Menden. Ein Zweikampf sorgte beim Vogelschießen der Oesberner Schützen für Spannung bei den Zaungästen, am Ende setzte sich Dominik Thöle durch.
Zum zweiten Mal feierte die Schützenbruderschaft St. Michael Oesbern ihr Zeltschützenfest auf dem Festplatz an der Ecke Bergheck und Lohsiepen, die Halle existiert seit einiger Zeit nicht mehr. Die Schützeninnen und Schützen haben ihren Spaß, finden inzwischen die Atmosphäre auf Wiese und Rindenmulch ganz cool, dokumentieren sogar auf zahlreichen T-Shirts ihr besonderes „Festambiente“ und nutzten das gute Wetter, um unter freiem Himmel zu feiern.
Der Montag stand ganz im Zeichen des Vogelschießens, die Jungschützen durften als erstes antreten. Luana Henning, im letzten Jahr noch Kinderkönigin, setzte sich souverän gegen die Konkurrenz durch und erwählte Jendrik Stirnberg an ihre Seite.
„Ich bin einfach nur spontan angetreten, da waren keine großen Ambitionen vorhanden.“
Auch interessant
Nach einer kleinen Pause ging es mit stärkerer Munition schließlich um die Ehre, das Schützenvolk für ein Jahr in Oesbern zu vertreten, die Nachfolger für das ausscheidende Regentenpaar Frank und Melanie Schumacher mussten gefunden werden. Unter den strengen Augen der Schießmeister Ralf Büttinghaus, Werner Krefeld, Eike Lotz und Uli Schmidt zielten die Schützen auf den stolzen Aar im Kugelfang.
Der Apfel fällt bereits mit dem 6. Schuss
Der erste große Jubel klang bereits nach ein paar Minuten auf, denn mit dem 6. Schuss traf Rene Bettermann den Apfel. Die restlichen Insignien allerdings erwiesen sich als bedeutend zäher, denn es dauerte bis zum 61. Schuss, dann freute sich Pascal Vobel über das Zepter.
„Ich bin einfach nur spontan angetreten, da waren keine großen Ambitionen vorhanden, ich hatte nichts geplant, doch so ist es einfach traumhaft“, erklärte Sandra Weingarten mit strahlendem Gesicht. Sie traf die Krone mit dem 63. Schuss und präsentiert jetzt St. Michael bis zum Juli 2025 als Vizekönigin.
„Ich bin unglaublich stolz auf unseren Sohn.“
Anschließend kamen die Erfolgsmeldungen in kurzen Abständen: Der linke Flügel ging an Eike Lotz (78. Schuss), den rechten Flügel holte sich Franz Schriek (79.) und der Schwanz des Vogels fiel mit dem Treffer von Yannik Frey (89.).
Lange waren kaum Wirkungstreffer zu beobachten
Dann zogen sich die Schützen nach und nach zurück, Dominik Thöle und Yannik Frey blieben schließlich am „Ball“, setzten Schuss um Schuss. Lange waren kaum Wirkungstreffer zu beobachten, dann etwa um 17.40 Uhr löste sich ein großes Teil und der Adler kippte in die Waagerechte. Erste Stimmen wurden laut: „Der macht nicht mehr lange.“ Andere meinten, dass Patentrezept in der Tasche zu haben: „Links oben, dann platzt der weg.“
Doch auch wenn in luftiger Höhe das Ziel immer kleiner wurde, sollte es doch noch bis 18.05 Uhr dauern, bis endlich der letzte Rest aus dem Kugelfang fiel. Dominik Thöle drehte sich strahlend zu seinen Gratulanten um, zu denen auch der ehemalige Bürgermeister Martin Wächter gehörte. Sofort umarmte auch Anna-Lena Schulze den 24-jährigen Landschaftsgärtner, sie wird ihn nun als seine Königin ein Jahr begleiten.
Dominik stammt aus einer absoluten Schützenfestfamilie, denn Vater Andreas war vor elf Jahren unter der Stange erfolgreich und gab seine Würde als Kaiser gemeinsam mit Gattin Alexandra („Ich bin unglaublich stolz auf unseren Sohn“) erst Ende Juni an Udo Gerwin und seine neue Kaiserin Silvia Remmert weiter.
„Großer Orden für hervorragende Verdienste“
Natürlich nutzte der Vorstand das diesjährige Schützenfest, um verdiente Mitglieder zu ehren. Ihren Orden für 25 Jahre erhielten Ingo Maßling, Michael Nagel und Reinhold Schulte.
50 Jahre dabei sind Heinz-Peter Bettermann und Udo Hempelmann, 60 Jahre Theo Ostermann jun.. Für 70 Jahre bedankte sich die Bruderschaft bei Hubert Fischer und Theo Ulferts sen..
Zudem wurden auch langjährige Offiziere geehrt: 40 Jahre präsentiert Uwe Weingarten St. Michael, Meinolf Weische und Martin Wächter sind 30 Jahre dabei, Andreas Thöle und Werner Krefeld 20 Jahre. Maric Roland wurde Offizier des Jahres.
Dann gab es noch ganz besondere Anlässe zur Gratulation: Björn Eisbeck bekam den Orden für besondere Verdienste, Thomas Ulferts sogar den „Großen Orden für hervorragende Verdienste“.