Olpe. Einst vierköpfige Fraktion sitzt zurzeit mit einem Vertreter im Stadtrat. Warum dieser keine Chance auf eine Fortsetzung der Aktivitäten sieht.
Am Anfang stand Ärger. Da waren unzufriedene Mitglieder der Olper SPD, da war die nicht im Rat vertretene Piratenpartei, die mit dem Abbruch des Olper Rathauses haderte, sowie ein Grüner, den seine Fraktion wegen unterschiedlicher Auffassungen ausgeschlossen hatte. Sie taten sich zusammen und bildeten die Offene Liste Olpe, kurz OLO. Mitten in der Corona-Krise entstand so in der Kreisstadt neben CDU, SPD, Grünen, FDP und UCW eine sechste politische Kraft, die es aus dem Stand heraus schaffte, bei der Kommunalwahl 2020 alle Wahlkreise mit Kandidatinnen und Kandidaten zu besetzen. Die drei Ratsmitglieder taten sich zusammen, bildeten eine neue Fraktion und wurden kurze Zeit später noch um Andreas Molter verstärkt, der, für die bevorstehende Wahl mit keinem aussichtsreichen Listenplatz versehen, die UCW-Fraktion verließ.
Die WESTFALENPOST im Kreis Olpe ist auch bei WhatsApp. Jetzt hier abonnieren.
Folgen Sie uns auch auf Facebook.
Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus dem Kreis Olpe.
Alle News aufs Handy? Jetzt die neue WP-App testen.
Die WP im Kreis Olpe ist jetzt auch bei Instagram.
Immerhin ein Achtungserfolg: Die OLO errang bei der seinerzeitigen Kommunalwahl einen Sitz im neuen Rat. Wolfgang Wigger besetzte ihn und startete, um parteiunabhängig Olper Kommunalpolitik zu machen. Doch dies war ihm nicht lange beschert; sein plötzlicher Tod 2022 erschütterte die junge politische Kraft ins Mark. Im Rat folgte Wigger ein erfahrener Mann: Andreas Molter, der von 2014 bis 2020 die UCW im Rat vertreten hatte. Doch wird das Kapitel OLO im nächsten Jahr vorbei sein. Im Rahmen der Veranstaltung „Bürger fragen – Kommunalpolitiker antworten“ der Kolpingsfamilie Olpe erklärte Andreas Molter, von Moderator Jochen Voß angesprochen auf Ziele der nächsten Kommunalwahl: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir nochmal antreten werden. Wer soll es denn machen?“ Nach zwei Todesfällen im Vorstand sei noch ein Vorstandsmitglied übrig, und ein Aufruf zur Wiederbelebung sei mit einer nur „mau“ zu nennenden Resonanz verhallt.