Bonzel. Stephanny Castaneda (38) aus Lennestadt fotografiert aus Leidenschaft. Bald ist sie mit ihrer Kamera auf der Fashion Week in Paris. Ihre Geschichte.
Sie sprüht nur so vor Selbstbewusstsein und Energie: Stephanny Castaneda aus Bonzel ist Fotografin aus Leidenschaft. „Warum muss ich nur Mutter sein, wenn ich viel mehr sein kann?“, ist das Motto der 38-Jährigen, die gebürtig aus Peru kommt. Im Jahr 2009 kam sie zum ersten Mal nach Deutschland, für ein Stipendium im Bereich der Krankenpflege. Mittlerweile hat sie in Lennestadt ihre große Liebe gefunden, zwei Kinder, einen Job auf der Intensivstation in einem Krankenhaus und ihre langjährige Liebe zur Fotografie wieder neu entdeckt.
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„Die Fotografie ist mein Leben und jetzt lebe ich das, was schon immer mein großer Traum war – nämlich Menschen mit meinen Fotos zu begeistern“, erzählt Stephanny Castaneda. Schon nach ihrem Schulabschluss in Peru wollte sie Fotografin werden. Doch ihre Mutter riet ihr eingehend davon ab. „Ich würde mit der Fotografie kein Geld verdienen. Also wurde ich Krankenschwester.“
Pflegefachfrau auf der Intensivstation
Um die deutsche Sprache zu lernen, nimmt sie eine Anstellung als Au-pair-Mädchen in Osnabrück an und besucht die dortige Volkshochschule. Und wie der Zufall es will, lernt sie eines Abends in einer Bar ihren heutigen Mann kennen. Schon im ersten Gespräch stellt sich heraus, dass er selbst bereits in Peru war. „Er wollte immer eine Latina haben und ich einen Mann mit blondem Haar“, lacht die 38-Jährige heute. Als ihr Visum abgelaufen ist, fliegt Stephan Grebe seiner großen Liebe hinterher, um ihr in Peru einen Heiratsantrag zu machen. 2012 heiratete das Paar und hat gemeinsam zwei Kinder, Laureen (10) und Valentina (8).
Die Powerfrau arbeitet seit 2019 als Pflegefachfrau im Altenhundemer Krankenhaus. „Auf der Intensivstation rette ich Leben und in meinem Job als Fotografin bringe ich Menschen zum Lachen. Das ist ein toller Kontrast und mein Ausgleich zum Alltag in der Klinik“, beschreibt die junge Mutter ihre beiden Jobs. Das Fotogewerbe betreibt sie im Nebenerwerb seit 2023 und hat sich vor allem auf Fine Art, Eventfotografie und Kinder spezialisiert. „Gestellte Bilder sind nicht mein Anspruch. Ich drücke am liebsten auf den Auslöser, wenn die Kinder laufen, lachen und natürlich sind.“
„Wenn du in der Branche gut sein willst, brauchst du nicht nur das nötige Equipment, sondern auch immer neue Ideen. In mir steckt so unfassbar viel Potenzial und das will aus mir heraus.“
Stephanny Castaneda hat viel investiert. Ihr Profi-Equipment besteht aus zwei Spiegelreflexkameras von Nikon und Sony, zehn Objektiven, einer Drohne, Blitz- und Reflektorenschirmen und speziellen Lichtquellen. „Wenn du in der Branche gut sein willst, brauchst du nicht nur das nötige Equipment, sondern auch immer neue Ideen. In mir steckt so unfassbar viel Potenzial und das will aus mir heraus“, sprüht die Fotografin nur so vor Energie.
Erfolgreich bei Fotowettbewerb
Just for fun bewarb sich Castaneda für einen weltweiten Fotowettbewerb, den „35Award“, an dem Amateur- und Profi-Fotografen aus 166 Ländern teilnehmen. Mit ihrem eingereichten Lieblingsmotiv, einem Kinderfoto im Herbst, schaffte sie es unter die besten 200. Und in Kürze wartet ein weiteres Highlight auf die Fotografin. Ende September fliegt sie nämlich nach Paris zur weltweit bekannten Fashion Week und darf die Models auf dem Laufsteg fotografieren. „Das ist eine einmalige Chance und ich freue mich total, in die Welt der Mode einzutauchen“, so die Bonzelerin.
Und damit nicht genug: Über ihren Instagram-Account hat sie einen Auftrag von einer Mode-Designerin aus der Schweiz erhalten. „Mein Geheimrezept ist, dass ich mich und meine Fotografien auf Social Media präsentiere. Die Kunden wollen schließlich auch wissen, wer hinter der Kamera steht“, erklärt Stephanny Castaneda, die in ihren Shootings mit ihrer offenen und herzlichen Art eine besondere Verbindung zu ihren Fotomodellen aufbaut.
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Auf der Fashion Week in Paris hat sie sich mit einem Star-Fotografen aus Peru verabredet, der für verschiedene Luxusmarken die Fotos liefert. „Ich habe so viele Ideen im Kopf, auch wenn ich sehr selbstkritisch bin. Aber wenn du immer zufrieden bist, entwickelst du dich nicht weiter. Mein großes Ziel ist es, irgendwann in New York zu fotografieren“, hofft Stephanny Castaneda auf ihren großen Durchbruch.