Kreis Olpe. 2024 kassiert der Kreis Olpe mehr als 2,5 Millionen Euro an Bußgeldern. Alles über den „Tempo-König“ und die erfolgreichsten „Blitzer“.
Mehr als 2,5 Millionen Euro hat der Kreis Olpe in diesem Jahr an Bußgeldern von Temposündern eingenommen. 42.655 mal machte es in der Zeit vom 1. Januar bis 20. Dezember „Blitz“ auf den Straßen. Das teilte die Kreisverwaltung auf Anfrage mit. Das sind mehr als 6.000 Tempoverstöße als noch im letzten Jahr, als die Messsysteme der Kreisverwaltung „nur“ 39.561 mal durch zu schnelle Fahrzeuge ausgelöst wurden. In 2022 waren die Zahlen ähnlich hoch wie in diesem Jahr. Damals wurden 41.471 Fahrzeuge erfasst. Dies sind nicht die absoluten Zahlen, da für das Gesamtaufkommen nicht alle Messsysteme ausgewertet wurden. Deshalb sei nur eine Schätzung auf Basis der ausgewerteten Messstellen möglich, so der Kreis. Der Trend dürfte aber stimmen.
- 142 km/h durch Lennestadt: Verfahren könnte vor Gericht landen
- Kreis Olpe: Wo in der Region der teuerste Blitzer steht
- Mobiler Blitzer als Reaktion auf Beschwerden
Die Schwerpunkte der mobilen Messungen der Kreisverwaltung haben sich in diesem Jahr nicht verändert. Bei den insgesamt 402 Blitzeinsätzen wurden die mobilen Messgeräte vor allem im Bereich von Kindergärten, Schulen und den bekannten Unfallhäufungsstellen positioniert. Aber auch Örtlichkeiten, die aus der Bevölkerung, aus den Rathäusern und von den Verkehrskommissionen vorgeschlagen wurden, fanden laut Kreis Gehör.
Als sehr effektiv stellt sich die Anschaffung des neuen Blitzanhängers heraus, der als Ersatz für einen mobilen Radarwagen im September 2023 seinen Dienst bei der Kreisverwaltung antrat. Einmal an der richtigen Stelle „geparkt“, kann die Anlage sozusagen „unbemannt“ rund um die Uhr Tempoverstöße feststellen und die entsprechende Ahndung einleiten. Die „Semi-Station“, wie der Anhänger im Fachjargon heißt, ist mit der Lasertechnik „TraffiStar S350“ ausgestattet und kommt ohne in die Straße eingebaute Sensoren aus. Die Geschwindigkeit von Fahrzeugen wird stattdessen mit berührungsloser Laser-Sensorik ermittelt – und das vom jeweiligen Standort aus in beide Fahrtrichtungen. In 2024 wurde das Gerät 10.910 mal ausgelöst. Damit kam der Kollege „Semi“ beim „Blitzranking“ der Messstellen im Kreis Olpe auf Anhieb auf den zweiten Platz, hinter der fest installierten „Blitzsäule“ an der Talbrücke Ronnewinkel (B 54/55) bei Olpe, die seit Jahren den ersten Platz verteidigt. Vor allem an den Standorten Attendorn-Keseberg, Attendorn-Papiermühle und Finnentrop-Deutmecke war die „Semi-Station“ erfolgreich. Somit dürften sich die Anschaffungskosten von 226.234,59 Euro bereits amortisiert haben.
Wer in 2024 den „Pokal“ für den schnellsten Temposünder bekommen wird, das wird erst am 31. Dezember feststehen. Bis zum 20. Dezember führte ein Autofahrer die Sünderliste an, der nach dem üblichen Toleranzabzug mit 111 km/h durch eine Ortschaft im Kreis Olpe gebrettert war. Diese rechtskräftig festgestellte Raserei brachte dem Fahrer drei Monate Fahrverbot, 700 Euro Geldbuße und zwei Punkte im Flensburger Verkehrssünderregister ein. Insgesamt nahm der Kreis Olpe bis zum 20. Dezember 2.579.703,52 Euro an Bußgeldern ein, 2023 waren es 2.153.308,99 Euro. Im neuen Jahr werden es voraussichtlich nicht weniger werden, denn der Bußgeldkatalog wurde in diesem Jahr „nachgeschärft“. Wer innerorts zwischen 11 und 15 km/h zu schnell ist, wird laut ADAC bereits mit einem Bußgeld von 50 Euro belegt. Ab 21 km/h zu schnell in der Ortschaft werden bereits 115 Euro fällig, zusätzlich kommen 28,50 Euro für Auslagen und Gebühren dazu.
Die gute Nachricht für flott fahrende Autofahrer: Es soll bei den zwei mobilen und vier stationären Anlagen bleiben, es werden keine weiteren angeschafft. Allerdings werden die Standorte Attendorn und Welschen Ennest aufgerüstet. Sie werden ebenfalls mit neuer, moderner Lasertechnik ausgestattet. Somit gilt für alle Verkehrsteilnehmer im Kreis Olpe in 2025 wie immer: Vorsichtig fahren und sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Dann gibt es auch keine unerwartete Post von der „Bußgeldstelle“ im Kreishaus.