Menden. Der mögliche Abriss der Heilig-Kreuz-Kirche am Battenfeld gerät mit der Planung für ein „Grünes Stadttor“ erneut in den Fokus.

Der angekündigte mögliche Abriss der Heilig-Kreuz-Kirche rückt mit den Plänen für ein neues, blühendes Stadttor auf Battenfeldswiese wieder in den Blickpunkt. Wie Markus Deiters, Verwaltungsleiter des Pastoralverbundes Menden, jetzt auf WP-Anfrage bestätigte, haben auf kirchlicher Seite die Planungen für eine Kindertagesstätte mit einem Gottesdienstraum an Stelle des Gotteshauses Fahrt aufgenommen.

Verwaltungschef: Kirche hat den Abbruch noch längst nicht beschlossen

Der Kirchen-Abbruch sei aber keineswegs beschlossene Sache, stellt Deiters zugleich fest. Der Prozess, der auf einen Abriss hinauslaufen könne, sei bei massiven Einsprüchen jederzeit anzuhalten. „Für mich ist die Kirche erst wirklich aufgegeben, wenn der Termin für ihre Profanierung feststeht“, sprich für die Entwidmung, sagt Deiters. Aktuell geplant werde aber die Kombination aus Kindergarten und dem umgestalteten Pfarrheim als Gottesdienststätte.

„Für mich ist die Kirche erst wirklich aufgegeben, wenn der Termin für ihre Profanisierung feststeht.“

Markus Deiters
Verwaltungsleiter des Pastoralverbundes Menden

Heilig Kreuz ist Prüffall für Kommission des Erzbistums Paderborn

Wie berichtet, hat der Pastoralverbund die Kirche Heilig Kreuz beim Bistum als Prüffall angegeben. Viele Gemeinden handeln so, weil sie unter starkem Mitgliederschwund leiden und die hohen Unterhaltungskosten für wenig genutzte große Gebäude gern los wären. Heilig Kreuz ist kein denkmalgeschütztes Gotteshaus, liegt nahe der Vincenzkirche, enthält weder Reliquien noch unersetzliche Kunstwerke, verzeichnet kaum Gottesdienstbesucher, schwebt ständig in Hochwassergefahr und bräuchte eine teure Dachsanierung. Eine Kommission aus Fachleuten des Erzbistums Paderborn soll die Entbehrlichkeitsprüfung vornehmen, doch hat sie laut Deiters eine lange Liste abzuarbeiten, auf der Heilig Kreuz noch lange nicht an der Reihe wäre.

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Stadt will Hönne mit Vorland-Absenkung bei Hochwasser im Zaum halten

Zugleich arbeitet die Stadt Menden laut Baudezernent Jörg Müller in Abstimmung mit der Kirche an der Planung für eine Vorland-Absenkung an der Hönne am Battenfeld, um zusätzlichen Auffangraum bei Hochwasser zu schaffen. Dem musste auf der anderen Hönneseite vor Jahren schon die dortige Kleingartensiedlung weichen. Abgebrochen ist seit kurzem die vielgenutzte Fußgängerbrücke von der Balver Straße über die Hönne zu Heilig Kreuz.

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Hochwasser am Battenfeld bedroht die gesamte Unterstadt

„Das Gelände der Kirche am Battenfeld ist eine sensible Stelle, an der wir sehr interessiert sind“, sagt Müller. Das Gotteshaus sei zuletzt mehrfach überschwemmt worden, jedes Hönne-Hochwasser dort bedrohe die ganze Unterstadt. Ob Kita oder Kirche damit besser geschützt wäre, sei für die Stadt allerdings zweitrangig.

Im Klima-Ausschuss wird offen über den Abbruch gesprochen

Im jüngsten Ausschuss für Umwelt und Klima erschien der Kirchen-Abriss indes schon in trockenen Tüchern, als es um die Blühfläche auf dem heutigen Schotterparkplatz ging. Die Kirche, hieß es, werde ja abgerissen, und mit der Schließung des Ford-Autohauses Pflug zum Jahresende wachse die verfügbare Fläche weiter an. Also müsse es für Battenfeldswiese eine umfassendere Planung geben als die Blühwiese. Eine ersatzlose Aufgabe der Parkfläche zugunsten einer Blühwiese ist unterdessen keineswegs für alle Politikerinnen und Politiker unproblematisch: Den Platz nutzten heute nicht nur Zirkusunternehmen oder Pfingstkirmes-Schausteller. Er sei auch wichtig für viele Menschen, die in der Innenstadt arbeiten.

Klimafreundliche Unternehmen unter den Antragstellern für die Blühwiese

Beantragt haben die „kleine Lösung“ der Blühwiese die Klima-Initiative der Mendener Wirtschaft mit 40 Betrieben, das Hönne-Gymnasium für einen außerschulischen Lernort und Ingrid Ketzscher als Mendener Vertreterin im Klimaschutzbund der Städte.