Düsseldorf/Saßmicke. Beschichtungstechnik-Unternehmen holt zweiten Platz beim NRW-Gründungspreis. Junges Team besteht zu einem Drittel aus Auszubildenden.

Großes Lob für ein junges Unternehmen aus dem Kreis Olpe: Die Firma Greis Beschichtungstechnik hat beim Wettbewerb „Mut – Der Gründungspreis NRW 2024“ am Montag in Düsseldorf den zweiten Platz geholt. Der Wettbewerb wird vom Wirtschafts- und Klimaschutzministerium und der NRW-Bank ausgeschrieben. Greis Beschichtungstechnik mit Sitz im Saßmicker Gewerbegebiet „Langes Feld“ wurde laut Pressemitteilung „für seine innovativen Oberflächenbeschichtungen“ ausgezeichnet. Den ersten Platz hat die Aachener Ideenschmiede Incoretex erhalten, sie hat eine Plattform geschaffen, die helfen soll, Produkte intelligenter zu machen. Den dritten Platz sichert sich die Firma SO DONE aus Rheine, sie hat eine auf künstlicher Intelligenz basierte Lösung geschaffen, um Hassmeldungen im Internet aufzuspüren. Die Preisgelder belaufen sich auf insgesamt 60.000 Euro.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Grüne) wird in einer Pressemitteilung zitiert: „Die Gründerinnen und Gründer treiben die digitale und nachhaltige Transformation voran und bauen damit nicht nur an ihrem eigenen wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch an der Zukunft unseres Landes. Menschen wie sie machen NRW zu einem attraktiven Standort, auch für Investitionen aus dem Ausland.“ Gabriela Pantring, stellv. Vorstandsvorsitzende der NRW-Bank als Preisstifterin: „Die technologischen Innovationen und das unternehmerische Engagement der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger sind wichtige Bausteine für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen.“ Mit dem Gründungspreis werde die Strahlkraft der visionären Geschäftsideen über die Landesgrenzen hinaus getragen – „damit sie auch viele weitere Gründungsinteressierte dazu inspirieren, an ihre Ideen zu glauben“.

Die Firma Greis erhält ein Preisgeld von 20.000 Euro, gewürdigt wird damit das hier praktizierte umweltfreundliche Beschichtungsverfahren. Unter der Leitung des Hünsborners Nicolas Greis habe sich das Unternehmen in kürzester Zeit zu einem Vorreiter in der Oberflächenbeschichtung entwickelt, der innovative Lösungen für Korrosions- und Brandschutz und andere anspruchsvolle Beschichtungsverfahren liefere, so die Pressemitteilung. Durch ein hochmodernes Teleskop-Trocknungssystem würden die Durchlaufzeiten der Beschichtungsprozesse um bis zu 50 Prozent verkürzt, was die Umweltbelastung deutlich reduziere. Zudem arbeite das Unternehmen kontinuierlich an der Verbesserung der ökologischen Standards durch den Einsatz lösemittelarmer und umweltfreundlicher Materialien.

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„Der Preis hat für uns einen hohen Stellenwert“, so Firmengründer Nicolas Greis gegenüber unserer Redaktion. „Wir sind ja in einer eher traditionellen Branche unterwegs, was auch der Vergleich mit den beiden anderen Preisträgern zeigt, und dass wir den Preis bekommen haben, ist der Beweis, dass man auch in traditionelle Branchen mit Innovation neuen Schwung bringen kann.“ Er betont, dass er zwar den Preis entgegengenommen habe, die Leistung aber sein ganzes Team erbringe.

21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sage und schreibe sieben Auszubildende, beschichten im Werk im „Langen Feld“ Metallbauteile, um sie zu schützen: vor Korrosion, aber auch vor Hitze oder Kälte, vor aggressiver Seeluft oder aber auch vor mechanischer Abnutzung. Ein Beispiel: Greis beschichtet Behälter, die genutzt werden, um beim Rückbau der deutschen Atomkraftwerke die nuklearen Bauteile abzutransportieren. Greis: „Wir sind Dienstleister für andere, und dabei sind wir praktisch das letzte Glied in der Kette. Daher spielt bei uns der Faktor Zeit eine große Rolle, weil ja alle vorherigen Bearbeitungsstufen perfekt abgeschlossen sein müssen, bevor wir die Beschichtung aufbringen. Weil wir forciert trocknen können, schaffen wir es, mehrere Beschichtungen an einem Tag aufzubringen, wo andere nur eine schaffen. Damit holen wir oft Zeit heraus, die den Kunden vorher verlorengegangen ist“, so Greis.

Das Preisgeld von 20.000 Euro „nehmen wir natürlich gern mit, aber viel wichtiger ist für uns die Aufmerksamkeit, die wir damit erzeugen. Und es ist nicht zuletzt auch ein Signal an unsere Bestandskunden, die sehen, dass sie bei uns in guten Händen sind“.

Für Freude sorgte die Auszeichnung auch beim heimischen Landtagsabgeordneten Dr. Gregor Kaiser. Dass ein Start-up aus seinem Wahlkreis einen „solch herausragenden Preis gewonnen“, habe, zeige wieder einmal, dass sich der Kreis Olpe als innovative und agile Region auszeichne, „die nicht nur familiengeführten Hidden Champions, sondern auch jungen Unternehmen eine Heimat bietet! Wenn dabei noch wichtige Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine Rolle spielen, begeistert mich das natürlich ganz besonders!“