Kreis Olpe. Letzte-Hilfe-Kurse im Kreis Olpe – das kleine Einmaleins der Sterbebegleitung: Jetzt gibt es Hilfe für Bürger, um ihnen ihre Ängste zu nehmen.
Einen Erste-Hilfe-Kurs hat sicherlich jeder schon besucht. Jetzt bietet das St. Elisabeth Hospiz in Kooperation mit der kefb (Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Südwestfalen) Kurse zum Thema „Letzte Hilfe“ im Kreis Olpe an. „Für viele Menschen ist der Tod nach wie vor ein Tabuthema, dabei ist das Sterben ein natürlicher Prozess des Lebens“, erklärt Hannah Franzen, Koordinatorin vom ambulanten Hospizdienst. Mit den neu ins Leben gerufenen Kursen wollen sie Sicherheit vermitteln, in der schweren Zeit des Abschiedsnehmens.
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In den Letzte-Hilfe-Kursen soll Angehörigen und interessierten Bürgern vor allem Basiswissen und Orientierung, sowie einfache Handgriffe vermittelt werden. „Wir stellen immer wieder fest, dass nicht nur in der Branche des Gesundheitswesens, sondern auch unter den Bürgerinnen und Bürgern große Unsicherheit beim Thema Tod herrscht“, weiß Samira Grobbel, die als Pflegekraft im Hospiz tätig ist und schon viele Menschen in der letzten Phase ihres Lebens begleitet hat.
Umgang mit dem Tod
„Wir wollen den Menschen mit diesen Kursen die Ängste nehmen, Sicherheit im Umgang mit dem Tod vermitteln und unser Wissen weitergeben“, erklärt Hannah Franzen die Idee hinter diesem Angebot. Denn die Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, sondern praktizierte Mitmenschlichkeit, die in der Familie möglich ist. Daher ist es für die Sterbenden umso wichtiger, dass sich Angehörige ihnen zuwenden. Die Normalität des Sterbens, Themen wie Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht und die Anzeichen und mögliche Beschwerden des Sterbeprozesses werden in den Kursen unter anderem erläutert.
„Ein Mensch stirbt nicht, weil er nichts mehr isst und trinkt, sondern er isst und trinkt nichts mehr, weil er stirbt“, berichtet Samira Grobbel von einem Prozess, der vielen Bürgern gar nicht bewusst ist. In den Letzte-Hilfe-Kursen soll ebenfalls vermittelt werden, wo sich Angehörige Hilfe holen können und es werden zudem entsprechende Dienste aufgezeigt, die unterstützen und in Anspruch genommen werden können. Auch Themen wie Schmerztherapie und -linderung sind ein Modulteil des Kurses, der insgesamt dreieinhalb Stunden dauert.
„Die Wichtigkeit der letzten Hilfe ist mindestens genauso ernst zu nehmen, wie die Erste-Hilfe-Kurse. Es ist einfach wichtig, vorbereitet zu sein.“
Den Teilnehmern soll vor allem aber Sicherheit im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen vermittelt werden. Auch die Themen Trauern und Abschiednehmen werden in den Kursen, die aus vier Modulen zu je 45 Minuten bestehen, vermittelt. „Die Wichtigkeit der letzten Hilfe ist mindestens genauso ernst zu nehmen, wie die Erste-Hilfe-Kurse“, unterstreicht Hannah Franzen, dass man dem Thema Tod nicht aus dem Weg gehen kann und sich durchaus auch schon frühzeitig damit befassen sollte. „Es ist einfach wichtig, vorbereitet zu sein.“
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Die Letzte-Hilfe-Kurse richten sich an Einzelpersonen, Gruppen oder Vereine. Künftig soll es zusätzlich eine Fortbildung für Mitarbeitende im Gesundheitswesen, aus stationären Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern oder dem Rettungsdienst geben, die ganztägig angeboten wird und das nötige Fachwissen für den Beruf vermitteln soll. Ansprechpartnerin, Koordinatorin und Dozentin für die Kurse ist Hannah Franzen (hannah.franzen@st.elisabeth-hospiz.de).
Letzte-Hilfe-Kurse: Die Termine
In Kooperation bietet das St. Elisabeth Hospiz mit der kefb Letzte-Hilfe-Kurse an. Bis zu 20 Teilnehmer können sie Kurse kostenlos besuchen. Sie finden statt, immer von 16.30 bis 20 Uhr:
Mittwoch, 11. September: kefb Südwestfalen, Olpe.
Mittwoch, 25. September: Geistliches Zentrum Kohlhagen, Kirchhundem.
Mittwoch, 23. Oktober: Pater Kilian Heim, Finnentrop-Rönkhausen.
Mittwoch, 30. Oktober: St. Elisabeth Hospiz, Lennestadt-Altenhundem.
Eine Anmeldung ist erforderlich: 02761/94220-0, olpe@kefb.de oder www.kefb.de.