Wenden. Machbarkeitsanalyse soll Klarheit schaffen. Angebote sollen bis zur nächsten Ratssitzung eingeholt werden.
Vor einem Jahr hatte die SPD in der Haushaltsdebatte einen Solarpark für Wenden ins Gespräch gebracht. Die Genossen hatten die Verwaltung beauftragt, die Voraussetzung für die Errichtung einer solchen Anlage zu prüfen. In der Ratssitzung gab die Gemeinde jetzt erste Informationen bekannt. In der Sitzung des Beirates der Netzgesellschaft Wenden sei das Thema zusammen mit dem strategischen Partner, der Bigge Energie, erörtert worden. „Ergebnis ist, dass wir zunächst einmal eine Potentialanalyse durchführen“, sagte Thomas Munschek, Kämmerer und Geschäftsführer der Netzbeteiligungsgesellschaft.
Es muss geklärt werden, ob es in der Gemeinde eine geeignete Freifläche für Photovoltaik-Anlagen gibt. „Es geht um Lage und Größe des Grundstücks, eine passende Ausrichtung und die Schaffung von Planungsrecht. Es muss eine erste Machbarkeitsanalyse erstellt werden“, so der Kämmerer.
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Wenn diese positiv sei, müsse sich eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung anschließen, so Thomas Munschek. Dabei gehe es unter anderem um Größe der Anlage, Betriebs- und Wartungskosten. Auch die Prüfung von Fördermitteln steht auf der Agenda. Dann würden sich weitere Fragen stellen nach der Gesellschaftsform, einer Bürgerbeteiligung und der Infrastruktur. Zudem müsse geklärt werden, wie der Strom vertrieben werden soll. Eine Option sei, ihn auch selber zu nutzen. Bis zur Ratssitzung am 3. Februar sollen laut Thomas Munschek Angebote eingeholt werden.
Ludger Reuber (SPD) kritisierte, dass bisher nicht mehr geschehen sei in Sachen Solarpark: „Zehn Monate wurde da rumgedümpelt. Das ist wirklich ernüchternd.“ Man habe gemerkt, dass man das nicht mal eben auf die Schnelle machen könne, so Bürgermeister Bernd Clemens: „Es ist richtig, jetzt Angebote für die Analyse hereinzuholen. Man muss das ja nicht übers Knie brechen.“ Er sei ein absoluter Befürworter von Solarparks meinte Martin Solbach (CDU): „Aber die sind nicht geräuschlos.“
Umweltausschuss berät
In den Haushaltsplan 2020 wurden zudem auf Antrag der CDU-Fraktion 100.000 Euro eingestellt, um weitere E-Ladestationen für Pkw und Fahrräder zu errichten. Auch das war Thema in der Sitzung des Beirates der Netzgesellschaft Wenden und der Bigge Energie. Elmar Holterhof (Grüne) kritisierte im Rat, dass dies auf die lange Bank geschoben werde: „In zehn Monaten ist nicht viel passiert. Wir brauchen jetzt ein Ergebnis, dass wir einen Fahrplan haben. Wir sollten doch wenigstens in allen großen Dörfern eine Ladestation haben.“ Franz-Josef Henke (CDU) meinte, dass öffentliche Ladestation für Elektroautos so gut wie nie benutzt würden. Die meisten Besitzer würden die Batterien ihrer Elektrofahrzeuge zu Hause aufladen.
„Wir haben in den größeren Dörfern Ladestationen. Diese werden so gut wie nicht in Anspruch genommen. Fachleute raten davon ab. Ich warne davor, hier Geld in den Sand zu setzen“, betonte Bürgermeister Clemens. Die Verwaltung führe aber Gespräche mit Gewerbetreibenden in der Gemeinde, ob Ladestationen für Mitarbeiter sinnvoll und nötig seien.
Beide Themen – Solarpark und Ladestationen – sollen in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses erneut diskutiert werden.