Menden. Marc Narozny betreibt seit zwei Jahren das Tattoo- und Piercingstudio Shaded Skin in Menden und hat jetzt ausgebaut. Bald empfängt er Gäste.

Marc Narozny fackelt nicht lange. Wenn er etwas will, dann macht er es auch. So hat er sich den Traum von seinem eigenen Tattoo- und Piercingstudio „Shaded Skin“ vor rund zwei Jahren erfüllt. Jetzt vergrößert er sich - und erwartet erstmals internationale Gäste.

Zum ersten Mal seit der Eröffnung des Studios möchte Marc Narozny nun Gasttätowierern eine Bühne bieten. „Das war schon immer ein Wunsch von mir“, sagt er. Der Austausch mit anderen Kollegen ist ihm wichtig, er ist wissbegierig und freut sich auf die kommenden Wochen. „Man connected miteinander. Das ist super cool. Mir geht es nicht ums Geld dabei, sondern um das geistige Gut.“ Denn die beiden Gäste arbeiten, anders als Marc Narozny, mit viel (bunter) Farbe. Und wer das schwarz-weiß-graue Studio an der Kolpingstraße 44 betritt, sieht sofort, dass Marc Narozny nicht unbedingt für Farbexplosionen steht. Der 30-Jährige blickt sich um und lacht. Natürlich tätowiere er auch mit bunten Farben, wenn die Kunden es sich wünschen, sagt er. Aber sein Steckenpferd ist die Stilrichtung „Black and grey“, also Tätowierungen in Schwarz und Grau. „Vielleicht kann ich mir da auch etwas abgucken“, sagt er mit Blick auf seine Gäste. Inspirationen zu sammeln, gehöre zum Job dazu.

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Den Start macht Tätowierer Igor Manojlovic (Stil: Oldschool, Neo Traditional, Black and grey, Lettering). Er wird vom 11. bis zum 13. April im Mendener Studio zu Gast sein. „Igor tätowiert eigentlich auf Kreuzfahrtschiffen“, sagt Marc Narozny. Der Kontakt sei über eine gemeinsame Kundin entstanden. Der zweite Gast ist Tätowierer Paolo aus dem Italienischen Turin (Stil: Oldschool, Neo Traditional, Lettering). Er wird vom 18. April bis 2. Mai vor Ort sein. Terminwünsche nimmt der Mendener in seinem Studio entgegen.

Zweiten Raum ausgebaut: Rückzugsort für das Stechen von Piercings

Um seine Idee realisieren zu können, hat Marc Narozny in den vergangenen Wochen einiges in seinem Laden getan. Im Hauptraum, wo tätowiert wird, schafft er aktuell einen zweiten Tattoo-Platz. Langfristig möchte er auch jemanden ausbilden und einstellen, um diesen neuen Bereich dauerhaft mit Leben zu füllen. Aber zunächst testet er das Konzept mit Gasttätowierern.

Tattoostudio von Marc Narozny in Menden
Marc Narozny hat sein Studio erweitert. © WP | Jennifer Wirth

Außerdem hat der 30-Jährige den zweiten Raum im hinteren Teil des Studios in Eigenleistung ausgebaut. Dort ist ein Rückzugsort mit Küche entstanden, der zudem einen geschützten Bereich für das Piercen bietet. Große Invesitionen für jemanden, der sich erst vor zwei Jahren selbstständig gemacht hat. Doch Marc Narozny bereut den Schritt nicht. Auch wenn es immer wieder Hürden zu überwinden gebe, sei er stolz. Geholfen habe ihm beim Start ein Förderprogramm, das allerdings mittlerweile ausgelaufen sei. „Ich habe schon einige Stammkunden“, sagt er. Grundsätzlich laufe das Geschäft gut.

Kunden mit Feingefühl beraten und vor möglichen Fehlentscheidungen bewahren

Es ist ein Job, der viel Kreativität erfordert. Doch das macht für Marc Narozny den besonderen Reiz aus. „Sich hinzusetzen vor ein leeres Blatt Papier und etwas entstehen zu lassen, das ist toll“, erzählt er. Nicht an jedem Tag funktioniere das zu jeder Uhrzeit gleich gut. Mal sei er kreativer, als an anderen Tagen. Das sei normal. „Manchmal stehe ich auch unter der Dusche und habe plötzlich eine geile Idee und schreibe sie dann auf.“

Tattoostudio von Marc Narozny in Menden
Marc Narozny macht auh Piercings. © WP | Jennifer Wirth

Besonders liebt er seinen Job, wenn die Kunden mit ihren Motivwünschen bestimmte Emotionen und Gefühle verbinden und Marc Narozny merkt, wie viel ihnen seine Kunst bedeute. Oft müsse er die Kunden aber auch mit viel Feingefühl beraten und vor größeren oder kleineren Katastophen bewahren. „Ein Tattoo kann gut gestochen sein, aber trotzdem scheiße aussehen“, sagt er und grinst. Vielen sei auch die Symbolik eines gewünschten Motivs (Beispiel: Tränen unterm Auge, die für einen Gefängnisaufenthalt stehen) oder die Tragweite ihrer Entscheidung nicht immer klar. Ausführliche Vorgespräche sollen da helfen. „Ich habe mein erstes Tattoo mit 15 bekommen...ein „M“. Der Anfangsbuchstabe meiner Freundin damals. Das war natürlich totaler Quatsch“, sagt er. Vor solchen Fehlern wolle er seine Kunden bewahren.

Hinweis: Marc Narozny tätowiert Menschen mit Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten ab 16 Jahren, gepierct wird ab 14 Jahren mit entsprechender Einverständniserklärung. Ein Ausweis ist immer zwingend mitzubringen und wird kopiert.