Lennestadt. Der Kandidat der Grünen will Lennestadt zu einer energieautarken Stadt machen. Er möchte sich den Herausforderungen durch Corona stellen.

Sollte die Bürgermeisterwahl am 13. September in Lennestadt in die Stichwahl gehen und Dr. Gregor Kaiser (Grüne) noch im Rennen sein, hätte er sein erstes Wahlziel erreicht. Aber der Forstwirt und promovierte Sozialwissenschaftler will mehr – er will Bürgermeister werden. „Mich reizt es Verantwortung zu übernehmen. Durch Corona ist es noch spannender geworden, weil wir massive Veränderungen erleben werden. Diesen Wandel zu gestalten, sehe ich als Herausforderung und als Chance, in Lennestadt eine nachhaltige und energieautarke Kommune zusammen mit den Bürgern zu schaffen“, sagt der Oberelsper.


Klima- und Umweltschutz, hier sehen die Grünen traditionell ihre Kernkompetenz. Beim Klima hat die Stadt in den letzten Jahren einiges getan, aber für Kaiser lange nicht genug. „Die regenerativen Energien hätten weiter nach vorn gebracht werden müssen. 17 Prozent regenerativen Strom zu erzeugen ist nicht genug, um den Klimawandel aufzuhalten. Und der könne politisch durchaus mal schmerzhaft sein, denn für den Grünen-Kandidaten ist der Bau von neuen Windkraftanlagen unerlässlich.

Mehr ÖPNV und Carsharing

Ein weiteres großes Thema auf seiner Agenda ist Verkehr und Mobilität. Weg vom Individualverkehr, hin zu mehr ÖPNV, Carsharing und Radfahren, nur so sei die notwendige Mobilitätswende zu schaffen. „Daran müssen wir arbeiten“, sagt der Vater von vier Kindern, der hauptberuflich den elterlichen Hof in Oberelspe bewirtschaftet.

Neben dem Klimaschutz profitierten die Grünen davon, dass sie für eine offene Gesellschaft eintreten, meint er. „Wir erleben steigenden Rechtspopulismus, Angriffe von Rechtsextremisten gegen Homosexuelle oder antisemitische Vorfälle. Die Grünen sind die Partei, die die Freiheit der Gesellschaft verkörpert. Dies gilt es auch im Sauerland zu leben, dafür machen gute Angebote.“


Dr. Kaiser ist überzeugt, dass es ein politischer Aushandlungsprozess werden wird. Daran sollen auch die Bürger mitwirken. „Wir brauchen mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung. Wir sollten das Ehrenamt mehr einbinden, aber auch mit dem Blick darauf, dass sich was verändern muss.“

Nachgefragt


1 Wenn Sie alle Zeit der Welt hätten…?

...würde ich Radfahren durch viele Länder und dort Leute, Landschaft, Kulturen, Essen genießen.


2 Ihr erstes selbst verdientes Geld?

Mithilfe in den Weihnachtsbäumen im elterlichen Betrieb.


3 Bei welcher Sportart schalten Sie den Fernseher ab?

Auto- oder Motorradrennen gehen gar nicht.


4 Worüber sollte unbedingt mal ein Buch geschrieben werden?

Widerstand im Kalten Krieg – Friedensbewegung in Südwestfalen.


5 Welches Gebäude in Lennestadt wird zu Unrecht übersehen?

Die Vogelwarte und ihre Geschichte: Das könnte ein toller touristischer Anziehungspunkt sein.


6 Was haben Sie zuletzt geschenkt bekommen?

Drei Gepa-Schokoriegel.


7 Mit welchem Trend können Sie nichts anfangen?

Ständig neue Klamotten zu kaufen.


8 Sie knacken den Lotto-Jackpot – und dann?

Erstmal nix. Und dann mindestens 50 Prozent des Geldes der Bewegungsstiftung geben.