Olpe. Entgegen erster Planungen hat Allgemeinmediziner Stefan Spieren das Facharztzentrum in Olpe anstatt in Hünsborn geöffnet. Das steckt dahinter.
Die Pläne für ein digitales Facharzt- und Gesundheitszentrum (DFGZ) reifen schon länger. Allgemeinmediziner Stefan Spieren wollte das DFGZ zunächst in seinem Heimatort Hünsborn bauen und betreiben, entschied sich dann aber für einen Standort in Olpe (wir berichteten). Jetzt bezieht Bernd Clemens, Bürgermeister der Gemeinde Wenden, schriftlich Stellung: „Es ist sehr bedauerlich, dass Herr Spieren sein Projekt nicht in Hünsborn umsetzt. Die Gemeinde Wenden hat zur Realisierung des Projekts alle notwendigen Schritte unternommen [...] und große Anstrengungen auf sich genommen, um auf die gewünschten Bedingungen von Herrn Spieren einzugehen. Leider hat dieser sich dann anderweitig entschieden und den Standort Olpe vorgezogen. Was am Ende die ausschlaggebenden Gründe für die Entscheidung waren, wurden der Gemeinde Wenden nicht mitgeteilt.“
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So soll Stefan Spieren erstmals im Februar 2022 auf die Gemeinde Wenden zugekommen sein. Für das angedachte digitale Ärztehaus habe er Interesse an einem Grundstück an der Siegener Straße gehabt. Dieses Grundstück, das ursprünglich als Fläche für einen Kindergarten vorgesehen war, sei nach der Anfrage Spierens und nach Gesprächen mit dem Betreiber des Kindergartens im Bebauungsplan abgeändert worden. Am 7. September 2022 habe der Rat die Grundstücksvergabe und im November 2022 die Änderung des Bebauungsplanes beschlossen, die dann bereits im Februar 2023 in Kraft treten konnte.
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„Zu diesem Zeitpunkt beauftragte die Gemeinde Wenden einen Notar zur Vorbereitung des Vertrages und der erste Vertragsentwurf wurden an Herrn Spieren übersandt“, berichtet Clemens. Nach mehrmaligen Anpassungen des Vertrages sei Stefan Spieren der endgültige Vertragsentwurf dann im Januar 2024 übersandt worden. „Herr Spieren teilte daraufhin mir persönlich mit, dass er zu einem späteren Zeitpunkt sich hierzu melden wird. Im April 2024 teilte Herr Spieren dann mit, dass er vorerst das Projekt in Olpe umsetzen wird“, so Clemens. Der Rat der Gemeinde Wenden habe Stefan Spieren sodann einstimmig eine letzte Frist bis zum 31. Mai 2024 zur Unterzeichnung des Vertrages gesetzt. Diese habe Spieren allerdings verstreichen lassen, sodass der Rat das Angebot zurückgezogen habe.
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Stefan Spieren äußert sich dazu, wie folgt: „Wir hätten gerne schon vor zwei Jahren das langjährig geplante und vom Rat beschlossene Gesundheitszentrum in Hünsborn umgesetzt, aber so schnell war die Gemeinde nicht. Das DFGZ soll einen leichteren Zugang zu Facharztterminen ermöglichen und weitere Expertise in die Region holen. Aufgrund der Verzögerung seitens der Gemeinde haben wir uns schlussendlich für den Standort Olpe entschieden. Wir wollen letztendlich keine schmutzige Wäsche waschen, sondern uns um die Versorgung der Patienten kümmern. Damit Patienten in der Gemeinde Wenden keine Nachteile haben, werden wir auch in unserer niedergelassenen Praxis in Hünsborn eine Möglichkeit der digitalen Facharztsprechstunde anbieten.“