Menden..

Am Bahnhof wird bereits kräftig gebaut – in Sachen neues Einkaufszentrum am Nordwall ist es im Vergleich dazu relativ ruhig. Der Ausschuss Immobilien-Service Menden hat dem Verkauf an Investor ITG gestern Abend noch nicht zugestimmt. Zu viele Fragen schienen der Politik fraktionsübergreifend noch offen.

Nachdem ITG sich auch bereits den Dieler-Komplex und die notwendigen Privatflächen an der Gartenstraße gesichert hat, sind die entscheidenden Grundstücksfragen geklärt. Die Politik will in Sachen altlastenfreie Übergabe jedoch auf jeden Fall ein Desaster wie auf der Hönne-Insel verhindern. Zum Gesamtkomplex soll noch im Juni eine Sondersitzung stattfinden.

Bei den anvisierten Mietern für das neue Einkaufszentrum lichtet sich langsam der Nebel. Dazu hat die Stadtverwaltung selbst jedoch gestern Abend nichts beigetragen. Deren Liste enthielt längst nicht all’ jene Namen, die beispielsweise FDP-Ratsherr Norman Böhme vorlagen. Die ITG selbst gibt zwar keinerlei Auskunft – dies werde man erst nach der Unterzeichnung der Mietverträge tun. Gleichwohl wurden gestern Abend zahlreiche Fakten öffentlich. Demnach sind die beiden jungen Modeketten H&M und New Yorker mit von der Partie. Eine offizielle Antwort von H&M auf die WP-Anfrage stand bis gestern Abend noch aus. Sein Interesse am Standort Menden hat hingegen das Kaufhaus Müller bestätigt.

Die als Drogerie in Süddeutschland gestartet Kette hat inzwischen auch Spielwaren, Wäsche oder Haushaltsartikel im Sortiment. Das Unternehmen teilte gestern auf WP-Abfrage mit: „Wir sind in ersten Verhandlungen, in drei bis vier Monaten werden wir Näheres mitteilen können. Ein Mietvertrag ist derzeit noch nicht unterschrieben.“ Ein weiterer Ankermieter soll ein großer Elektromarkt werden. An anderen Standorten arbeitet die ITG mit Saturn und Media-Markt zusammen.

Noch einmal zurück zum Ausschuss, in dem sich die Stadtverwaltung mehrfach harter Kritik stellen musste. CDU-Sprecher Hubert Schulte mutmaßte zum Thema Altlasten am Nordwall-Gelände zwischenzeitlich: „Enthält uns die Verwaltung vielleicht sogar Unterlagen vor?“ Was der Beigeordnete Sebastian Arlt entschieden bestritt.

Doch woher stammt die Böhme-Liste mit den oben genannten Namen? Am Freitag hatte es ein Gespräch zwischen FDP-Vertretern und heimischen Immobilienbesitzern gegeben. Böhme: „Da habe ich die Liste bekommen.“