Fröndenberg. Von einer 17-Jährigen aus Sachsen 2013 ins Leben gerufen, erreichte „Suspended Coffee“ 2018 Fröndenberg – und erfreut sich großer Beliebtheit.
Die Idee des „Suspended Coffee“ stammt aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, als die heimischen Bürger aus Mitgefühl, es war eine schwere Zeit für alle Menschen, Bedürftigen Kaffee spendierten.
Der Gedanke dieser Unterstützung auf einfache Art wurde 2018 von Ilona Degenhardt und ihrem „Lachyogatreff“ sowie Petra Scheiing vom „LIFE Fitness Studio“ in Fröndenberg angestoßen und für die Ruhrstadt ins Leben gerufen. Das Prinzip ist einfach: „Wer ein Getränk bestellt, aber zwei bezahlt, hinterlegt einen Gutschein, der dann von einem Bedürftigen genutzt werden kann.“
Das Projekt ist ein Angebot des Lokalen Bündnis‘ für Familie in Fröndenberg und erfreut sich großer Beliebtheit, deshalb läuft die Aktion auch in diesem Jahr. „Es ist von Bürgern für Bürger, wer etwas Gutes tun möchte, hat hier eine ganz niederschwellige Möglichkeit ohne großen Aufwand“, ist Ramona Jakobs-Reichert, städtische Beauftragte für Gleichstellung, Familien und Senioren, begeistert von der Initiative. Ihre Vorgängerin Birgit Mescher war vor sechs Jahren maßgeblich an der Einführung und Umsetzung beteiligt.
Erfolgsrezept wird auch 2024 für Glücksgefühle sorgen
Alle Beteiligten, neben Ilona Degenhardt, Petra Scheiing, Ramona Jakobs-Reichert noch Silke Habekost vom „Lokalen Bündnis für Familie“ sind sich einig, dass dieses Erfolgsrezept auch 2024 für Glücksgefühle sorgen wird. Ramona Jakobs-Reichelt erklärt den so einfachen wie genialen Ablauf: „Ein Kunde kauft ein Produkt seiner Wahl, es kann neben Kaffee jedes andere nichtalkoholisches Getränk sein, ein großes Frühstück, ein halbes Brötchen, und zahlt am Ende doppelt.“
„„Ein Kunde kauft ein Produkt seiner Wahl und zahlt am Ende doppelt. “
Das Geschäft verrechnet alles in seiner Tageskasse und notiert das doppelt gezahlte Produkt auf einen Gutschein. Der liegt dann aus, im Alleecafé beispielsweise hängt er an der Pinwand, kann dort vom Bedürftigen abgenommen werden. Aber: Ein bedürftiger Kunde hat nur so lange Anspruch auf ein Produkt, solange es Gutscheine gibt.
Acht Geschäfte und Lokale machen inzwischen mit
Zu den teilnehmenden Geschäften und Lokalen gehören neben dem Allee-Café die Bäckerei Niehaves (hier allerdings nur das Café), das Café Melange, das Café & Bistro am Brunnen, das Eiscafé Rialto, die Gaststätte Zum Markgrafen, das Mühlenberger Lädchen und der Kiosk an der Overbergstraße. Um die Teilnahme sichtbar zu machen, wird ein Herz von „Suspended Coffee“ deutlich sichtbar angebracht.
Inzwischen hat sich die Aktion unter den Helfenden und auch Berechtigten herumgesprochen, die Wirtinnen und Wirte kennen zudem ihre Besucher und sprechen sie daraufhin an.
Wer als Geschäftsinhaberin oder -inhaber mitmachen möchte, sollte sich bei Ramona Jakobs-Reichert, Tel.: 02373/976104, oder bei Ilona Degenhardt, Tel.: 02373/7608844 melden. Weitere Infos unter www.suspendedcoffee.de.
Jetzt empfing Bürgermeisterin Sabina Müller gemeinsam mit Ramona Jakobs-Reichert die Initiatorinnen der Aktion „Suspended Coffee“ in Fröndenberg im Rathaus. Ilona Degenhardt, Petra Scheiing und Silke Habekost informierten die Rathauschefin über den aktuellen Stand des Projekts und bekamen die Zusage, dass die Aktion weiterhin durch die Verwaltung unterstützt wird.