Frielentrop. Ihren 100. Geburtstag wird die kleine Bach-Überquerung an der Straße „Frielentrop“ nicht mehr erleben. Keine Alternative zum Neubau.

Die kleine Brücke, die über den Obergraben im Industriegebiet Frielentrop führt, wird ihren 100. Geburtstag nicht mehr erleben. Die zwischen 1924 und 1926 errichtete Bach-Überquerung, ein paar Meter unterhalb der Kalkofenstraße gelegen, soll im kommenden Jahr nämlich komplett abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

„Die Brücke ist mittlerweile ins Alter gekommen und marode. Am Beton sind Auflösungserscheinungen auszumachen“, erklärt Finnentrops Bauamtsleiter Ulrich Hilleke auf Nachfrage dieser Redaktion.

Diese Mängel sind bei einer vorgeschriebenen Untersuchung in diesem Jahr aufgelistet und der Verwaltung im Sommer genannt worden. Und sie schließen, so stellen es die Gutachter fest, eine Sanierung des Brückenbauwerks aus. Die Prüfung ergab nämlich, dass durch die besagten Schäden am Beton die Bewehrung, sprich Längseisen und Bügel, freiliegen. „Infolgedessen sind ebenfalls sehr starke Korrosionsschäden an der Bewehrung zu erkennen, der noch vorhandene Restbeton ist mürbe“, heißt es dazu in der Sitzungsvorlage aus dem Haupt- und Finanzausschuss, der sich Dienstagabend mit dem Thema beschäftigen wird.

Daher kommen die Gutachter zu dem Schluss, dass es keinerlei Alternativen zum Neubau gibt.

Fahrbahnbreite: 3,30 Meter

Besagte Brücke verbindet übrigens vier Wohnhäuser an der Straße „Frielentrop“ mit dem Industriegebiet. Sie hat aber noch eine weitere Funktion: Die marode Brücke stellt laut Sitzungsvorlage eine „alternative Erschließung des Industriegebietes für den Fall sicher, dass Sanierungsarbeiten an der Brücke über den Obergraben an der Kalkofenstraße selbst durchgeführt werden müssen.“

Dank eines Wirtschaftsweges können Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten die Kalkofenstraße, wo unter anderem die Firma Kauth beheimatet ist, nämlich in diesem Fall über die kleine Brücke erreichen, die im kommenden Jahr ausgetauscht werden soll. Die Planungen aus dem Rathaus sehen vor, die vorhandenen Widerlager der maroden Brücke nur teilweise abzutragen und die neue Brücke mit Bohrpfählen dahinter zu installieren. Sie soll fünf Meter breit sein, die Fahrbahnbreite würde 3,30 Meter betragen. Damit wäre die Fahrbahn etwa 35 Zentimeter breiter als bei der vorhandenen Brücke. Sollte der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung grünes Licht geben, könnten die entsprechenden Haushaltsmittel für 2020 bereitgestellt werden.

Laut einer Schätzung werden sich die Kosten für den Brückenneubau auf rund 320.000 Euro belaufen, hinzu kommen Planungskosten in Höhe von rund 80.000 Euro.