Dornröschenschlaf aussieht, tut sich innen also ungemein viel.“ 

Viel, viel Platz fürs künftige Physio-Zentrum Menden: Eine der entkernten Etagen im Langen Eugen lässt erahnen, wie groß 3700 Quadratmeter sind.
Viel, viel Platz fürs künftige Physio-Zentrum Menden: Eine der entkernten Etagen im Langen Eugen lässt erahnen, wie groß 3700 Quadratmeter sind. © Westfalenpost | Daniela Angrick/Privat

Motto der Unternehmerin: Eine Vision konsequent verfolgen

Solche Herausforderungen gehörten aber dazu, sagt die engagierte Unternehmerin. Für sie sei es jedoch „entscheidend, eine Vision zu haben und sie konsequent zu verfolgen“. Ein Besuch auf der Baustelle zeigt die Verwandlung mittlerweile deutlich: Alle Abbrucharbeiten sind abgeschlossen. Die ursprünglichen Grundrisse mit ihren langen Fluren und zahlreichen Türen haben großzügigen Flächen Platz gemacht, Sanitär- und Elektroarbeiten sind im vollen Gange. Als nächster Schritt steht die Erneuerung der Fenster und der Fassade auf dem Plan.

Kran am Physiozentrum Menden
Hat schon ganze Arbeit geleistet: Der Baukran am "Langen Eugen", hier im Juli. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Chefkoch gefunden, Commis de Cuisine und Commis de Rang noch gesucht

Parallel zu den baulichen Maßnahmen gehe es aktuell auch um die betriebliche Organisation des Restaurants im obersten Stockwerk. Eckstein: „Wir haben bereits ein tolles Team an unserer Seite. Für unsere Küchenbrigade rund um den Sternekoch Manfred Salzmann ist jetzt ein Chefkoch gefunden, der in Menden bei weitem kein Unbekannter ist. Aber wir suchen zum Beispiel noch einen Commis de Cuisine und Commis de Rang.“ Das seien wichtige Positionen, doch zeigt sie sich zuversichtlich: „Motivierte Talente, die Lust auf eine innovative und bodenständige Heimatküche haben, werden zu uns finden.“

Im November will die Chefin vor der Belegschaft weitere Geheimnisse lüften

Aus unternehmerischer Sicht, sagt Eckstein weiter, zeige ihr jeder erfolgreich umgesetzte Teilschritt, „dass wir auf dem richten Weg sind“. Am 15. November sollen noch diverse Geheimnisse gelüftet werden. An diesem Tag ist die PZM-Belegschaft auf die Wilhelmshöhe eingeladen, zur Feier des 20-jährigen Bestehens des Physio-Zentrums. Dann soll es auch Skizzen vom Aussehen des neuen Physio-Zentrums sowie des Restaurants in den Wolken zu sehen geben. Die WP wird weiter berichten.