Unterneger. Foxterrier-Dame Moni verschwand beim Spaziergang in einem Loch. Zur Rettung des Vierbeiners kamen ein Bagger und eine Kanalkamera zum Einsatz.

Aus einem Spaziergang wurde ein Großeinsatz: Foxtrott-Hündin Moni hat rund 20 Feuerwehrleute und mehrere weitere freiwillige Helferinnen und Helfer am Donnerstag gut vier Stunden lang in Atem gehalten. Vorweg: Alles ging gut.

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Es war kurz vor 13 Uhr, als Kristina Merkel mit Hündin Moni im Bereich am Rüenberg oberhalb von Unterneger spazierenging. Einer der Lieblingsplätze des Vierbeiners: Denn hier gibt es ein ganzes Netz von Dachsbauten, und Foxterrier sind nun einmal Jagdhunde. „Sie stand schon ganz oft vor einem bestimmten Loch und wollte da hinein, aber das konnten wir bisher immer verhindern. Aber einmal kurz nicht aufgepasst, und weg war sie diesmal“, so die immer noch erschrockene Partnerin von Thomas Zeppenfeld, dem Moni gehört. Alles Rufen nützte nichts, der Hund war spurlos verschwunden. In ihrer Not rief sie dort an, wo man fast immer Hilfe bekommt: bei der Feuerwehr.

Moni mit Besitzerin Kristina Merkel
Moni mit Besitzerin Kristina Merkel. © Jörg Winkel | Jörg Winkel

Die rückte rasch an. Einsatzleiter Thomas Hengstebeck: „Wir haben dann, wie in solchen Fällen üblich, erstmal mit Hacke und Schüppe versucht, den Hund zu finden. Wir konnten ihn hören, aber nicht orten.“ Und nachdem in der näheren Umgebung sage und schreibe neun Eingänge zu Dachsbauten oder -gängen gefunden waren, stellten die Feuerwehrleute fest, dass sie mit Handarbeit nicht weiterkommen würden. Die Rettungsleitstelle wusste von einem Einsatz der Kreiswerke ganz in der Nähe, und unbürokratisch luden die kreiseigenen Tiefbauer ihren Zweieinhalb-Tonnen-Bagger auf den Anhänger und fuhren nach Unterneger. Währenddessen hatte die Wehr zunächst ihre zwei Meter lange Kanalkamera eingesetzt, um in die Löcher hineinzuschauen – ohne Ergebnis.

Moni
Erschöpft und erleichtert: Die Feuerwehrleute, die sich diesmal als Tierretter bewährten. © Jörg Winkel | Jörg Winkel

Aus dem Sanitärunternehmen von Feuerwehrkamerad Thomas Enders wurde ein längeres Exemplar besorgt, aber auch drei Meter Länge halfen nicht. Ein Mitarbeiter der Leitstelle hatte eine Idee und rief bei Andreas Weitschat an, Inhaber der Rohrreinigung Olpe. Seine Kanalkamera geht bis 20 Meter Länge, und er hatte Erfolg: Ein Augenpaar tauchte auf dem Display auf. „Es war aber der Dachs“, grinst Einsatzleiter Thomas Hengstebeck, aber da die Kamera nicht nur Bilder anzeigt, sondern auch von außen geortet werden kann, war nach fast drei Stunden der vermutliche Standort von Moni klar. Allerdings ließ der kleine Vierbeiner nichts mehr von sich hören, und die Beteiligten dachten schon das Schlimmste.

Mit Bagger und mit bloßer Hand

Nachdem der Bagger die grobe Vorarbeit geleistet hatte, ging es wieder mit Hacke und Schüppe und dann mit bloßen Händen weiter, und nach über vier Stunden hatte ein Feuerwehrmann die zitternde Moni in seinen Armen und übergab das Tier an seine Besitzer. Tränen der Freude liefen Franziska Zeppenfeld, der Schwester des Besitzers, und Kristina Merkel über die Wangen, als sie den lehmverschmierten, aber kerngesunden Hund an sich drücken konnten.

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Andreas Weitschat (links) hatte mit seiner Kamera den verschwundenen Hund geortet. Hündin Moni scheint sich per Handschlag zu bedanken. © Jörg Winkel | Jörg Winkel

Auch den Feuerwehrleuten von den Einheiten Olpe und Oberveischede war die Freude über die gelungene Rettungsaktion anzusehen. Und auch „Kameramann“ Andreas Weitschat strahlte im Wissen, wesentlich an der Befreiung des Tiers mitgeholfen zu haben. Das Zittern von Moni ließ allmählich nach, als der Trubel nachließ, und die Feuerwehr verschloss die bei der Suche aufgeworfenen Löcher, bevor sie abrückte. Für Moni gab es noch ein halbes Schinkenbrötchen von Thomas Hengstebeck – und zu Hause eine Dusche, ebenso wie für die Besitzer und mehrere Helfer, die die Feuerwehr beim Graben unterstützt hatten.