Menden. NRW-Minister hält Festrede zum 75. Jubiläum der Schützenbruderschaft St. Hubertus Menden-Nord: „Unsere Feste sind für alle zugänglich.“
Auf ihn hat sich die Schützenbruderschaft St. Hubertus Menden-Nord ganz besonders gefreut: Als Karl-Josef Laumann an diesem Samstag um 18.07 Uhr die Schützenhalle an der Stiftstraße betritt, haben die Schützen schon einen Teil ihrer Feierlichkeiten absolviert. Erst der Große Zapfenstreich mit vielen Interessierten vor dem Alten Rathaus, dann bei strahlendem Sonnenschein der Zug zur Schützenhalle. Laumann aber wird die Festrede halten, die Erwartungen sind groß.
Der 1. Brudermeister Rüdiger Morena und Oberst Walter Wölfl nehmen ihren Ehrengast in Empfang. Der zeigt ihnen auch ohne Worte, dass er einer von ihnen ist. Er trägt eine Schützenkrawatte, es ist die seines eigenen Schützenvereins St. Hubertus Birgte. Hier war er schon selbst Schützenkönig, in einer kleinen Ortschaft der Stadt Hörstel im Kreis Steinfurt. Genau deshalb hat der Vorstand der Mendener Hubertus-Schützen ihn angefragt – und bekommen.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto mit Bürgermeister Dr. Roland Schröder, dem Bundestagsabgeordneten Paul Ziemiak und dem Landtagsabgeordneten Matthias Eggers nimmt Laumann am Tisch für die Ehrengäste Platz. Ganz vorne, denn schon bald wird er wieder aufstehen. Rüdiger Morena begrüßt die Gäste und bittet Laumann dann auf die Bühne. Der CDU-Politiker hat eine Präsenz, die Aufmerksamkeit der Schützen in der vollen Halle ist ihm gewiss.
„Zusammenhalt ist der Kitt für das Leben in unseren Städten und Dörfern.“
Laumann gratuliert natürlich zunächst der Schützenbruderschaft St. Hubertus Menden-Nord. Schnell aber kommt er zur gesellschaftlichen Bedeutung von Vereinen – und insbesondere Schützenvereinen – für den Zusammenhalt. Der sei angesichts eines Krieges in Europa und auch der „großen Herausforderungen durch den Klimawandel“ enorm wichtig: „Zusammenhalt ist der Kitt für das Leben in unseren Städten und Dörfern“, sagt Laumann. Jedes Schützenfest sei „ein Hochamt für Zusammenhalt und Gemeinsinn“. Laumann betont den Heimatbegriff, lobt das bürgerschaftliche Engagement. „Der Staat könnte die Vielfalt, die das Ehrenamt bringt, gar nicht organisieren“, sagt er. „Unsere Schützenfeste sind aus gutem Grund für alle Menschen zugänglich“, betont Laumann.
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Schließlich kommt Laumann zu dem Thema, das ihn und den NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst umtreibt: der Kampf gegen Einsamkeit. Der Minister betont, dass keineswegs nur alte Menschen betroffen seien: „Das betrifft auch jüngere und mittlere Altersgruppen.“ Die Politik könne wenig dagegen tun, aber auf das Thema aufmerksam machen. Die Vereine – auch die Schützenvereine – hätten aber ein Potenzial, zu helfen. „Jeder von Ihnen kennt jemanden, der einsam ist. Gehen Sie hin und erzählen Sie ihm etwas vom Schützenfest“, appelliert er. Von den Schützen bekommt er dafür Applaus. Und das aus gutem Grund: St. Hubertus Menden-Nord betont mit seinem Fest zum 75-jährigen Bestehen, dass bei ihr jeder willkommen ist. Deswegen ist auch der Eintritt zur anschließenden Schützenparty mit den „Amigos“ frei.
Ihr großes Schützenfest feiert die Bruderschaft vom 20. bis 22. Juli. Dann gibt es anlässlich des Jubiläums nicht nur ein zusätzliches Kaiserschießen, sondern auch einen ungewöhnlich großen Festzug. Die Hubertus-Schützen rechnen mit mehr als 1500 Teilnehmenden.