Siegen/Finnentrop. Donnerstag wurde die Verhandlung gegen den 18-Jährigen fortgesetzt, der einen Senior in Finnentrop getötet haben soll. Diese Zeugen sagten aus.

Vor dem Siegener Schwurgericht ging am Donnerstag die Verhandlung gegen den 18-jährigen Mann aus der Gemeinde Wenden weiter, der Anfang des Jahres einen 72-jährigen Senior auf offener Straße in Finnentrop getötet haben soll (wir berichteten). Staatsanwalt Rainer Hoppmann hat den Jugendlichen wegen Mordes angeklagt. Der geständige Wendener soll laut Anklage auf den Rentner aus niedrigen Beweggründen mit einem Messer mehrfach eingestochen haben. Das Opfer, das zuvor mit seinem Hund im nahegelegenen Lennepark unterwegs war, erlag seinen schweren Verletzungen noch im Rettungswagen - nur wenige Meter von seinem Wohnhaus in der Kirchstraße entfernt.

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Zum Prozessauftakt am Dienstag erklärte der junge Mann aus dem Wendschen, er sei von seinem Opfer beleidigt worden und habe nach einer „Kurzschluss-Reaktion“ auf den Senior eingestochen. Am zweiten Verhandlungstag vernahm das Gericht weitere Zeugen. Konkret standen zwei Mitarbeiter der Deutschen Bahn Rede und Antwort. Sie hatten Teile des Tatgeschehens über einen Monitor in ihrer Leitstelle beobachtet, teilt Franziska Heerwig, Sprecherin des Siegener Landgerichtes, auf Nachfrage dieser Redaktion mit.

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Ebenso in den Zeugenstand wurde ein Polizist gerufen, der das Handy des Täters ausgelesen hatte. Bereits am Dienstag wurde der mutmaßliche Täter damit konfrontiert, dass die Auswertung seines Smartphones ergeben habe, dass auf dem Handy mehrfach auf einen Zeitungsartikel zu einem Tötungsdelikt eines 15-Jährigen geklickt worden war – nur einen Tag vor der Tat am 3. Januar dieses Jahres. Das Gericht befragte zudem einen Rettungssanitäter, der vergeblich um das Leben des 72-Jährigen gekämpft hatte. Zudem lud das Gericht laut Heerwig zwei Zeugen vor, die den 18-Jährigen aus dem Wendener Land aus einem anderen Vorfall noch in Erinnerung hatten: Sie sollen im Frühjahr vergangenen Jahres dabei gewesen sein, als der 18-Jährige aus einem Bus geworfen wurde, weil er kein Ticket besessen hatte. Am Montag geht die Verhandlung weiter, dann werden weitere Zeugen befragt.