Wetter. Tagelang kommt keine Post und dann ganz viel auf einmal. Der Ärger mit der Zustellung in Wetter hält an. Beschwerdeweg ist unbefriedigend.
Wie gut, dass Fernsehzeitungen über die Post mit ziemlichem Vorlauf zugestellt werden. Gleich zwei aufeinander folgende Hefte der Hörzu fand Jürgen Breuer jetzt in seinem Briefkasten, zusammen mit einem ganzen Schwung anderer Schreiben. Für die ältere der beiden Fernsehzeitungen begann das Programm gleich am darauf folgenden Tag. Üblich sind bei dem Leser in Vormarstein in der Regel anderthalb Wochen bis zur aktuellen Programmübersicht.
„Zehn Tage haben wir nichts bekommen, dann alles auf einmal“, sagt der Senior. Auch Rechnungen fanden sich in dem Stapel, der die postlose Zeit beendet hat. Zum Glück war bei keiner der Rechnungen die Zahlungsfrist abgelaufen. Im Gespräch mit Nachbarn im Bereich am Wasserturm hat der Volmarsteiner erfahren: Mehrere von ihnen haben immer mal wieder diese Erfahrung mit der Post gemacht - lange nichts, dann ganz viel auf einmal.
Schlimmer noch als sonst
Auch eine Leserin aus Grundschöttel hat sich voller Empörung an die Redaktion gewandt. Sie hat die Berichte verfolgte, die immer mal wieder im Lokalteil zum Thema erschienen sind: „Die Zustellung in der letzten Woche setzt dem bisher dagewesenen aber noch ‚die Krone auf‘“. Ihre Tochter aus Hamburg war für einige Tage zu Besuch und hatte sich das Wochenmagazin „Der Spiegel“ nachschicken lassen. Bisher hatte das immer geklappt. Diesmal aber kam die Zeitschrift, als die Tochter längst schon wieder in Hamburg war.
Ab zum Altpapier
Die Spiegel-Ausgabe landete gleich im Altpapier, wie andere Zeitschriften auch, die bereits Tage überfällig waren. Dass es mit der Zustellung früher besser lief, findet auch Jürgen Breuer. Seine Erfahrung: „Bis vor zwei oder drei Jahren war Verlass auf die Post.“ Jetzt fühlt er sich verlassen: Eine telefonische Beschwerde nahm die Post zwar auf, allerdings verbunden mit dem Hinweis, dass der Wetteraner nicht mit weiterer Aufklärung rechnen könne. Die Pressestelle der Post/dhl bestätigt: Schriftliche Antworten gebe es erst bei Wiederholungsreklamationen und dem damit angeschobenen „Eskalationsprozess“.
Die Kundin aus Grundschöttel ist auch so schon geladen genug. „Die ganze Situation ist unfassbar“, kommentiert sie die schwungweise Zustellung der Post. Eine Sache, die es nach wiederholten Ausführungen der Post nicht geben darf. Auch dieses Mal räumt das Unternehmen auf Nachfrage ein, dass es schon mal zu Zustellabbrüchen käme, „es wird jedoch streng darauf geachtet, dass die nicht zugestellte Menge spätestens am nächsten Werktag zugestellt wird“, so die Versicherung. Deshalb könne sich die Post die Schilderungen von längeren Phasen ohne Zustellung und dann einem randvollen Briefkasten „nicht erklären.“
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Die letzten Tage waren für die Post in Wetter allerdings besondere Tage: Vor etwa einer Woche sei die sogenannte Verbundzustellung ausgeweitet worden. Briefe und Pakete werden dabei von nur einer Kraft zugestellt. Noch laufe die Einarbeitung. Mit dem Verschwinden von Post hat das sicherlich nichts zu tun. Jürgen Breuer hat das Anfang des Jahres erleben müssen. Auf einmal waren Eintrittskarten fürs Zeltfestival verloren gegangen. Nach langem Hin und Her gab’s Ersatzkarten vom Veranstalter. Auf den Postweg geschickt wurden sie sicherheitshalber nicht noch einmal. Die Tickets kamen diesmal per Mail-Anhang und ganz ohne Verzug.