Menden. Außer mittwochs täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet: Neuer Bringhof soll es Kundinnen und Kunden in jeder Hinsicht bequemer machen.

Als der neue Mendener Bringhof um Punkt 10 Uhr am Montag öffnet, ist außer der Belegschaft und einigen Kunden niemand da. Kein Mendener Bürgermeister durchschneidet hier ein Band, kein Beigeordneter sagt einen Ton. Dabei dürfte es um die 3,5 Millionen Euro gekostet haben, um diesen Hof aus Bestandsbauten zu errichten, die jetzt in Schwarz und Weiß strahlen und überhaupt nicht nach Abfallstation aussehen. Hinzu kommt, dass der Zweckverband für Abfallbeseitigung (ZfA) die größte Entsorgungsmöglichkeit der Stadt jetzt auch ganztägig anbietet. Alles in allem doch wohl Grund genug für die Wertschätzung einer öffentlichen Einweihung.

Der allererste Kunde: Jan Buss aus Menden aus Menden weiht um 10 Uhr den neuen Mendener Bringhof ein. Jürgen Lux am Hallentor besorgt die erste Annahme.
Der allererste Kunde: Jan Buss aus Menden aus Menden weiht um 10 Uhr den neuen Mendener Bringhof ein. Jürgen Lux am Hallentor besorgt die erste Annahme. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Doch Betriebsleiter Bernd Wajerski hält sich mit solchen Gedanken gar nicht erst auf: „Wir sind da nicht so empfindlich“, schmunzelt er. Er beschreibt lieber, was die Leute, die jetzt mit ihren vollgeladenen Autos an den Papenbusch kommen, an Vorteilen haben gegenüber dem alten Standort an der Unteren Promenade: „Wir haben hier die Gebäude der vorher hier ansässigen Leuchtenfirma und ein ehemaliges Hochregallager übernommen“, berichtet er. „Und wir haben beides so umgebaut, dass es für unsere Kundinnen und Kunden aus Menden heute viel angenehmer ist als an der Promenade, wenn sie ihre Wertstoffe entsorgen wollen.“

Für die kleinen Güter: In der schwarz verglasten zweiten Halle geht es um CDs, Styropor und ähnliches. Hinter dem schicken Outfit würde man auf den ersten Blick keine Wertstoff-Sammelstelle vermuten.
Für die kleinen Güter: In der schwarz verglasten zweiten Halle geht es um CDs, Styropor und ähnliches. Hinter dem schicken Outfit würde man auf den ersten Blick keine Wertstoff-Sammelstelle vermuten. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

Wichtigstes Beispiel dafür ist die Halle für die großen Wertstoffcontainer: Eine lange Straße führt an ihnen entlang, damit man sein Auto leichter entladen kann. Das ist für alle Beteiligten schon mal deutlich bequemer, vor allem aber viel sicherer als die Querverkehre auf dem verwinkelten alten Bringhof-Gelände. Um die gefüllten Container abzutransportieren, muss ebenfalls kein Laster mehr auf dem Gelände herumkurven.

Dafür haben sie einen langen, schmalen Anbau an die neue Halle gesetzt, mit großen Rolltoren. So kann man die Riesengefäße jetzt einfach nach hinten wegziehen und neue hinstellen. Ansonsten haben sie die beiden ehemaligen Kasernengebäude nur umgebaut und ordentlich aufgepeppt, vor allem die in schwarzem Spiegelglas gehaltene Halle für die Kleinwaren erinnert eher an eine peppig aufgemachte Spielhalle als an Wertstoffe. An der heutigen Eröffnung konnte auch kein Bombenverdacht etwas ändern, der die Arbeiten hier am Jahresanfang eine zeitlang aufhielt.

An der Promenade zwei Wochen lang auf den Umzug hingewiesen

„An der Promenade haben wir zuletzt zwei Wochen lang mit großen Schildern auf unseren bevorstehenden Umzug hingewiesen“, sagt ZfA-Sprecher Denis Potschien, der heute zur Feier des Tages erschienen ist. „Viele der Stammkundinnen und -kunden wissen also Bescheid.“ Und der erste von denen, die Bescheid wissen, ist Jan Buss aus Menden. Er hat seinen Sportwagen am Montagmorgen mit Sperrgut vollgepackt, so gut das mit einem flachen Flitzer eben geht. Jetzt ist er hier der Allererste, doch auch für ihn regnet es deswegen weder Rosen noch Luftschlangen. Stattdessen überreicht ihm ZfA-Mann Jürgen Lux die erste Quittung.

Die kleinere Raum für die kleineren Güter: In der schwarz verglasten zweiten Halle geht es um CDs, Styropor und ähnliches.
Die kleinere Raum für die kleineren Güter: In der schwarz verglasten zweiten Halle geht es um CDs, Styropor und ähnliches. © Westfalenpost | Thomas Hagemann

A propos: Müssen die Gebührenzahler in Menden und den anderen Städten im Zweckverband für diesen neuen Standort jetzt mit höheren Gebühren büßen? „Nein, ganz bestimmt nicht“, sagt Bernd Wajerski. „Wir haben ja im letzten Jahr von 7,50 auf 10 Euro erhöht, zum ersten Mal seit 15 Jahren. Und darin“, lacht er, „sind auch neue Standorte wie unserer in Menden eingepreist!“

Keine Gebührenerhöhung wegen des neu eingerichteten Standortes

Den Papenbusch findet der Betriebsleiter ideal, aber sie haben auch lange danach gesucht, weiß Sprecher Denis Potschien. „Wir haben verschiedene Grundstücke angeboten bekommen, doch die waren entweder vom Zuschnitt her ungeeignet oder hätten komplette Neubauten erfordert. Hier am Papenbusch passte dagegen alles, und da haben wir zugeschlagen.

Entsorgung jetzt im Ganztagsbetrieb: Nur mittwochs und sonntags zu

Kostenlos angeliefert werden können wie bisher Altpapier, Altglas, Leichtverpackungen, Grünabfälle, Sperrmüll, Elektrogroß- und Kleingeräte, Bildschirmgeräte, Altkleider und Schuhe, Styropor (Verpackungen) und Leuchtstoffröhren.

Pauschal zehn Euro kosten Bauschutt, Holz oder Flachglas, jeweils bis 75 Kilo. Oder je ein Abfallsack von Hausmüll und Kleinteilen aus Entrümpelungen, oder drei Reifen ohne Felgen.

Geöffnet ist der neuen Bringhof mit der Adresse Am Papenbusch 5 montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags von 9.30 bis 16.30 Uhr. Nur mittwochs und sonntags ist er zu.