Menden.. Die Geschichte von der Abschiedsmail eines Mendener Stadtbediensteten, der darin offen zugab, quasi 17 Jahre kaum etwas getan zu haben, sorgte weltweit für Schlagzeilen. Jetzt hat die Verwaltungsspitze derartigen Mails an alle Kollegen einen Riegel vorgeschoben. Technisch und mit Dienstanweisung.
Der Imageschaden für Menden war gewaltig. Die Geschichte von der Abschiedsmail eines Stadtbediensteten, der darin offen bekannte, quasi 17 Jahre kaum noch etwas getan zu haben, sorgte weltweit für Schlagzeilen. Jetzt hat die Verwaltungsspitze derartigen Mails an alle Kollegen einen Riegel vorgeschoben. Technisch und mit einer Dienstanweisung.
Fortan wird kein Mitarbeiter mehr so ohne Weiteres gleich alle Kollegen im Rathaus und den Außenstellen über etwaige persönliche Befindlichkeiten unterrichten können. Zuvor war es – wie in vielen Betrieben durchaus üblich – vorgekommen, dass ausscheidende Mitarbeiter mit Humor oder Frust ihren Abschied kommentierten und alle Kollegen teilhaben ließen.
Wer an den großen Verteiler schreiben will, muss den Abteilungsleiter in Kenntnis setzen
Das von der Mendener Stadtverwaltung genutzte System „Lotus Notes“ lässt hierarische Hürden und Einschränkungen beim Versenden von E-Mails durchaus zu. Doch auch die hätte, theoretisch, der Mitarbeiter, der 17 Jahre kaum etwas getan hatte, zum fraglichen Zeitpunkt noch umgehen können. Per Handeingabe für mehrere Hundert Einzeladressen. Zeit genug hätte er wohl dafür gehabt.
Wer partout ab sofort noch den ganz großen Verteiler informieren will, muss nun den vorgesetzten Abteilungsleiter in Kenntnis setzen. Der prüft und entscheidet dann.
Parallel hat der Verwaltungsvorstand in einem weiterem Punkt die städtischen Mitarbeiter an die Kandare genommen. Ausdrücklich ist einmal mehr darauf hingewiesen worden, wer überhaupt befugt ist, gegenüber Medienvertretern Auskunft zu geben. Einzig ab der Ebene der Abteilungsleiter sei dies erlaubt. Verstöße könnten nachhaltig geahndet werden.