Attendorn. Zum 1. Januar wird die Stadt Attendorn die Hundesteuer erhöhen – erstmals nach über 10 Jahren. So hoch fällt die Anpassung aus.
Hundebesitzer aus Attendorn werden ab dem 1. Januar 2025 stärker zur Kasse gebeten: Die Stadt wird die Steuer für Besitzer eines Vierbeiners um 25 Prozent erhöhen. Auch wer zwei oder mehr Hunde hat, wird tiefer in die Tasche greifen müssen. Diese Maßnahme ist Teil der Haushaltskonsolidierung und Ergebnis eines Workshops zwischen Stadtverwaltung und Fraktionen aus dem Oktober. Denn auch die finanziell noch gut aufgestellte Hansestadt muss bei den immens steigenden Belastungen – allein die Kreisumlage steigt 2025 auf über 50 Millionen Euro an – Einsparpotenziale identifizieren. Die Zustimmung des Stadtrates ist nach einem einstimmigen Votum des zuständigen Fachausschusses nur noch Formsache.
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Seit mehr als zehn Jahren – konkret seit dem 1. Januar 2013 – müssen Besitzer eines Hundes 48 Euro pro Jahr bezahlen. Ab dem 1. Januar steigt dieser Satz auf 60 Euro an. Für Besitzer von zwei Hunden steigen die jährlichen Kosten von 76 auf 92 Euro an. Und wer drei oder mehr Hunde hat, zahlt statt bislang 94 Euro ab Januar 114 Euro. Wer einen sogenannten Listenhund, also einen als gefährlich eingestuften Vierbeiner zu Hause hat, muss aktuell 400 Euro bezahlen und wird dies auch in Zukunft tun. Hier plant die Stadt keine Anpassungen.
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In der Hansestadt sind laut Kämmerer Klaus Hesener derzeit 13 dieser Listenhunde gemeldet, hinzu kommen 37 Halter von drei oder mehr Hunden, 221 Tierliebhaber haben zu Hause zwei Hunde und mehr als 1500 Familien, Singles oder Partner haben einen Hund gemeldet. Einer, der an dem interfraktionellen Workshop teilgenommen hat und selbst zwei Hunde sein Eigen nennt, ist Rolf Schöpf. Der CDU-Politiker und Hundebesitzer in Personalunion kann mit der Erhöhung gut leben: „Einerseits ist die Erhöhung recht moderat im Vergleich zu anderen Kommunen, andererseits sind auch die Tierarztkosten für die Halter extrem gestiegen“, sagt er.
Laut Klaus Hesener sind in Attendorn die Hundeanmeldungen während der Corona-Pandemie deutlich angestiegen, diese Entwicklung entspricht auch dem Bundestrend. Zudem gebe es in Attendorn offenbar einen Trend zum Zweithund. Mit der nun anstehenden Steuererhöhung bleibt die Stadt Attendorn im Kreisvergleich jedoch Schlusslicht. In Olpe beispielsweise zahlen Besitzer eines Hundes aktuell 75 Euro, also immer noch 15 Euro mehr als die Attendorner, die zum 1. Januar 60 Euro bezahlen werden. Die Stadt wird durch diese Steuererhöhung rund 20.000 Euro (120.000 statt bislang 100.000 Euro) mehr im Geldbeutel haben. Eine Summe, die sie nicht zwangsläufig zweckgebunden nutzen muss, dies aber laut Hesener in Teilen tut – und zwar für das Aufstellen von Hundekot-Eimern samt entsprechender Beutel.
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Der Kämmerer weiß aber auch: „Die Hundesteuer ist keine, um damit das große Geld einzunehmen. Sie übernimmt vielmehr eine Lenkungsfunktion. Denn in den Ländern, in denen diese Steuer nicht erhoben wird, gibt es deutlich mehr Straßenhunde.“ Zudem kann die Stadt kaum einschätzen, wie hoch die Dunkelziffer ist, also wie viele Hundebesitzer ihr Tier nicht angemeldet haben. Daran würden auch die stichprobenartigen Hundebestandsabfragen nichts ändern.
Vergnügungssteuer
Neben der Hundesteuer wird die Stadt auch die Vergnügungssteuer zum 1. Januar anheben. Konkret wird ein entsprechender Ratsbeschluss vorausgesetzt, der den Steuersatz vom Spieleinsatz von derzeit 3,2 auf 4,0 Prozent anhebt. Laut Stadtverwaltung würde diese Vorgehensweise eine Erhöhung der Vergnügungssteuer um 20 Prozent bedeuten. Attendorn und Wenden würden dann die niedrigste Vergnügungssteuer vom Spieleinsatz im gesamten Olper Kreisgebiet erheben.