Kirchhundem/Erndtebrück. Die Politik sucht eine sinnvolle Nachnutzung. Ein Radverbindungsweg zwischen Heinsberg und Röspe ist im Gespräch. Machbarkeit soll geprüft werden

Gut 30 Jahre herrschte reger Zugbetrieb auf der Bahnstrecke zwischen Altenhundem und Birkelbach, bis am Ostermorgen 1944 die Rösper Talbrücke gesprengt und der Heinsberger Tunnel stillgelegt wurde. In den 60er-Jahren scheiterten Versuche, die Strecke zu reaktivieren. Nun haben sich die Bürgermeister der zwei Nachbarkommunen, Andreas Reinéry aus Kirchhundem und Henning Gronau aus der Gemeinde Erndtebrück, getroffen, um sich ein Bild vom Heinsberger Tunnel und den Möglichkeiten vor Ort zu verschaffen.

Im kühlen Dickicht

Der Bahndamm, der in weiten Teilen mit Bäumen und Gestrüpp bewachsen ist, führt im kühlen Dickicht auf das mittlerweile vermauerte Tunnelportal hin. Auf dem Giebel des Eingangsportals ragt die Aufschrift 1913 für die Fertigstellung des Tunnels. Die Böschungsmauern links und rechts rahmen diesen magischen Ort ein. Ein versteckter Ort, in dem viel Faszination steckt, das finden auch die Bürgermeister der zwei Gemeinden.

Um der Besonderheit dieses Fleckchens Erde mehr Aufmerksamkeit zu zollen, trafen sich Andreas Reinéry und Henning Gronau zum Gedankenaustausch.

Gerade das Potential eines Radverbindungsweges zwischen Heinsberg und Röspe weckt bei beiden großes Interesse. Eine Verbindung durch den Heinsberger Tunnel würde im Vergleich zu der bereits ausgewiesenen Radroute über den Rhein-Weser-Turm rund zehn Kilometer einsparen. So hätte eine Strecke Heinsberg-Röspe nur eine Länge von nur 5,7 km und eignet sich aufgrund der geringen Steigung und der tollen, naturnahen Streckenführung besonders als Radweg.

Vor allem wäre das Projekt eines Radweges auch aus touristischer Sicht interessant. Neben dem besonderen Naturerlebnis und der spannenden Fahrt durch den 1,3 km langen und kühlen Tunnel, gibt es auch Zeit- und Sicherheitsaspekte, die für eine solche Routenführung sprechen. Durch eine Befahrung des Bahndamms würde der Radverkehr von der Landstraße umgelagert, so könnten Gefahrenstellen umfahren werden.

Weitere Akteure

„Zudem könnten der SauerlandRadring, welcher bereits über entsprechend umgenutzte ehemalige Bahnstrecken verfügt, und der Ederradweg miteinander verbunden werden“, heißt es in der Pressemitteilung der Gemeinde Erndtebrück In diese Ideen sollen nun weitere Akteure aus den Kommunen, der Region, dem Kreis und Straßen NRW eingebunden werden, in einem möglichen nächsten Schritt soll eine Machbarkeit, bezogen auf Naturschutz, Grundstückseigentum und finanziellen Einsatz geprüft werden.