Maumke. Mit Neueröffnung der Änderungsschneiderei und Strickerei in Maumke setzt Marina Schulz auf Nachhaltigkeit. Das ist das spannende Konzept.

Das Nähen war schon immer ihre große Leidenschaft. Kein Wunder: in ihrer Heimat Kasachstan erlernte Marina Schulz den Beruf der Schneiderin. Mit 25 Jahren kam die heute 47-Jährige nach Deutschland und suchte vergeblich nach einem Vollzeitjob, in dem sie weiterhin ihrer Berufung, dem Nähen, nachgehen konnte. Umso schöner ist es, dass sie nun in Maumke ihr eigenes Lädchen unter dem Namen „MaRoMel“ eröffnet hat und dort Änderungsschneiderei und Strickereien anbietet.

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„MaRoMel“ – ein Name mit besonderer Bedeutung für Marina Schulz. Es sind die Erstbuchstaben ihres Namen und die ihrer Kinder Roman (28) und Melanie (19), mit denen sie elf Jahre als Alleinerziehende in unmittelbarer Nähe ihrer heutigen Schneiderei wohnte, ehe sie vor vier Jahren nach Plettenberg zog. Doch zumindest beruflich gesehen ist die 47-Jährige nun wieder zurück in Maumke – dort, wo sie elf Jahre im Altenheim tätig war und jetzt zur Freude derer, die ihre Lieblingsjeans flicken lassen wollen, eine Hose gekürzt haben müssen oder ein Kleid enger genäht haben möchten.

Im Nebenerwerb tätig

Eine Neukundin kommt aus Meggen mit einem schicken Abendkleid, das sie sich für Weihnachten im Online-Versandhandel bestellt hat. Doch der Bund um die Hüfte sitzt zu locker und Marina Schulz hat gleich die passende Lösung parat: „Ich nähe ein dünnes Gummiband von Innen direkt auf die Naht. Das sieht man nachher gar nicht, aber das Kleid bleibt da, wo es bleiben soll“, erklärt sie der Kundin. Bis zu zwei Wochen Bearbeitungszeit muss die 47-Jährige derzeit einkalkulieren, weil die Nachfrage nach der Änderung von Kleidungsstücken so groß ist.

Die Änderungsschneiderei betreibt Marina Schulz nur im Nebenerwerb, denn Vollzeit ist sie als Produktionshelferin im Drei-Schicht-System angestellt. Auch ein Grund, warum ihre Öffnungszeiten von Woche zu Woche variieren. „Ich aktualisiere jede Woche bei Google, wann ich das Geschäft öffne, damit die Kunden nicht vor geschlossener Türe stehen“, berichtet die Schneiderin.

„Nähen macht mir einfach Spaß, auch wenn es ein Job ist. Aber es ist ein tolles Gefühl, wenn ich den Kunden die geänderten Sachen übergebe, sie glücklich nach Hause fahren und dann wiederkommen mit weiteren Teilen, die ich ändern darf.“

Marina Schulz
Schneiderin

Mit der Neueröffnung ihres Lädchens hat sie sich einen riesigen Traum erfüllt. „Nähen macht mir einfach Spaß, auch wenn es ein Job ist. Aber es ist ein tolles Gefühl, wenn ich den Kunden die geänderten Sachen übergebe, sie glücklich nach Hause fahren und dann mit weiteren Teilen wiederkommen, die ich ebenfalls ändern darf“, freut sich Marina Schulz, dass so geliebte Kleidungsstücke weitergetragen werden können.

Eigene Strickkollektion

Seit vielen Jahren ist in der etwa 30 Quadratmeter großen Räumlichkeit, die in der Nähe der Kirche zu finden ist, eine Änderungsschneiderei untergebracht. So half Marina Schulz schon bei der Vorbesitzerin aus, wenn „Not am Mann“ war. „Irgendwann hat sie mich gefragt, ob ich nicht übernehmen möchte“, lacht Schulz. Gesagt, getan und glücklich mit der Entscheidung. Und zudem kann Marina Schulz nun auch Teile ihrer eigenen Strickkollektion ihren Kunden anbieten.

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„Wenn ich stricke, dann vergesse ich alles und der ganze Stress ist wie weggeblasen“, berichtet die 47-Jährige, die alte Jeans sammelt, um daraus schöne Accessoires, wie Handtaschen, Etuis oder Kissen zu nähen. Ein neuer Reißverschluss in der Jacke oder das Kürzen von Hosen, Röcken und Kleidern und sogar Oberhemden sind die häufigsten Kundenwünsche. „Es gibt Leute, die können nicht mal einen Knopf annähen. Auch hier helfe ich mit großer Freude“, versucht Marina Schulz allen Anforderungen bestmöglich gerecht zu werden. Und so rettet Marina Schulz sogar die Lieblingsjeans vor der Mülltonne: „Vor allem bei Frauen wird der Stoff zwischen den Beinen schnell dünn. Aber das bekomme ich so hin, dass sie weiter getragen werden können.“