Wetter. Unverständnis und Empörung bei den Lesern über Verzögerung am Kreisel: Sie gehen mit Stadt, Bahn und Landesbetrieb hart ins Gericht.
Der nächste Bauabschnitt ist um Jahre verschoben, weil die Bahn ihre Aufgaben nicht rechtzeitig erfüllt hat, und nun rückt auch die zwischenzeitliche Durchfahrt nach Vorhalle um Monate nach hinten. „Eigentlich ist das alles nur noch ein Treppenwitz“, stellt Andreas Fieberg in einem Facebook-Post zur Berichterstattung fest. Er hat nicht vergessen, wie groß die Verzögerungen bei der Sanierung der Brücke über die Ruhr nach Vorhalle und beim Ersatz für die Brücke über den Obergraben gewesen sind.
Aktuell noch ist der Kreiselarm nach Vorhalle hin dicht. Ein Provisorium soll ihn wieder befahrbar machen. Aber das Spezialmaterial hat lange Lieferzeiten. Vor Ende August rechnet der Landesbetrieb Straßen nicht mit einer Wiedereröffnung. Der Abriss der Overwegbrücke von Alt-Wetter nach Grundschöttel steht an, die Kaiserstraße in Richtung Gedern soll ausgebaut werden. „Fehlt nur noch, dass der Hang Richtung Herdecke abrutscht und die Straße gesperrt wird“, fürchtet Benedict Elias Schwiertz.
„Ganz Wetter ist nur noch eine Baustelle“
An Spott wird in den Kommentaren nicht gespart. Anja Koch will die Chinesen einschalten: „Die Frage ist nur, ob die bereit wären, für eine Nachtschicht her zu kommen.“ Die mehrjährige Verzögerung bei der Kreiselbaustelle über der Bahnlinie in Alt-Wetter rührt von Arbeiten her, die nur bei kurzfristigen, nächtlichen Streckenstilllegungen möglich sind. Der Vorlauf für solche Sperrzeiten liegt bei mehreren Jahren. Andreas Fieberg fürchtet, dass auch die Chinesen „an der Deutschen Bahn zerschellen werden.“
„Lustig ist das schon lange nicht mehr“, kommentiert Alexandra Brück und nimmt ebenfalls die Bahn aufs Korn. „Echt unfassbar. Eine absolute Frechheit!“, pflichtet ihr Jessica Giesecke bei, und Diana Spohn setzt ein Äffchen, das sich die Augen zuhält, als Emoji hinter ihre Feststellung: „Ganz Wetter ist nur noch eine Baustelle.“ Olli Stark macht sich darüber lustig, wie schlecht Deutsche Bahn und Stadt Wetter Hand in Hand gearbeitet hätten. Helmut Dienstbier zeigt dagegen auf den Landesbetrieb Straßen wegen der Verzögerung bei der Interimslösung: „Ich habe von Straßen NRW nichts anderes erwartet.“
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Cornelia Kless blickt auf die jüngere Geschichte des Kreiselbauwerkes über der Bahnlinie zurück. Schon als der Kreisel vor wenigen Jahren gebaut wurde, war klar, dass er wegen der Schäden darunter nicht dauerhaft bleiben kann und wieder abgerissen wird. „Steuerverschwendung“, lautet der Vorwurf der Leserin. „Das Gesamtbild musste ja passen zur Eröffnung der neuen Einkaufsstraße.“ Der Kreisel bildete den Abschluss beim Ausbau der unteren Kaiserstraße und ersetzte eine Ampelanlage. Cornelia Kless dagegen sieht: „Hauptsache, es wurde bestimmten Leuten auf die Schulter geklopft.“