Die Windthorststraße sol zwei Stunden am Tag gesperrt bleiben – aber nur im Bereich der Haltestellen. Menden

Die Ankündigung des Ordnungsamtes, zur Sicherheit der 1500 Kinder und Jugendlichen am Schulzentrum die Windthorststraße ab 2025 zeitweilig für Elterntaxis zu sperren, hat inzwischen viele Fragen aufgeworfen. Die wichtigste beantworten jetzt drei Varianten für die Sperrung, die an Schultagen immer zu den Stoßzeiten von 7.15 bis 8.15 Uhr und von 12.30 bis 13.30 Uhr gelten soll: Autos dürfen demnach die Windthorststraße so weit hochfahren, dass ein Abbiegen nach links in die Wohnsiedlung am Vinckeweg möglich bleibt, ebenso wie nach rechts in die Gisbert-Kranz-Straße und retour. „Wir wollen 1500 Schulkinder schützen, aber natürlich keine Siedlungen abbinden“, stellt Ordnungsamtsleiterin Manuela Schmidt klar.

Manuela Schmidt

„Wir wollen 1500 Schulkinder schützen, aber natürlich keine Siedlungen abbinden.“

Manuela Schmidt

Bekanntlich haben Ordnungskräfte das tägliche Treiben rund um die Bushaltestellen vor der Gesamt- und der Realschule seit dem Schulbeginn mit wachsender Sorge beobachtet. Zwar werde der neue Elterntaxi-Halteplatz unterhalb der Einmündung zur Gisbert-Kranz-Straße mittlerweile gut genutzt, doch das reicht laut Teamleiterin Sabrina Hünnies angesichts der großen Schülerzahl nicht aus. Es bleibe vor allem dabei, dass wendende Elterntaxis, die in das tägliche Gewusel aus Busschülern, Radfahrern und Passanten hineinfahren, für die größten Behinderungen sorgen. In der kommenden Sitzung des Ausschusses für öffentliche Sicherheit und Ordnung soll den Politikerinnen und Politikern erläutert werden, wie die beabsichtigte Sperrung ins Werk gesetzt werden könnte.

„Dabei sollen die Anwohner so wenig wie möglich beeinträchtigt werden, denn die können nichts für die Situation. Die würden wir auf dem Weg zu mehr Verkehrssicherheit vielmehr gerne mitnehmen“, erklärte Manuela Schmidt auf Nachfrage der WP. Sie macht auch darauf aufmerksam, dass es hier um einen Versuch geht, um ein Pilotprojekt, das auf ein Jahr angesetzt ist. Und wenn es überhaupt nicht funktionieren sollte, dann könne man den Versuch auch abbrechen, allerdings nicht ersatzlos: „Wir werden die Sperrungen ja auch kontrollieren. Wenn wir dabei den Eindruck gewinnen, dass das nicht klappt, müssen wir andere Wege suchen. Wir hatten im Frühjahr auch wegen der chaotischen Situation am Schulzentrum einen groß angelegten Workshop mit Elternvertretern und der Polizei, daraus ist der Arbeitskreis Schulwegsicherung erwachsen. Es kann nicht sein, dass die Vorschläge jetzt einfach ignoriert werden und dann alles beim alten bleibt.“

Drei Varianten zum Schutz der Kinder und Jugendlichen will das Ordnungsamt öffentlich vorlegen. Die erste und favorisierte ist die „unechte“ Einbahnstraße. Dabei ist die Windthorststraße oberhalb von Vinckeweg und Gisbert-Kranz-Straße nur zu den beiden Stoßzeiten gesperrt. „Von oben, also von der Joseph-Beierle-Straße aus, kann man jederzeit herunterfahren“, stellt Sabrina Hünnies klar. Überlegt werde übrigens, auch dort eine Elterntaxi-Haltestelle einzurichten. Sollte das dann immer noch zu wenig sein, könnten Eltern auch den Parkplatz am Ziegelbrand zum Ein- und Aussteigen der Kinder nutzen. Von dort aus dann über die Gisbert-Kranz-Straße zu laufen, sei allemal ein zumutbarer Schulweg.

Variante 2 ist die echte Einbahnstraße. Sie wäre identisch mit Variante 1, würde aber eine Dauerregelung, also 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche gelten.

Schließlich ist da noch die Variante 3, die sogenannte Schulstraße. Sie würde die dauerhafte Sperrung des Haltestellenbereichs für den normalen Straßenverkehr nach sich ziehen, und zwar zu beiden Seiten des Schulzentrum, also von unten wie auch von oben. „Schulstraßen sprießen gerade wie Pilze aus dem Boden, sie wäre an der Windthorststraße für uns aber die letzte der drei Alternativen“, sagt Manuela Schmidt. Denn diese Variante würde die Anlieger am härtesten treffen, außerdem wäre die Schulstraße mit Abstand die teuerste Lösung. Dann müsste sogar mechanisch dafür gesorgt werden, dass nur noch Busse und Fahrräder in diesen Bereich einfahren können. Zum Beispiel mit versenkbaren Pollern, die dann nur noch für die Schulbusse den Weg freimachen würden.

Die Sitzung des Ausschusses für Öffentliche Sicherheit, Ordnung und das Feuerwehrwesen ist öffentlich und findet am Mittwoch, 11. September, ab 17 Uhr im neuen Ratssaal statt.