Kreis Olpe.. Seit 2001 gibt es in der Kreispolizeibehörde Olpe einen Opferschutzbeauftragten. Vor einem Jahr übernahm Michael Kopsan diese Aufgabe von Barbara Eßing-Sieler.

Seit 2001 gibt es in der Kreispolizeibehörde Olpe einen Opferschutzbeauftragten. Vor einem Jahr übernahm Michael Kopsan diese Aufgabe von Barbara Eßing-Sieler. Er bietet Hilfesuchenden sofortige Unterstützung an, sei es nach einem Verbrechen oder nach einem Unglücksfall. Aktuell ist es vor allem das Thema Einbruch, das auch mit der Aktionswoche „Riegel vor“ im Fokus stand. Dabei betreut Michael Kopsan auch Einbruchsopfer, wie die Attendornerin Monika Stracke, die ihre Geschichte in dieser Zeitung erzählte.

Drei lange Schraubenzieher

Jetzt wurde Kopsan aber auch als Privatmann mit einem Einbruch konfrontiert. Beim Spaziergang mit seinem Hund in Neu-Listernohl beobachtete er durch Zufall in der Dunkelheit, wie ein Fahrzeug mit drei Personen parkte. Das kam ihm gleich verdächtig vor. Er ging mit seinem Vierbeiner hinter den Männern her. Neben zwei hell erleuchteten Häusern fanden diese in einem dunklen Haus nebenan das passende Objekt zum Einbruch. Zwei Täter gingen in Richtung Haus, einer stand Schmiere und kauerte im Gebüsch. Diesen sprach der Polizeihauptkommissar an und brachte die drei dunklen Gestalten in helle Aufruhr. Mit drei langen Schraubenziehern, die sie aus ihren Ärmeln zogen, postierte sich das Trio vor dem Kripobeamten. „Ich bin dann weggegangen und haben die Kollegen gerufen“, sagte Kopsan im Gespräch mit dieser Zeitung.

Zur Nachfrage, ob er in der Situation Angst gehabt habe, meinte der Opferschutzbeauftragte: „Keine Angst in dem Sinne, aber ich habe mich einfach zurückgezogen. Wenn eine Gefahr da ist, muss man kein Held sein. Die haben sich dann auch zurückgezogen.“ Wie dreist das Einbrechertrio war, zeigt, dass sie nur drei Stunden später in Köln erneut mit den gleichen gestohlenen Kennzeichen gesichtet wurden. Auch dort blieb es beim Versuch. Geschnappt werden konnte das Trio nicht.

Fernsehsimulator

„Ein Paradebeispiel“, so Kopsan zum Einbruchsversuch in das düstere Haus in Neu-Listernohl, denn die Dunkelheit signalisiert den Einbrechern, dass niemand daheim ist und das Objekt für ihre Machenschaften geeignet ist. Technische Nachrüstung als Schutz vor einem Einbruch sei immer auch ein Kostenfaktor, dagegen sei Verhaltensprävention am günstigsten, so Kopsan: „Man muss dem Täter vorgaukeln: Da ist jemand zu Hause.“ Man kann das Licht oder einen Fernsehsimulator per Zeitschaltuhr einschalten, wenn es dunkel ist, das Radio laufen lassen, ein Auto vor die Tür stellen oder Schuhe draußen auf die Matte vor der Haustür stellen. Auch ein Schild mit einem Hund „Hier wache ich“ kann Einbrecher abschrecken.

Über Google Maps

Die Masche der Einbrecher beschreibt der Kriminalhauptkommissar so: „Die sehen nach bei Google Maps. Dann gehen zwei bis drei Leute durch das Gebiet und gucken, wo es dunkel ist.“ Ist das der Fall, dann schellen sie dort meistens auch noch, um auf Nummer sicher zu gehen. Ganz wichtig sei als Präventionsmaßnahme, die Nachbarn mit ins Boot zu nehmen, damit auch sie ein Auge aufs Haus des anderen werfen, betont Michael Kopsan.

Auf alle Fälle sollte man, auch im Zweifel, sofort die Polizei alarmieren: „Mein Appell ist: Wenn Sie Verdächtige wahrnehmen und das Gefühl haben, dass da jemand ist, der da nicht hingehört, rufen Sie sofort die Polizei, auch über die Nummer 110, an. Lieber einmal mehr als zu wenig. Scheuen Sie sich nicht davor. Wir sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.“