Volmarstein. Burg Volmarstein erlebt einzigartiges Clean-Up: Helfer erfüllen Jugendträume und schützen die Natur. Dabei entfernen sie auch giftige Pflanzen.

Das „Clean-Up“ der Burg Volmarstein am Samstag, 27. Juli, war laut allen Beteiligten ein großer Erfolg. Eingeladen hatten die Stadt Wetter und der Stadtbetrieb Wetter. In Kooperation waren zudem der NABU, sowie der Heimatverein Wetter vor Ort. Marietta Elsche von der Stadt Wetter hebt hervor: „Gerade die Zusammenarbeit und die Kooperation haben die Veranstaltung aufgewertet, denn so konnte man auch mal ganz unterschiedliche Leute aus dem Stadtgebiet kennenlernen und zusammenbringen.“

Die Helfer kommen am Morgen zunächst zusammen, um sich die Aufgaben des Tages aufzuteilen. 
Die Helfer kommen am Morgen zunächst zusammen, um sich die Aufgaben des Tages aufzuteilen.  © WP | Julian Bermecker

Das als „Clean-Up“ angekündigte Event hatte jedoch entgegen einiger Erwartungen wenig mit dem Aufsammeln von Müll gemein. „Die Müllsituation der Stadt Wetter hat sich in den letzten zwei bis drei Jahren schon deutlich verbessert“, wie Andreas Nabert vom Stadtbetrieb weiß. Und so konnte auf dem Areal insgesamt kaum Müll gefunden werden. Vielmehr lag der Schwerpunkt der Aufräumarbeiten auf dem Rückschnitt und Entfernen von Grün, sowie einigen Instandhaltungsmaßnahmen.

Verschiedene Stationen

Der Stadtbetrieb Wetter hatte dafür extra verschiedene Stationen für die erschienenen Helfer aufgebaut. „Gerade die Vielfalt der Stationen und eben nicht nur die klassischen Reinigungsarbeiten haben dazu beigetragen, dass für jeden etwas dabei war“, so Marietta Elsche.

So konnten einige Helfer etwa in die ehemaligen Burgtürme hinabsteigen und hier das Grün zurückschneiden, sowie etwaigen Unrat wie Glasscherben beseitigen. Ein Helfer hebt hierbei schmunzelnd hervor: „Hier wurde ein Jugendtraum wahr! Als Kind durfte ich hier nie rein.“

Giftige Stauden

Eine andere wichtige Aufgabe war die Entfernung von Herkulesstauden in den umliegenden Gebüschen. „Gerade diese giftigen Stauden stellen ein erhebliches Gesundheitsrisiko für jedermann dar, da sie schon bei kleinsten Kontakten zu Verbrennungen auf der Haut führen können“, so Andreas Nabert. Der Stadtbetrieb stellte deswegen für deren Entfernung besondere Schutzkleidung für die Helfer zur Verfügung.

Weitere Stationen bestanden in der Instandsetzung einer Bank, sowie dem Abgehen des Weges rund um das Areal, um dieses freizuschneiden und von etwaigem Müll zu befreien. Neben der Ruine wurde schließlich noch eine Benjeshecke errichtet. Diese ist besonders für die Artenvielfalt von herausragender Bedeutung, denn sie besteht einzig aus dem anfallenden Grünschnitt, der somit umweltverträglich eine neue Verwendung findet. „Totholz ist Leben“, wie Michael Reiffert vom NABU weiß. Gerade in diesen Hecken könnten Vögel nisten, Igel einen Rückzugsort finden und sich Insekten entfalten. „Damit wird nicht zuletzt aktiver Umweltschutz betrieben“, schlussfolgert Andreas Nabert.

Kleine Stärkung

Zur anschließenden Stärkung wurde ein reichhaltiges Buffet aus verschiedensten Obstsorten, Brot mit Dips und Getränken zur Verfügung gestellt. Das kam auch bei den Helfern sehr gut an: „Hier wurde eben nicht nur gearbeitet, sondern auch noch sehr nett bei Verpflegung zusammengesessen“, so Michael Reiffert.

Georg Leber vom Heimatverein referiert über die Geschichte der Burgruine. 
Georg Leber vom Heimatverein referiert über die Geschichte der Burgruine.  © WP | Julian Bermecker

Die Veranstaltung schloss mit einem Vortrag des stellvertretenden Vorsitzenden des Heimatvereins Georg Leber über die Geschichte der Burgruine. „Heute ist nur noch ein Teil der Burgruine freigelegt und sichtbar, aber wenn man durch die Wälder streifen würde, würde man noch überall Überreste und Fundamente der ehemals großflächigen Anlage finden“, wie Georg Leber hervorhebt. Wer sich also etwa für die Geschichte der Burgruine interessiert, ist herzlich eingeladen, dienstags zwischen 17 und 19 Uhr in der Hegestraße 12 im Heimatmuseum vorbeizuschauen.

Projekt an anderer Stelle ausweiten

Der Stadtbetrieb würde ein solches Projekt schließlich noch gerne an anderer Stelle wiederholen: „Die Arbeiten sind insgesamt sehr gut ausgeführt worden, wir sind sehr zufrieden. Gerade die Konzentration auf ein Objekt hat ein gutes Zusammenarbeiten und ein gutes Ergebnis befördert“, so Andreas Nabert.

Auch die Teilnehmerzahl hebt Andreas Nabert lobend hervor: „Es ist schön, wie viele das Angebot heute schon angenommen haben“. Auch Michael Reiffert vom NABU lobt die Kooperation und insgesamt „erfolgreiche Veranstaltung“.

Bei zukünftigen Veranstaltungen würden sich Stadt und Stadtbetrieb auch über weitere interessierte Bürger sehr freuen. „Gerade auch neue Gesichter sind uns immer sehr willkommen“, betont Marietta Elsche.