Römershagen. 2500 Euro für gute Zwecke: Römershagener Frauen unterstützen therapeutisches Reiten und mehr durch örtliche Solidarität.
Der „Wachwechsel“ beim Römershagener Jakobimarkt hat reibungslos funktioniert. Das wurde deutlich, als am Mittwoch im örtlichen Pfarrheim der Reinerlös des Markts übergeben wurde: Ganze 2500 Euro sind bei Kaffee- und Kuchenverkauf, durch Eintrittsgeld, Waffeln und die selbstgemachten süßen oder deftigen Leckereien am Heim- und Garten-Stand zusammengekommen. Erstmals hatte eine Gruppe junger Frauen die Organisation des Markts übernommen, nachdem die Generation der Gründerfrauen die Verantwortung abgegeben hatte. Aus dem Projekt ist so nun eine generationenübergreifende Aufgabe geworden, denn da die älteren Frauen den jüngeren weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen, reicht die Bandbreite der Mitwirkenden nun von der Enkelin bis zur Großmutter.
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Der Jakobimarkt ist im dörflichen Leben und in der gesamten Gemeinde Wenden zu einer festen Größe im Jahreskalender geworden; für viele ist ein Besuch der Veranstaltung im September fest eingeplant. Hervorgegangen aus einem großen Jahrmarkt, der vor Jahrhunderten eine ebensolche Rolle spielte wie die Wendener Kirmes, wurde der Jakobimarkt 1994 ins Leben gerufen und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Gleichgeblieben ist in den 30 Jahren die Tatsache, dass der Erlös für gemeinnützige Zwecke gespendet wird. In diesem Jahr ist es die Awo-Stiftung „Chancen geben“, die in den Genuss des Geldes kommt. Astrid Kotlan war nach Römershagen gekommen, um das Geld in Empfang zu nehmen. Das Geld solle vorwiegend für das Projekt „Tiergestützte Therapien“ eingesetzt werden. Astrid Kotlan: „Wir fördern beispielsweise therapeutisches Reiten. Das ist keine Kassenleistung, aber viele Familien würden es gern in Anspruch nehmen, weil viele über große Fortschritte berichten.“ Sie selbst kenne mehrere Fälle, bei denen von Behinderung betroffene Kinder und auch Erwachsene durch das therapeutische Reiten motorisch enorme Fortschritte machten. Sie erzählte vom Fall des kleinen Noah, der an einer seltenen Hirnerkrankung leidet. „Er wurde anfangs von drei Leuten im Sattel gehalten, nun sitzt er allein aufrecht auf dem Pferd. Es bringt ihm enorm viel.“ Andere tiergestützte Therapien arbeiten mit Hunden, Schafen, Eseln oder sogar Riesenschnecken.
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„Wir stellen fest, der Jakobimarkt hat dazu geführt, dass im ganzen Kirchspiel eine große Solidarität entstanden ist“, berichtet Christina Stock. Denn im Team sind nicht nur Frauen aus Römershagen, sondern auch aus Dörnscheid und Döingen. Aus der Gruppe der teilnehmenden Frauen hat sich sogar ein Chor entwickelt, der eigentlich nur zum Jakobimarkt auftreten sollte. Doch schon lange treffen sich die Mitglieder nun jeden Montag zur Probe im Römershagener Pfarrheim, nicht nur zum Singen, sondern auch zum Austausch über neue Ideen zum Jakobimarkt.