Herdecke. Mit Video: Am Hof Hessenberg an der Ender Talstraße leben drei besondere Tiere, die bald mit Gästen losziehen. Das sind die Pläne des Anbieters.

Gemeinsam stehen sie auf einer Wiese und grasen. Die langen, weißen Hälse neigen sich immer mal wieder runter und rupfen ein paar Grashalme aus dem Boden. Ihr langes, weiches Fell schützt die drei Alpakas vor dem Nieselregen. Die Tiere gehören zum neuen Angebot auf dem familiengeführten Hof Hessenberg an der Ender Talstraße. Der Hof bietet ab dem Frühjahr Alpaka-Wanderungen an. Gemeinsam mit den drei Tieren können dann bis zu sechs Gäste durch den Wald spazieren und sich dabei von der Ruhe der Tiere anstecken lassen. Die Idee hinter der Wanderung: Die Tiere reagieren empfindlich auf die Stimmung der Menschen um sie herum. Deswegen muss die Person, die sich einem Alpaka annähern will, selbst erstmal zur Ruhe kommen, damit das Tier dann auch auf sie zukommt, erzählt Oliver Steincamp.

Die Alpakas laufen am Halfter bei der Wanderung mit.
Die Alpakas laufen am Halfter bei der Wanderung mit. © NRW Lokal | Mattea Eichhorn

Die Wanderung führt die Alpakas und die Besucher durch den Wald

Die Wanderungen sind im Moment noch in der Planung und sollen ab Frühjahr losgehen. Die Strecke für die Wanderung steht aber schon. Gemeinsam mit den drei flauschigen Weggefährten können Besucher in Zukunft den Weg von den Weideflächen über eine Obstwiese und dann durch den Wald gehen. Die Strecke ist knapp zwei Kilometer lang und ziemlich abwechslungsreich. Die Wanderung soll dann am Stall enden, wo sich die Tiere (und die Menschen natürlich auch) bei einem kleinen Snack ausruhen können. Die Wanderungen sollen immer dienstags und samstags stattfinden und ungefähr eineinhalb Stunden dauern. Ab zwölf Jahren dürfen Kinder selbst die Alpakas führen. Die Person, die das Tier führt, bezahlt 25 Euro, die Begleitperson 15 €. Kinder unter sechs Jahren können kostenlos mitgehen. Anfragen für die Wanderungen können ab Frühjahr über die Website des Hofes getätigt werden.  

Oliver Steincamp geht mit den Alpakas immer wieder wandern.
Oliver Steincamp geht mit den Alpakas immer wieder wandern. © NRW Lokal | Mattea Eichhorn

Die Tiere sollen Ruhe bringen

Die Idee, sich Alpakas anzuschaffen, hat sich die Familie gut überlegt. Vor allem Cedric Steincamp hat sich viel mit den Tieren beschäftigt und sogar Kurse besucht, um sich richtig um sie kümmern zu können. Die drei Langhälse haben auf dem Hof eine Menge Platz: zwei verschiedene Wiesen zum Grasen und ein Stall stehen dem Trio zur Verfügung. Ganz schön viel Aufwand also für die Familie.

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Da stellt sich die Frage: Warum eigentlich gerade Alpakas? Oliver Steincamp hat die Antwort: „Wenn man Zeit mit denen verbringt, dann merkt man erst, was für interessante Tiere das eigentlich sind. Das ist schon faszinierend.” Und auch Sohn Cedric war von Anfang an begeistert über den flauschigen Zuwachs. „Ich sag immer: Schau einem Alpaka nicht zu lange in die Augen, sonst verliebst du dich noch.” Außerdem seien Alpakas sanfte und liebevolle Tiere, die schon an Menschen gewöhnt sind. Sie könnten sogar als Therapietiere genutzt werden. 

Die Alpakas zeichnen sich durch ihr dickes Fleece-Fell aus.
Die Alpakas zeichnen sich durch ihr dickes Fell aus. © NRW Lokal | Mattea Eichhorn

Drei ganz unterschiedliche Tiere

Die drei Alpakas sind allerdings nicht nur Weggefährten, sondern haben auch ihre eigenen Persönlichkeiten. Der Erste im Bunde ist Eddi. „Er ist der gutherzige Clown, wie wir immer sagen”, erklärt Oliver Steincamp. Eddi würde gerne auch mal herumspringen und die anderen Alpakas nerven. Dafür gehe er auch gerne auf Menschen zu und übernehme auch mal die Führung bei den Wanderungen, führt Steincamp weiter aus. Eddi kann außerdem nicht ohne seinen besten Freund Paul.

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Paul ist das schüchterne Alpaka in der Runde. „Paul schaut sich die Menschen immer erst ein bisschen an und kommt dann auf sie zu”, erklärt Oliver Steincamp. In so einer Herde muss es natürlich auch einen Chef geben. Hier ist das Manni. „Der schaut sich Sachen immer von hinten an, ist aber auch eher ruhiger und souverän”, meint Oliver Steincamp. Eine bunte Mischung also, obwohl sich die Drei mit ihrem weißen Fell schon ziemlich ähnlich sehen. Cedric Steincamp kennt die Tiere mittlerweile aber so gut, dass er sie mühelos auseinanderhalten kann. Und auch die Alpakas können, so Steincamp, die Menschen um sie herum auseinanderhalten. Deswegen seien sie auch bei neuen Menschen immer etwas vorsichtiger.  

Alpaka Eddi freut sich, die Besucher kennen zu lernen.
Alpaka Eddi freut sich, die Besucher kennen zu lernen. © NRW Lokal | Mattea Eichhorn

Alpakas und Besucher im harmonischen Miteinander

Dabei gibt es auch manches, auf die die Besucher achten sollten. „Tatsächlich mögen die Alpakas es erstmal nicht so gerne, gestreichelt zu werden. Man muss also erstmal warten, bis sie zu einem kommen, dann kann man sie vor allem am Hals streicheln”, erklärt Oliver Steincamp. Außerdem sei es für die Tiere wichtig, immer in einer Gruppe zu bleiben, vor allem für die beiden besten Freunde Paul und Eddi. „Sonst sollte man einfach auf das Tier achten, es zum Beispiel auch mal kurz Gras fressen lassen. Wenn sich Mensch und Alpaka aufeinander einlassen, dann ist das ein schönes Miteinander”, meint Steincamp.  

Die Alpakas lassen sich auch gerne mal vom Gras ablenken.
Die Alpakas lassen sich auch gerne mal vom Gras ablenken. © NRW Lokal | Mattea Eichhorn

Gäste aus aller Welt

Die Alpakas sind der neuste Zuwachs auf dem Hof Hessenberg. Sie gesellen sich zu den Hühnern und den Bienen, die auf dem Hof schon ihr Zuhause gefunden haben. Der Hof ist seit 2019 in Familienbesitz und soll in Zukunft auch als Selbstversorger-Hof funktionieren. Dazu baut die Familie im Moment Gemüse und Obst an. Außerdem bieten sie auch eine Ferienwohnung an für Menschen, die mal in das Bauernhof-Leben eintauchen wollen. In der Wohnung hatten sie auch schon Besucher aus der ganzen Welt. Oliver Steincamp berichtet, dass Besucher sogar schonmal aus Japan angereist seien.