Helden. Arbeitsgruppe arbeitet Themenwanderweg im oberen Repetal aus. Die Ruhe soll dabei im Mittelpunkt stehen. Hauptroute ist etwa 13,5 Kilometer lang.
Helden. Das Potenzial ihrer Heimat haben Rüdiger Doblun, Klaus Gabriel und Gottfried Belke längst erkannt. „Wir leben hier auf einem wunderschönen Fleckchen Erde“, betont Doblun. Denn immerhin ist Helden, ihre Heimat, ein Erholungsort und es verfügt zudem über eine funktionierende Infrastruktur mit Kindergarten, Schule oder Lebensmittelgeschäft. Doch gänzlich ausgeschöpft haben die Heldener ihr Potenzial noch nicht. In einer Dorfbefragung äußerten sie den Wunsch, die vorhandene Natur und das Thema der Ruhe noch stärker in den Mittelpunkt zu stellen.
RuHe-Pfad führt rund um Helden durch das Repetal
Diesem Wunsch tragen die Heldener nun selbst Rechnung: Die Planungen für einen Wanderthemenweg mit den Namen „RuHe-Pfad – Rund um Helden“ sind im vollen Gange. „Wir wollen unsere Wanderwege nutzbar und dabei die Ruhe erlebbar machen“, beschreibt Klaus Gabriel den Versuch, Einheimischen wie Touristen das Wandern im oberen Repetal schmackhaft zu machen.
Gabriel ist Koordinator einer eigens eingesetzten Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern des SGV und des Arbeitskreises „Unser Dorf“. Er wird bei den Vorbereitungen unter anderem von Doblun und Belke, 2. Vorsitzender SGV Repetal, unterstützt. Der doppeldeutige Name des Pfads macht dabei auf die beiden Eckpfeiler aufmerksam: Es geht um die Ruhe, um das Abschalten vom Alltag, und eben um das Wandern rund um Helden.
Wanderweg wird 13,5 Kilometer lang sein
Das Hauptweg misst etwa 13,5 Kilometer und führt an Mecklinghausen und Niederhelden vorbei. Wem diese Strecke zu kurz ist, der kann zwei Schleifen einbauen. Zum einen entlang von Repe. „Das Biotop zwischen Helden und Repe mit seinen stillen Gewässern und tollen Aussichtspunkten lädt zum Verweilen ein“, erklärt Gabriel. Eine zweite Schleife könnten die Wanderfreunde rund um Mecklinghausen einbauen, knapp zwei Kilometer würden drauf kommen. Die Topographie ist durchaus anspruchsvoll, wie Gabriel versichert: „Es gilt, einige Höhenmeter zu meistern. Der Weg zwingt einen zum bedächtigen Gehen, aber das ist ja auch Sinn der Sache: Die Leute sollen zur Ruhe kommen.“
Ruhestationen und sechs Startpunkte sind geplant
Es gibt sechs Einstiegsmöglichkeiten: Der Kindergartenparkplatz in Helden, die SGV Hütte Repetal, der Wanderparkplatz Reper Höhe sowie die drei Hotels Struck, Platte (beide Niederhelden) und Schnepper (Mecklinghausen).
Auf dem Rundweg werden sechs Ruhestationen mit Sitzgelegenheiten, etwa Waldsofas, sowie 18 Themenstationen entstehen. Das Besondere an den Themenstationen: Dort plant die Arbeitsgruppe, Infotafeln aufzustellen, um etwa über die Geschichte des Kreuzbergs zwischen Helden und Mecklinghausen zu informieren.
Und: „Auch wenn es kein Erlebniswanderweg wird, ermöglichen wir dennoch eine bestimmte Form der Aktivität“, betont Gottfried Belke. So sei etwa geplant, einen Sinnespfad zu errichten. „Also ein kleiner Rundkurs, den man barfuß über verschiedene Untergründe wie Stein, Sand, Blätter oder Holz gehen kann“, erklärt er.
Auf die Wanderer warten zudem eine Ruhebibliothek, also eine überdachte Sitzgruppe mit Büchern zum Thema Ruhe, Hörtrichter, mit denen sie die Geräusche der Natur einfangen können, oder auch Panoramakarten
Kosten belaufen sich auf 45.000 Euro
Im Frühjahr kommenden Jahres wollen die Heldener mit der Umsetzung beginnen. Bis dahin wartet noch viel Arbeit. Die Beschilderungen müssen gemacht werden, Wege müssen freigeräumt und teilweise neu planiert werden, die Ruhestationen aufgebaut und die Texte für die Infotafeln geschrieben werden. „Letzteres ist eine typische Winterarbeit“, sagt Klaus Gabriel.
Rund 45 000 Euro wird das Projekt verschlingen. Der größte Teil davon, etwa 30 000 Euro, wird gedeckt durch das EU-Leader-Projekt „BiggeLand – Echt.Zukunft“, in dem sich Attendorn, Drolshagen, Olpe und Wenden zusammengeschlossen haben. Die Hansestadt steuert rund 4500 Euro (10 Prozent der Gesamtkosten) bei.
Tourismus-Verband: Wanderweg haben hohen Stellenwert im Kreis Olpe
„Natürlich haben Wanderwege im Kreis Olpe einen hohen Stellenwert“, betont Rouven Soyka, Pressesprecher von Sauerland Tourismus, auf Nachfrage. Der Beweis: Erst kürzlich wurde der Wanderweg „KuLTour“ in Drolshagen beim Wettbewerb „Deutschlands schönster Wanderweg 2018“ auf den vierten Platz gewählt. Als einziger Wanderweg NRWs in den Top Ten. Die beiden Kommunen Lennestadt und Kirchhundem sind beispielsweise Teil der „Sauerland-Wanderdörfer“, der ersten Qualitätsregion Wanderbares Deutschland und bieten zahlreiche Qualitätswanderwege wie die Oberhundemer Bergtour oder den Veischeder Sonnenpfad.
Zudem verlaufen mit dem Sauerland-Höhenflug (vorbei an Attendorn und Finnentrop) sowie dem Rothaarsteig (vorbei an der Kommune) gleich zwei überregional bekannte Qualitätsfernwanderwege durch das Kreisgebiet.