Wetter. Zwei zusätzliche Ampeln werden am Donnerstagmorgen an der Baustelle Kaiserstraße scharf geschaltet. Der Grund ist eine veränderte Verkehrsführung.
Seit einigen Tagen wird auf der Baustelle im Kreuzungsbereich Kaiserstraße/Friedrichstraße/Ruhrstraße wieder gearbeitet. Die Vorbereitungen zur Herstellung des provisorischen Kreisverkehrs laufen. Genau das wird in den kommenden Wochen zu Verkehrsbeeinträchtigungen führen, wie der zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW mitteilt.
„Für die Herstellung des provisorischen Kreisverkehrs wird ab Donnerstag, 22. August, die Verkehrsführung am Kreuzungsbauwerk geändert“, schreibt der Landesbetrieb in einer Pressemitteilung. Dafür sind bereits am Montagabend Ampeln an beiden Kreuzungsseiten der Kaiserstraße zusätzlich zur bestehenden Ampel an der Ruhrstraße aufgestellt worden. Die sind notwendig, weil der Verkehr ab Donnerstag einspurig an der Baustelle vorbeigeführt werden soll.
Nur eine Fahrspur
„Jede Fahrtrichtung wird einzeln freigegeben, da nur eine Fahrspur zur Verfügung steht“, so der Landesbetrieb. Auch müsse für die Arbeiten die linke Zufahrt zum Garagenhof der Häuser Kaiserstraße 113-119 (Lokalredaktion, Matratzen Concord, Ergotherapie) gesperrt werden. Die Erreichbarkeit des Garagenhofes sei dann lediglich über die rechte Zufahrt möglich, teilt Straßen.NRW mit.
Die Arbeiten in diesem Bauabschnitt dauern voraussichtlich zwei Wochen. Die folgenden zwei Bauabschnitte werden auch unter einer einspurigen Verkehrsführung erfolgen. Die provisorische Herstellung des Kreisverkehrs dauert voraussichtlich acht Wochen.
Befristetes Ende der Baustelle
Damit wäre ein befristetes Ende der Großbaustelle in Sicht. Wie lange der Verkehr dann wieder rund laufen könnte, ist jedoch nicht absehbar. Wie berichtet, hatte der Landesbetrieb im Dezember 2022 die Baustelle eingerichtet, um die darunter liegende Brücke über die Bahngleise zu sanieren. Die Arbeiten kamen so weit gut voran, bis es gleich zwei Hiobsbotschaften gab: Im Januar wurden zunächst bei Sondierungsarbeiten „Anomalien“ im Untergrund festgestellt. Dabei handelte es sich um Spuren von Metall. Ergänzende Bohrungen wurden notwendig, die aber glücklicherweise keine Weltkriegsbomben oder ähnliches zutage förderten. Entwarnung also.
Das zweite Problem stellte sich jedoch als weitaus schlimmer heraus. Da die Arbeiten oberhalb einer Bahnlinie durchgeführt werden, mussten dafür auch Sperrpausen bei der Bahn lange Jahre im Voraus beantragt werden. Diese Sperrpausen, also Zeiten, in denen keine Züge dort durchfahren, wurden dem Landesbetrieb für seine Arbeiten jedoch zum großen Teil gestrichen. Der Grund: Die Bahn hatte personelle Probleme. Daher konnten die Oberleitungen, die für den Bau der Brücke verlegt werden müssen, nicht im Zeitplan verlegt werden. Ergo: Das Projekt kam ins Stocken. Ohne die Verlegung der Oberleitungen konnte Straßen NRW nicht so arbeiten, wie geplant. Alles verzögerte sich nach hinten.
Glaskugel lesen
„Dadurch, dass diese Bahnstrecke eine ICE-Strecke ist, wird das mit den Sperrpausen noch schwieriger“, berichtete Andreas Berg, Sprecher vom Landesbetrieb NRW, bereits im November 2023. Es sei damit zu rechnen, dass neue Sperrpausen erst in fünf Jahren genehmigt werden. „Aber das ist Glaskugel lesen“, meinte Berg damals und gab offen zu: „Für uns ist das ein logistisches Problem. Wenn die Bahn uns letztlich die Sperrpausen genehmigt, müssen wir dann wieder zusehen, dass die Firmen dann auch zur Verfügung stehen.“
Von den ursprünglich sieben geplanten Bauabschnitten konnten somit nur zwei fertiggestellt werden. Dann folgte das nächste Problem: Für den provisorischen Kreisverkehr braucht der Landesbetrieb bestimmte Fertigbauteile. Bei der Bestellung dann die Überraschung: Lieferzeit mindestens acht Wochen. Wieder ein Verzug. Doch nun ist es endlich soweit. Die Arbeiten zur Wiederherstellung können beginnen, und in etwa acht Wochen, kann der Verkehr wieder kreisen - zumindest so lange, bis die neuen Sperrpausen bekannt sind und die Baustelle wieder eingerichtet werden muss.