Menden. Nicola Telgenbüscher-Hennemann hat ihr Geschäft Schönes Wohnen in Menden. Die Eröffnung war kurz vorm Lockdown. So geht es ihr heute.
"Stöhnen kann jeder, das ist aber einfach nicht meine Mentalität", sagt Nicola Telgenbüscher-Hennemann selbstsicher. Die gebürtige Wickederin hat erst Mitte Dezember 2019 ihr Geschäft Schönes Wohnen Home an der Fröndenberger Straße 104 eröffnet. Kurz nachdem es so richtig anlief, kam Corona und damit verbunden auch der erste Lockdown. "Ich weiß also gar nicht, wie es ohne Corona wäre", gibt die Einzelhändlerin zu.
Das Mendener Dekorationsgeschäft bietet viele verschiedene Dinge: von Vasen über Lampen und Kerzen bis zu kleinen, besonderen Hinguckern. Und auch kleine Beistelltische oder Stühle hat Nicola Telgenbüscher-Hennemann in ihrem Sortiment. Auch wenn sie, wie sie sagt, derzeit zufrieden ist, war es indes nicht immer so einfach. Als der erste Lockdown im März begann, hatte sie noch keinen großen Bekanntheitsgrad, keine Möglichkeit das sogenannte Click and Collect (dt.: anklicken und auswählen) anzubieten und war auch in den verschiedenen sozialen Medien lange nicht so aktiv wie heute. "Das habe ich dann, während alles geschlossen war, deutlich ausgebaut", blickt sie zurück.
Fehlendes Weihnachtsgeschäft
Heutzutage kann sich die Einzelhändlerin gar nicht vorstellen, wie ihr Geschäft laufen würde, wenn es die weltweite Pandemie nicht geben würde. "Ich hatte 2019 und 2020 kein richtiges Weihnachtsgeschäft. Und auch 2020 durch den Lockdown dann nicht mal ein Ostergeschäft", beklagt sie. Doch klagen, das ist etwas, was die Wickederin eigentlich keinesfalls will. "Ich weiß, dass es meinen Kollegen genau so schlecht geht und dass wir alle im gleichen Boot sitzen."
Durch den Ausbau in den sozialen Medien und den damit verbundenen aktiven Internetauftritt hat Nicola Telgenbüscher-Hennemann neue Partner und sogar eine Kooperation mit einer Influencerin an Land gezogen. "Ich würde fast sagen, dass ich nun noch mehr zu tun haben als vorher." Denn vor der Pandemie war das Geschäft an der Fröndenberger Straße lediglich zu bestimmten Zeiten an zwei bis drei Tagen in der Woche geöffnet. Nun, so erzählt die Einzelhändlerin, sei sie rund um die Uhr erreichbar. "Alle Kunden können sich immer bei mir melden. Ich freue mich darüber und beantworte wirklich alles." So beschäftigt sich Telgenbüscher-Hennemann nun fast den ganzen Tag mit ihrem Job, gibt Kunden Informationen, berät diese und verschickt sogar Bestellungen. Auf Wunsch, so erzählt sie, gibt sie auch Tipps und Ratschläge, wenn es um das Thema Einrichtung geht. "Ich liebe einfach das, was ich tue", schwärmt sie. Aufgeben, geschweige denn die Hoffnung verlieren, das kommt für die Wickederin auf gar keinen Fall in Frage. "Ich bin einfach froh, dass ich das hier noch machen kann."
Die Treue der Mendener
Die Entscheidung, ihr Geschäft in Menden zu eröffnen, hat sie keinen einzigen Tag bereut. "Es war das Beste, was ich machen konnte", sagt sie und grinst. Insbesondere die Treue der Mendener und die Gespräche, die sie schon führen konnte, erfreuen Nicola Telgenbüscher-Hennemann immer wieder aufs Neue. Und auch die Stammkundschaft ist geblieben und hat sich dazu noch ausgeweitet. "Die Kunden, die mich noch von früher kennen, kaufen immer noch bei mir und mittlerweile bin ich sogar über NRW hinaus bekannt", erzählt die Händlerin und wirkt sichtlich stolz. Während der beiden ersten Wochen im Dezember musste sie aufgrund der vielen Bestellungen und Kunden sogar Aushilfen in Anspruch nehmen. "Das ist natürlich toll, wenn man trotz Corona wachsen kann."
Nicola Telgenbüscher-Hennemann hat noch viel vor, ob mit Lockdown oder ohne. Zunächst möchte sie einen richtigen Online-Shop anbieten. Zudem kommt sie jeden Tag in den Laden, gestaltet den Raum neu und stellt neue Ware auf, um auch den Kunden, die kein Social-Media haben, etwas zu bieten. "Ich freue mich einfach auf die spannende Zeit und bin voller Vorfreude." Die Wickederin ist ein durch und durch positiver Mensch. "Ich bin einfach dankbar und möchte nicht klagen. Es geht allen schlecht und Corona ist für alle schlimm. Da werden einem ja nicht nur Steine, sondern direkt Felsen in den Weg gelegt." Und vor allem eins macht ihr immer wieder Mut: "Ich bin mit meiner Angst hier eben nicht alleine."