Olpe. Gewerkschaften und Beratungsstellen informieren gemeinsam über faire Arbeit. Aufruf von Arbeitsminister Laumann wurde kurzfristig gefolgt.
Der 7. Oktober ist der Tag der menschenwürdigen Arbeit. 2008 hat der Internationale Gewerkschaftsbund diesen Gedenktag ins Leben gerufen. NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte aus diesem Anlass zu einem Fachkongress in Rheda-Wiedenbrück eingeladen und zu Aktionen aufgerufen. Am Mittwoch folgten die Regionalagentur Siegen-Wittgenstein/Olpe, die Beratungsstellen Arbeit im Kreis Olpe und der DGB-Kreisverband Olpe diesem Aufruf und bauten am Kurkölner Platz einen Informationsstand auf. Sie hatten sich gemeinsam das Thema „Aufklärung zum Thema Faire Arbeit“ mit dem Schwerpunkt der Beschäftigung im Minijob gesetzt. Rund drei Stunden lang standen Vertreterinnen und Vertreter für Auskünfte bereit.
„Die Menschen müssen aufgeklärt werden, dass Minijobs keine Arbeit zweiter Klasse sind.“
Der DGB hatte wie schon vor wenigen Monaten im Zuge der Kampagne „Tarifwende“ das „Frittenmobil“ des DGB geordert und verteilte kostenlos Pommes frites an die Passanten. André Arenz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall im Kreis Olpe und Kreisvorsitzender des DGB, war selbst vor Ort: „Wir haben kurzfristig entschieden, den Aufruf zu unterstützen. Unsere Mitgliedsgewerkschaften stellen immer wieder fest, dass es insbesondere im Bereich Minijobs trotz des Mindestlohns prekäre Arbeitsverhältnisse gibt, und die Menschen müssen aufgeklärt werden, dass Minijobs keine Arbeit zweiter Klasse sind.“ Das bestätigten die Kräfte der Beratungsstellen Arbeit. Anne Redeker, die diese Aufgabe beim Katholischen Sozialdienst in Olpe wahrnimmt: „Oft ist es Zufall, dass bei Beratungsgesprächen unsere Kunden erwähnen, dass sie kein Urlaubsgeld bekommen und glauben, das sei normal.“
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Und Anke Köster von „In via“ in Finnentrop ergänzt: „Der Mindestlohn ist zwar ein gewisser Schutz vor Ausbeutung. Aber wenn Menschen elf Stunden am Tag arbeiten müssen und nur acht bezahlt bekommen, sind wir ganz schnell wieder bei prekärer Arbeit.“ Wie auch Jennifer Ertel vom Katholischen Jugendwerk „Förderband“ in Altenhundem kooperieren die drei Einrichtungen, die gemeinsam die „Beratungsstellen Arbeit“ im Kreis Olpe darstellen, mit Gewerkschaften, um den Arbeitnehmern ihre Rechte zu sichern. Sie hoffen, dass ihre Anlaufstelle bekannter wird, die durch Minister Laumann aus den früheren Arbeitslosen-Beratungsstellen weiterentwickelt wurden und dadurch in der Lage sind, nicht nur Menschen ohne Arbeit, sondern auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in schwierigen Arbeitssituationen zu helfen. Alle Kontaktmöglichkeiten zu den Beratungsstellen gibt es unter www.mags.nrw/beratungsstellen-arbeit-kreis-olpe.