Herdecke. Die SPD Herdecke hat neue Firmenansiedlungen an der Wetterstraße neben den Öltanks angeregt. Das sagt die Mark-E als Grundstücksbesitzerin dazu.

Wer über Herdecker Probleme spricht, landet recht zügig bei fehlenden Gewerbeflächen. Die SPD hat daher ein teils ungenutztes Areal ins Visier genommen, nämlich jenes an der Wetterstraße neben dem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) von Mark-E. Im Fachausschuss haben die Sozialdemokraten nun angeregt, mit dem Unternehmen Kontakt aufzunehmen und zu erörtern, ob sich dort im Schatten der zwei markanten Öltanks andere Firmen niederlassen können.

Viele Vorteile

Ob durch Verkauf, Vermietung oder Verpachtung: Eine neue Nutzung könnte an der Stelle zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen bedeuten. Nach Angaben der SPD gebe es Interesse von ortsansässigen Betrieben, die solche Flächen gerne nutzen würden. Fraktionsvorsitzender Klaus Klostermann sprach von „Brachland“, wo beispielsweise Aldi während des Filialumbaus 2022/23 ein großes Verkaufszelt aufstellen und Parkplätze einrichten konnte.

Aldi-Zelt war befristet

„Dabei handelte es sich aber um eine befristete Lösung“, entgegnete Daniel Matißik. Der Leiter des städtischen Bau- und Planungsamtes führte aus, dass nach seiner Kenntnis der Eigentümer weiterhin nicht zu einem Verkauf der Flächen bereit sei und diese zu langfristigen Überlegungen am Cuno-Standort gehören. Zudem handele es sich bei der Örtlichkeit um einen Außenbereich ohne Bebauungsplan. Für das Kraftwerk gelte eine „privilegierte Nutzung“, die für andere nicht infrage käme.

Blick zum Cuno-Schornstein

Uli Schwellenberg (SPD) als Vorsitzender des Ausschusses für Bauen, Planen und Verkehr regte an, auf diesem gewerblich genutzten Terrain zumindest über eine zeitlich befristete Ansiedlung von Betrieben nachzudenken. Daniel Matißik erinnerte an eine ähnliche Diskussion vor einiger Zeit, als sich nur zwei Interessierte meldeten. Ein Zeitraum von 1,5 Jahren erschien denen aber als zu kurz, das Doppelte oder vier Jahre wäre wünschenswert. Daher kam es damals zu keiner Einigung. Ergänzend dazu antwortete er auch auf Schwellenbergs Fragen zum Areal unterhalb des schrumpfenden Cuno-Schornsteins auf der anderen Straßenseite. Dort müsse die Mark-E bei der Stadt einen Bauantrag für die geplante Photovoltaik-Anlage stellen. Eine Genehmigung sei denkbar, da es sich um eine „vorbelastete Fläche“ ohne Privilegierung handele.

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Zurück zur eigentlichen SPD-Idee. Die Lokalredaktion hat die Mark-E um eine Stellungnahme zu den 25.000 Quadratmetern neben dem Kraftwerk an der Wetterstraße gebeten. Diese hatte die Tochtergesellschaft der Enervie-Gruppe im Jahr 2017 der Stadt Herdecke als Gewerbefläche angeboten, in Abstimmung mit den Verantwortlichen im Rathaus befand sie sich kurzzeitig sogar „aktiv in der Vermarktung“. Doch Interessenten gingen leer aus, da doch kein Grundstücksverkauf zustande kam. Die Eigentümerin wolle sich „zukünftige Optionen zur Eigennutzung offen halten“, hieß es dann 2018.

Eigene Projekte

An dieser Haltung habe sich grundsätzlich nichts geändert, so Andreas Köster. Der Sprecher von Mark-E teilt aktuell mit: „Insbesondere in den vergangenen Jahren haben sich im Rahmen der Umsetzung der Energiewende zahlreiche neue Entwicklungen ergeben, an denen wir als größter Energiedienstleister in der Region aktiv mitarbeiten. Die genannte Fläche in der Nachbarschaft unserer GuD-Anlage halten wir daher weiterhin für potenzielle eigene Projekte vor.“ Details seien noch nicht spruchreif. „Im Übrigen ist einer der Öltanks auf dem Areal weiterhin vermietet, sodass insbesondere in diesem Bereich in absehbarer Zeit keine Veränderung des Status Quo möglich ist“, so Köster.