Menden. Aufwändig und nicht mehr zeitgemäß: WSG will Gebäude für junge Firmen an Franz-Kissing-Straße veräußern. Mieter bereits informiert.
Zahlreiche bekannte Mendener Unternehmen haben hier in fast 30 Jahren klein angefangen: mit Beratung, zu günstigen Büromieten und mit ersten Kontakten zu etablierten Betrieben. Doch jetzt soll das Mendener Technologie- und Gründerzentrum (MTGZ) an der Franz-Kissing-Straße 7 verkauft werden. Was manche der einstigen Gründer mit Wehmut betrachten dürften, ist für Tim Behrendt, den Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WSG, eine Frage zeitgemäßer Wirtschaftsförderung sowie des hohen Aufwandes, den der Betrieb des Zentrums verursacht.
Gründer brauchen heute eher Netzwerke als günstige Büroflächen
Wie Behrendt auf Anfrage dieser Zeitung bestätigte, hatte der Aufsichtsrat der WSG beschlossen, die Zukunft des Zentrums auf den Prüfstand zu stellen. Denn zum einen gebe es aktuell gar keine Gründerfirma mehr in den Räumen, sondern durchweg Bestandsbetriebe. Zugleich sei die WSG keine Hausverwaltung und soll von diesen Aufgaben entlastet werden. Behrendt: "Als das MTGZ 1993 gegründet wurde, sollte es für innovative Jungunternehmen und Gründer ein bezahlbares Umfeld schaffen, sie vernetzen und so eine Anschubhilfe geben." Heute aber wollten junge Gründerinnen und Gründer vor allem starke Netzwerke und eine wissenschaftsnahe Begleitung. Es gehe nicht mehr um eine zentrale und günstige Unterbringung. Kurzum: Die Zeit der Gründerzentren scheint abzulaufen.
Verwaltungsstelle soll mit anstehender Pensionierung eingespart werden
In einem ausführlichen Wertgutachten ist inzwischen auch der Preis für das 1993 von der Stadt Menden errichtete Gebäude beziffert worden. Äußerer Anlass für die jetzt angestrebte Veräußerung ist der nahende Ruhestand der langjährigen Verwalterin. Damit stellte sich laut Behrendt die Frage nach dem "Weiter so" auch personell. Jetzt wolle man die Stelle künftig einsparen.
Hoffnung auf Weiterbetrieb für Mieter auch nach dem Verkauf
Im Ergebnis hoffe man im Idealfall auf einen Investor, der einen Weiterbetrieb für die heutigen Mieter gewährleistet. Das Gebäude sei aber auch als Firmensitz oder Erweiterungsmöglichkeit für benachbarte Betriebe im Gewerbegebiet genutzt werden. Und wenn ein Kauf bekanntlich keine Miete bricht, bedeute dies für die Unternehmen im MTGZ eine gewisse Unsicherheit. Um die Vorgänge für sie zumindest so transparent wie möglich zu machen, seien daher alle bereits vor Weihnachten ausführlich schriftlich informiert worden.
Fast 1200 Quadratmeter Bürofläche: Interessenten können sich melden
Das Gebäude verfügt über 1192 Quadratmeter Bürofläche. Das Bürozentrum ist modular aufgebaut und verfügt über Räume ab 30 Quadratmetern, die bei Bedarf kombinierbar sind. Gleiches gilt für zwei Seminarräume für Veranstaltungen. Das Gebäude liegt verkehrsgünstig zwischen Fröndenberger Straße und B7. Der Parkplatz ist direkt am Haus. Es gibt Highspeed-Internet in jedem Büro. Zu den Außenanlagen gehörten auch zahlreiche Parkplätze. Behrendt: "Interessenten können sich ab sofort und jederzeit unter der Rufnummer 02373-923060 oder per Mail unter der Adresse info@wsg-menden.de bei uns informieren."