Menden. Daniel Bognar ist Tätowierer in Menden. Aufgrund der Coronakrise hat er seit Monaten keine Einnahmen. Die Sorgen sind groß.
Daniel Bognar ist Tätowierer. Eigentlich hätte er im Dezember 2020 Jubiläum gefeiert. Denn sein Tattoostudio betreibt er nun schon seit 20 Jahren. Doch Corona macht nicht nur der Jubiläumsfeier einen Strich durch die Rechnung. Die weltweite Pandemie führte auch dazu, dass der 43-Jährige im vergangenen Jahr nur vier von zwölf Monaten effektiv arbeiten konnte. Und für dieses Jahr sieht er so schnell keine Verbesserung. "Dieses Geschäftsjahr wird so katastrophal wie das letzte", sagt Bognar.
Nach so vielen Jahren in der Selbstständigkeit, in denen der 43-Jährige auf eigenen Beinen stand, ist er nun ratlos. "Ich mache mir einfach Sorgen und das hat nichts mit Pessimismus zu tun, ich bin einfach nur realistisch." Denn von den finanziellen Hilfen des Staats hat der Tätowierer bisher nur wenig gesehen. Lediglich 600 Euro habe er bislang erhalten. Nichtmals ansatzweise ein Teil des fehlenden Umsatzes. "Ich habe ja auch einen Sohn, klar macht man sich da Gedanken, wenn man von Heute auf Morgen überhaupt keine Einnahmen mehr hat." Eigentlich wollte er seinem Sohn ermöglichen, sorgenfrei aufzuwachsen. Doch das ist nun schwierig.
Vom Grünen mitten in die Stadt
Das Coronavirus führte bereits im März des vergangenen Jahres zu einem bundesweiten Lockdown, der die Arbeit für Tätowierer, Kosmetiker und viele weitere Berufstätige bereits damals für längere Zeit auf Eis legte. Daniel Bognar entschied sich bereits nach dem ersten Lockdown im März dazu, sich zu verkleinern. Sein Tattoostudio in der Kolpingstraße gab er auf und zog um. Nun befindet sich das Studio des Mendeners an der Hauptstraße 17. Und dieser Umzug war "die beste Entscheidung", die er treffen konnte, sagt er heute. Denn der Hönnestädter zog nicht nur mit dem Studio um, sondern gab aufgrund der Coronakrise auch direkt seine Doppelhaushälfte mit Blick aufs Grüne auf und richtete sein Zuhause direkt neben seinem Tattoo- und Piercingstudio ein. "Natürlich ist das eine extreme Umstellung, aber es ist das Beste, was ich machen konnte."
Wenig Verständnis
Denn bereits damals rechnete er damit, dass es einen zweiten Lockdown geben wird und sich eben nicht wieder so schnell alles normalisieren wird.
Wann der 43-Jährige wieder seine Kunden tätowieren und piercen darf, weiß er nicht. "Aber vor April oder Mai rechne ich da nicht mit." Es ist eine schwierige Situation, seit Monaten nicht arbeiten zu können und vor allem nicht zu dürfen, macht dem Mendener enorm zu schaffen. Doch er hofft das Beste, will trotz der Krise nicht die Hoffnung verlieren. Für ihn bleibt auch fraglich, warum er bereits Anfang November seine Türen schließen musste, obwohl er für sein Studio ein Hygienekonzept hatte, Geschäfte beispielsweise aber noch bis Mitte Dezember geöffnet bleiben durften. "Aber ändern kann ich es ja nicht, doch es macht mich schon fassungslos."