Kirchhundem/London.. Unternehmer Walter Mennekes aus Kirchhundem im Kreis Olpe sitzt im Verwaltungsbeirat vom FC Bayern München und spricht über seine Liebe zum Verein. Mennekes ist Chef des gleichnamigen Weltmarktführers in Sachen Industriestecker.

Ein Sauerländer sitzt im Verwaltungsbeirat des FC Bayern München: Unternehmer Walter Mennekes aus Kirchhundem, Chef des gleichnamigen Weltmarktführers in Sachen Industriestecker. Für die einen ist er ein Verräter, für die anderen weiß der Mann offenbar, was Qualität auf dem Rasen bedeutet. Der 65-Jährige sagt, warum es so ist, wie es ist.

Warum wird ein Sauerländer Fan des FC Bayern München?

Walter Mennekes Weil ich die Rummenigges kennengelernt habe, die fast Sauerländer sind. Sie stammen ja aus Lippstadt.

Einfach so?

Walter Mennekes: Nein. Es war beim Kauf von drei Cola und zwei Bier beim Viertelfinalspiel der Fußballweltmeisterschaft 1986 zwischen Deutschland und Gastgeber Mexiko. Bei 40 Grad Hitze auf der Tribüne habe ich im Stadion eine Frau mit drei quakenden Kindern gesehen. Und da ich mir was zu trinken holen wollte, habe ich sie eingeladen. Dass es sich um die Familie von Karl-Heinz Rummennige handelte, wusste ich damals noch nicht.

Der Anfang einer Freundschaft?

Walter Mennekes: Ja. Wir haben mit seiner Familie, als die Kinder kleiner waren, oft gemeinsame Urlaube verbracht. Zwangsläufig ist es zu einer Herzensbildung für den FC Bayern gekommen, und ich bin vor mehr als zwanzig Jahren Mitglied geworden.

Und irgendwann sitzt man im Verwaltungsbeirat des Vereins?

Walter Mennekes: Nein. Im Laufe der Zeit habe ich Uli Hoeneß gut kennen gelernt und vor vier, fünf Jahren hat er mich gefragt, ob ich im Verwaltungsbeirat mitarbeiten will. Seiner Bitte habe ich gerne entsprochen. Ich mag den Verein wegen seiner sportlichen Erfolge und seines sozialen Engagements sehr. Dieser Verein ist ein deutscher Botschafter in der Welt. Er wirft ein sympathisches Licht auf Deutschland.

Was halten denn die Mitarbeiter vom Bayern-Mitglied Mennekes?

Walter Mennekes: Wenn ich montags durch den Betrieb gehe, ist es im Moment sehr gut, weil wir meistens gewonnen ­haben. Es gab Zeiten, wo mir die Mitarbeiter, seien sie Schalke- oder Dortmund-Fans, mit grinsenden Gesichtern entgegengekommen sind. Der Betriebsratsvorsitzende ist Fan vom 1.FC Köln. Für ­Gesprächsstoff ist also immer gesorgt.

Das Finale der Champions League im Wembley Stadion liefert ihn seit Tagen. Sie sind dabei?

Walter Mennekes: Ja. Heute fliege ich von Köln nach München und von dort mit der Mannschaft nach London.

Blöde Frage: Kein Problem für Sie Karten zu bekommen?

Walter Mennekes: Nein. Ich gehöre zur Bayern-Delegation. Das ist in diesem Fall ein großes Glück. Ausnahmsweise ist meine Frau Petra dieses Mal dabei.

Wie stark ist Dortmund?

Walter Mennekes: Der BVB spielt erfrischenden Fußball. Die Arbeit, die in Dortmund geleistet wird, verdient jede Anerkennung. Aber dieses Mal sind wir dran. Wir schießen ein Tor mehr.

Weil die Bayern das Spiel vom BVB kopiert und perfektioniert haben?

Walter Mennekes: Von Abkupfern kann keine Rede sein. Jeder Trainer hinterlässt seine Handschrift. Van Gaal und ­Heynckes sind und waren keine Weihnachtsmänner. Sie haben Erfolge in der Champions League gefeiert. Und Heynckes ist viel länger im Geschäft als der Klopp. Die Rivalität zwischen den Vereinen gehört dazu.

Ein Satz zu Uli Hoeneß?

Walter Mennekes: Das ist mein Freund, dem ich und auch Deutschland sehr viel zu verdanken haben. Von mir werden Sie in der Öffentlichkeit kein Wort dazu hören. An einer Vorverurteilung beteilige ich mich nicht. Er bleibt mein Freund und ein wichtiger Botschafter unseres Landes.