Menden.. Grillduft steigt den Joggern am Hexenteich in Menden in die Nase. Vom Schießstand her wabern Rauchschwaden ins Tal hinab und verbreiteten den appetitanregenden Geruch von frisch gegrilltem Fleisch. Auf dem Grill hat Grillmeister Marcus Hasecker Feinstes vom Wild, bestes aus Wald und Flur.

Nachdem das Wildgrillen-Fest im vergangenen Jahr ein so großer Erfolg war, hat der Hegering Menden wieder zum Schießstand am Hexenteich eingeladen. Jeder kann kommen und Köstlichkeiten probieren, aber auch über den Wald, das Wild und die Jagd diskutieren. „Wir möchten auf Wildbret als besonderes Lebensmittel aufmerksam machen, denn das Fleisch kommt nicht aus Massentierhaltung. Die Tiere leben gesund und frei in der Natur, bis sie erlegt werden“, sagt der Hegering-Vorsitzende Philipp Nikodem.

Vier bis fünf Stunden am Spieß

„Aus der Wildschweinkeule löst man zuerst das Nüsschen aus, denn dieses ergibt in Scheiben geschnitten wunderbare Steaks, und auch der Rest der Keule lässt sich richtig zerlegt hervorragend grillen“, erklärt Marcus Hasecker. „Bei Eichhörnchen ist das schwieriger“, fügt er lachend hinzu.

Dann geht es dem Wildschwein, an den Kragen – besser gesagt an den Schweinerücken und die Keulen. Vier bis fünf Stunden dauert die Zubereitung eines solchen Überläufers (ein ungefähr ein Jahr altes Schwein) am Spieß über dem offenen Feuer. „So hat man es schon vor mehr als tausend Jahren gemacht, und so lieben wir es auch noch heute“, sagt der Küchenmeister, als er fachgerecht mit Tranchiermesser und Gabel das Fleisch von den Knochen löst und den Gästen den duftenden Braten auf den Teller legt. Dazu gibt es Wirsing und kleine Kartöffelchen.

Wild aus 28 Mendener Revieren

Vor dem Publikum bereitet Marcus Hasecker verschiedene Marinaden zu. „Die Bier-Senf-Marinade und die Rotwein-Balsamico-Marinade ergänzen Wild besonders gut“, betont er.

„Das Wild kommt hauptsächlich aus den 28 Mendener Revieren, aber auch aus der Region“, erklärt Philipp Nikodem. Im Sauerland komme Reh-, Rot- und Damwild vor. Das Schwarzwild sei bei uns besonders stark vertreten.

Brüstchen von der Wildtaube

Die Gäste haben Schwein, Wildbratwurst und Rehsteaks schnell verputzt. Marcus Hasecker kündigt eine besondere Spezialität an: Brüstchen von der Wildtaube. Diese waren von Meike und Stefan Schulte in der Nähe von Hamburg erlegt worden. Diese Delikatesse kommt unter den Beefer, eine Grillhaube. „Hier werden 800 Grad erreicht. Das Fleisch karamellisiert an der Oberfläche, bleibt innen besonders zart und erhält ein wunderbares Aroma“, sagt der Küchenmeister.

Die Taubenbrüstchen sind schnell vergriffen. Sie zergehen auf der Zunge. Auch dank des dänischen Falkensalzes. Musikalisch wird der Abend von einer Abteilung der Schützenkapelle Oesbern begleitet.