Kreis Olpe. Markus Mika aus Olpe engagiert sich leidenschaftlich gerne für Menschen mit Behinderung. Erfahren Sie, was ihn dabei antreibt.

„Ich bin einem Menschen begegnet, der Angst vorm Laufen hatte. Da habe ich mich selbst immer wieder ins Gras geschmissen, um ihm zu zeigen, dass es nicht schlimm ist, zu fallen. Und um zu signalisieren: Ich bin da und werde dir helfen, wieder aufzustehen“, erzählt Markus Mika aus Olpe von einem prägenden Erlebnis, das fast 20 Jahre her ist. Es war seine erste Freizeit mit dem Verein AG Begegnung, der Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt. Und einer der Schlüsselmomente, die dazu beitrugen, dass sich der 47-Jährige entschied, sich für Menschen mit Handicap zu engagieren.

Erster Kontakt mit der AG Begegnung

Markus Mika bezeichnet sich selbst als Jungen vom Land, der wohlbehütet in Drolshagen-Dumicke aufgewachsen ist. Nach einer Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker absolviert er 1997 seinen Zivildienst an der St.-Laurentius-Schule in Attendorn, bei dem er Autisten betreut. Darüber kommt er wiederum mit der AG Begegnung in Kontakt, die monatliche Feten organisiert. Damals noch mit der breiten Statur eines Bodybuilders, steht Markus Mika auf seiner ersten Fete zunächst distanziert in der Ecke. Wie viele hat er in seinem Leben kaum Berührung mit Menschen gehabt, die geistig oder körperlich behindert sind. Das Eis bricht, als ein anderer Betreuer ihn dazu animiert, eine Rollstuhlfahrerin zum Tanzen aufzufordern. „Ich war anfangs ängstlich, dass ich ihr wehtun könnte“, erinnert er sich zurück. „Die Frau ist mir aber sehr offen begegnet, fragte frei heraus, was sie wissen wollte und schaute nicht auf Äußerlichkeiten. Von da an gehörte ich einfach dazu.“ Inzwischen engagiert er sich ehrenamtlich und in verantwortlicher Position im Organisationsteam des Vereins.

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Jonglieren zwischen Jobs und Familie

Über seinen Zivildienst lernt Markus Mika auch seine zukünftige Frau kennen, mit der er drei Kinder bekommt. Er macht sich mit einem metallverarbeitenden Betrieb selbstständig. Nebenbei arbeitet er weiter mit Menschen mit Behinderung zusammen: Eine Zeit lang im Caritasladen in Bilstein, seit Mai dieses Jahres hat er neben seiner Selbstständigkeit eine Vollzeitstelle als Bildungsbegleiter bei der Caritas in Welschen Ennest. Es ist eine Tätigkeit, die er für die Menschen macht: „Wenn ich als Metaller arbeite, sehe ich abends das Ergebnis, was ich mit meinen Händen geschaffen habe. Als Bildungsbegleiter bereite ich Menschen für das Berufsleben vor, da kann es schon mal sein, dass wir viel Zeit mit Gesprächen verbringen. Das Erfolgserlebnis ist nicht unmittelbar sichtbar. Aber ich weiß, dass ich dem Menschen etwas Gutes getan habe, indem ich achtsam und emphatisch zugehört habe.“

Energie und Herzblut für andere Menschen

Der liebevolle und wertschätzende Umgang sowie die enge zwischenmenschliche Bindung sind es, die für Markus Mika das Engagement mit Menschen mit Handicap besonders machen. Er steckt viel Energie und Herzblut in seine Tätigkeit und ist überzeugt: „Das, was man gibt, kriegt man zurück. Das gibt mir viel.“ Ein Einsatz, den er in seinem Leben nicht mehr missen möchte und zu dem er andere einlädt: „Viele sagen zu mir: Toll, dass du das kannst. Aber eigentlich kann das jeder, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen. Menschen mit Behinderung haben keine ansteckende Krankheit und wir können ihnen frei von Mitleid begegnen. Wir können die Menschen so akzeptieren, wie sie sind. Das machen die andersrum schließlich auch.“

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