Olpe. Ein Sägewerk in Olpe-Neuenkleusheim stand in der Nacht komplett in Flammen. Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen den Brand.
Ein Schaden in Millionenhöhe entstand in der Nacht zum Mittwoch durch einen Großbrand im Sägewerk des Neuenkleusheimer Traditionsbetriebes Schrage an der Landesstraße 711.
Nach Angaben der Kreispolizeibehörde sind durch das Feuer unter anderem zwei Hallen komplett ausgebrannt, hochwertige Maschinen fielen dem Brand ebenfalls zum Opfer. Wie Polizeipressesprecher Michael Klein auf Anfrage am Morgen mitteilte, sei an eine Wiederaufnahme der Produktion wohl nicht zu denken. Zur Brandursache konnte Klein noch keine Angaben machen: „Unser Brandermittler und ein externer Brandsachverständiger haben die Ermittlungen aufgenommen.“ Federführend sei die Staatsanwaltschaft in Siegen. Die einzig positive Nachricht nach dem verheerenden Unglück: Es ist niemand verletzt worden.
Am frühen Nachmittag konnte die Feuerwehr ihre Löscharbeiten vorläufig einstellen, die letzten Brandnester waren zuvor mit Hilfe der Drehleiter gelöscht worden. Einige Gebäudeteile müssen mit einem Bagger eingerissen werden.
Bürgermeister früh vor Ort
Olpes Bürgermeister Peter Weber, selbst Neuenkleusheimer, war bereits in der Nacht informiert und hatte sich frühzeitig vor Ort selbst ein Bild gemacht: „Offenbar hat sich das Feuer sehr schnell durch das Werk seine Bahn gefressen. Das war von der Ausdehnung und den Folgen schon ein außergewöhnlicher Brand.“ Weber lobte die Feuerwehr, der es gelungen sei, ein Übergreifen auf Nachbargebäude zu verhindern. Das Sägewerk selbst sei offenbar nicht mehr zu retten gewesen.
Seitens der Geschäftsführung war auf unsere Anfrage am Mittwoch keine Stellungnahme zu erhalten.
Alarm um 2.15 Uhr
Chronologie des Unglücks: Um 2.15 Uhr hatte die Leitstelle die Feuerwehreinheiten unter dem Stichwort „Industriebrand groß“ alarmiert. Schon beim Eintreffen des ersten Löschzuges stand ein großer Teil des Sägewerks in Vollbrand. Umgehend wurden Einheiten aus dem gesamten Kreisgebiet nachalarmiert.
Eine der größten Herausforderungen zu Beginn des Einsatzes war der Schutz der anliegenden Wohngebäude sowie der nicht betroffenen Bereiche des Sägewerks.
Feuerwehr schützt Nachbargebäude
Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte ein größerer Schaden an den angrenzenden Gebäuden verhindert werden.
Als Herausforderung stellte sich auch die Wasserversorgung dar. Die Feuerwehr richtete eine sogenannte Langewegestrecke und zusätzlich einen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen ein.
Während des Großeinsatzes stellte eine Einheit der Feuerwehr Drolshagen den Grundschutz für das Stadtgebiet im Haus der Feuerwehr Olpe sicher und unterstützte die Olper Einsatzkräfte bei der Rückhaltung des verunreinigten Löschwassers. Durch das DRK wurde vor Ort eine Verpflegungsstelle eingerichtet. Zur Eigenabsicherung standen zu Spitzenzeiten zwei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug in Bereitschaft.
Traditionsbetrieb
Um 6 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, und die Nachlöscharbeiten konnten mit Unterstützung von drei Greifbaggern begonnen werden. Diese dauerten bis in den frühen Nachmittag. Gegen 15 Uhr erfolgt noch eine Revision der Einsatzstelle.
Im Einsatz waren circa 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK, THW und Polizei. Die Landstraße L 711 war bis in den Vormittag hinein voll gesperrt.
Das Familienunternehmen Schrage wurde 1946 als reine Zimmerei gegründet. 1965 kam der Betrieb eines Sägewerks dazu. Nach der Jahrtausendwende investierte die Schrage GmbH in neue Produktionsanlagen. 2005 stellte das Unternehmen vom Gatterbetrieb auf eine moderne Kreissägenlinie um. 2010 wurde eine neue Trockenkammer, 2012 eine neue Kesselanlage in Betrieb genommen.