Kirchhundem. Die Gemeinde Kirchhundem trauert um Dieter Mennekes. Der Unternehmer und Umweltaktivist starb im Alter von 79 Jahren.
Die Gemeinde Kirchhundem hat eine der markantesten Unternehmerpersönlichkeiten ihrer jüngeren Geschichte verloren: Dieter Mennekes ist am 30. April nach einem schweren Krebsleiden verstorben. Er wurde 79 Jahre alt. Das teilte die Dieter Mennekes Umweltstiftung am Montag mit.
Der diplomierte Wirtschaftsingenieur übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1976 gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Walter die Leitung der Mennekes Elektrotechnik GmbH& Co. KG. Anfang der 1990er Jahre schied er aus der Geschäftsführung aus und gründete Forstbetriebe in Südwestfalen und Brandenburg. Sein Ziel war es, naturnahe Wälder zu gestalten.
Eigene Umweltstiftung gegründet
Mit der 1999 gegründeten Umweltstiftung machte sich Dieter Mennekes über seine Heimatregion hinaus einen Namen. Er investierte beachtliche Teile seines Privatvermögens, um damit Naturschutzprojekte im Sauerland, im Wittgensteiner Land sowie in Berlin-Brandenburg zu unterstützen. Eine Zeit lang gehörte er zu den wichtigsten Förderern des Alternativen Nobelpreises. Mit einem der Preisträger – dem Biologen Michael Succow – war er persönlich befreundet.
Gegen das Rauchen
„Ein besonderes Anliegen war ihm der Nichtraucherschutz. In einer Reihe von Studien dokumentierte die Umweltstiftung aus Kirchhundem gemeinsam mit dem Krebsforschungszentrum in Heidelberg die Tabakrauchbelastung in Gaststätten und Festzelten. 2010 hat die Stiftung maßgeblich zum Erfolg des Volksbegehrens für die Einführung der rauchfreien Gastronomie in Bayern beigetragen. Auch dass 2013 der Nichtraucherschutz in Nordrhein-Westfalen verbessert wurde, war nicht zuletzt dem Wirken von Dieter Mennekes zu verdanken“, heißt es in der Pressemitteilung.
Für den Umweltschutz
Obwohl er den Umweltschutz als eine Aufgabe ansah, die nur im globalen Maßstab zu lösen ist, verlor der gebürtige Kirchhundemer seine Heimat nie aus den Augen. Dieter Mennekes gehörte kurze Zeit für die CDU dem Gemeinderat Kirchhundem an und war für außergewöhnliche Aktionen bekannt. Unvergessen ist sein Protest gegen die Abholzung einer Birkenallee in der Nähe seines Wohnhauses in Würdinghausen im Auftrag der Gemeindeverwaltung. In einer nächtlichen Aktion sprühte er im Dezember 2013 in roter Farbe „Birkentöter“ an die Fassade des Rathauses, übernahm dafür die Verantwortung und natürlich auch die Kosten für die Reinigung.
Unterstützung für die besten Schüler
Er engagierte sich auch für den Denkmalschutz und stiftete jedes Jahr Stipendien in Form von Geldpreisen für die Jahrgangsbesten unter den Abgängern der Schulen in Kirchhundem und Lennestadt. Als Sportler galt seine Leidenschaft dem Windsurfen und dem Tennis. Er war Mitbegründer des TC Rotweiß Kirchhundem und hat für den Bau der ersten Tennisanlage im Ort gesorgt. Unvergessen sind die vielen Klimmzug- und Liegestützwettbewerbe, die Dieter Mennekes veranstaltet und – bis ins hohe Alter hinein – meist selber gewonnen hat. 2014 hat er als erster privater Waldbesitzer in Deutschland ein 350 Hektar großes Areal im Heiligenborner Wald zur Wildnis im Sinne des Naturschutzes deklariert.