Wetter. Walter Hunsmann hat der Kundschaft immer schon gerne gezeigt, wie es nachher aussehen könnte. Jetzt hat er seine Azubis dafür eingespannt.

Finn Erhard ist zwar erst im zweiten Lehrjahr. Und doch hat er in seinem Ausbildungsbetrieb etwas Bleibendes hinterlassen. Zusammen mit den beiden anderen Azubis im Malerbetrieb Hunsmann hat er die neu eingerichtete „Fassadenwelt“ maßgeblich mitgestaltet. Das stärkt die Verbundenheit zum Betrieb, sagt der 20-Jährige sehr zur Freude des Firmengründers und heutigen Mitinhabers Walter Hunsmann. Die Wetteraner kennen ihn als Wegbereiter der Gildeausstellungen im Stadtsaal in Wetter.

Vor 40 Jahren hat das angefangen. Mittlerweile ist diese regelmäßige Baumesse eingeschlafen. „Da ist ein Loch entstanden“, sagt Walter Hunsmann. Für die Kundschaft, die sich keinen Überblick mehr verschaffen kann über eine schöne Einrichtung, und für die Dienstleister, denen ein wichtiges Forum fehlt. In seinen eigenen Firmenräumen aber lebt die Idee einer anwendungsnahen Präsentation weiter fort.

Aus Lagerraum wird Fassadenwelt

Die Galerie „Lebensraum“ im ersten Stock gibt es seit zehn Jahren. Azubis verbingen hier ihre ersten Tage. Ein Gospelchor hat sich in dem weiten Raum schon mal umgesehen zwischen großformatigen Kunstwerken und Materialbespielen. Eine eigene Küche hat der „Meistermaler Hunsmann“ (so die Werbung) für die Gäste eingerichtet. Bald wird sich darunter auch eine Architektengruppe befinden. Und nun gibt es auch noch die Fassadenwelt direkt darunter.

Als Finn Erhard vor anderthalb Jahren seine Ausbildung angefangen hat, befand sich hier noch das Lager. Der Azubi erinnert sich gut an die großen Regale mit Farbeimer und Lacktöpfen – und an die vielen Anstrengungen, daraus einen Ausstellungsraum zu machen. Jetzt können sich die Kunden gleich fünf verschiedene Arten ansehen, wie sich heutzutage Fassaden gestalten lassen. Vom glatten Putz für ein Mehrfamilienhaus bis hin zur schlossartigen Anmutung reicht das, fasst Walter Hunsmann zusammen. Und bei allen Varianten gibt es jeweils einen Einblick in die Dämmvarianten dahinter.

Walter Hunsmann vom Malerbetrieb Hunsmann in Wetter am Freitag, 24. Januar 2025.

„Da ist ein Loch entstanden“

Walter Hunsmann zum Aus für die Gildeausstellungen im Stadtsaal in Wetter. Über Jahrzehnte hatte es die Baumesse gegeben.
Walter Hunsmann, Malermeister

Die Sache mit der Dämmung ist bei Energieberatern gut angekommen. Mittlerweile gebe es mehrere, die ihre Kundschaft mit in die Fassadenwelt bringen und zeigen, wie der Energieabfluss aus einem Haus gestoppt und die Fassade noch dazu ansprechend gestaltet werden kann. Innovatives gibt es auch an einem unerwarteten Ort: Gerade erst hat der Klempner sein Werk im neuen Kunden-WC abgeschlossen. Die Tapete klebt schon länger. Sie ist aus einem Stück nahtlos über alle vier Wände von unten bis oben aufgezogen und siedelt den stillen Ort in einer Unterwasserwelt mit den herrlichsten Fischarten an.

Pluspunkt unter den Ausbildungsbetrieben

Mit drei Azubis hat Walter Hunsmann gerade so viel Nachwuchs wie er sich für seinen Betrieb wünscht. Insgesamt kommt der Betrieb auf ein knappes Dutzend Beschäftigte. Und immer mal wieder gibt es Praktikanten. Das sind dann nicht nur Schülerinnen und Schüler. Auch Berufsschullehrer sind schon mit auf die Baustelle gezogen oder eine Architektin. Mehr Auszubildende braucht Hunsmann also nicht, aber den vorhandenen gibt er ein besonderes Gefühl. Von so etwas wie der Mitgestaltung der Fassadenwelt würden seine Berufsschulkollegen jedenfalls nicht erzählen, berichtet Finn Erhard.

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Das vorige Jahr sei schwierig gewesen, sagt Walter Hunsmann. Vielfach seien Aufträge nach hinten verschoben worden. Das gab ihm Gelegenheit, die Azubis von den Baustellen abzuziehen für die Arbeiten im eigenen Haus an der Gutenbergstraße. Mittlerweile sei die Auftragslage wieder ganz ordentlich. Gut, dass die Fassadenwelt steht.