Wetter. Familiengerecht, attraktiv und mit niedrigen Energiekosten: Das Bauvorhaben im Schöntal nimmt reelle Formen an.

Noch zeigen Animationen, wie es schon im nächsten Jahr hinter dem Bauzaun aussehen soll: Auf dem ehemaligen Hauptschulgelände im Schöntal möchte die Landesbausparkasse LBS gerade sieben Doppelhäuser an den Mann oder die Frau bringen. Motto für die geplanten Passivhäuser im „Lindenhof“: „Weniger Energiekosten, mehr Wohnqualität.“

159 Quadratmeter Wohnfläche, sieben Zimmer, dazu eine Grundstücksfläche von 223 - für einen Kaufpreis von 599.500 Euro ist das an der Heinrich-Kamp-Straße gegenüber der Seniorenresidenz zu haben. Weitere Ausstattungsmerkmale sind ein Carport pro Doppelhaushälfte und eine „attraktive Architektur mit gut durchdachten Grundrissen.“ Eines der Objektbilder im Internet zeigt eine Terrasse neben dem zurückgenommenen Geschoss auf dem Dach.

Auf dem Banner am Bürgersteigrand sind musterhaft ein paar Grundrisse abgebildet. „Werden Sie jetzt Kapitalanleger oder Selbstnutzer“, werden Interessenten zu einer Nachfrage animiert. Noch sind Häuser zu haben, heißt es auf Nachfrage bei der LBS in Dortmund. Wie viele genau, ist aktuell nicht zu erfahren. Bestätigt wird, dass ein Einzug noch im nächsten Jahr gehalten werden kann. Die Bauzeit liegt unter einem Jahr, sage der Bauträger.

Werbung am Bauzaun: Im Schöntal soll der
Werbung am Bauzaun: Im Schöntal soll der "Lindenhof" aus sieben Doppelhäusern gebaut werden. © Unbekannt | Klaus Görzel

Die Gebäude der ehemaligen Hauptschule sind länger schon abgerissen. Eine Hauptschule wird in Wetter nicht mehr benötigt, seit die Sekundarschule an der Wilhelmstraße am Start ist. Auf einem Teil des früheren Schulgeländes im Bereich von Mühlenfelstraße, Steinstraße und Heinrich-Kamp-Straße ist bereits ein großer Kindergarten des TSE erricht worden. Die vorgesehene Wohnbebauung beim „Lindenhof“-Projekt ist aus Sicht der Stadt eine sinnvolle Innenstadtentwicklung. So steht es in der Begründung für den Bebauungsplan Nr. 69.

Was als Zielvorgabe für den Bebauungsplan formuliert ist, passt gut zur laufenden Werbung der LBS: Inmitten von Alt-Wetter solle „ein attraktives, familiengerechtes Wohnquartier mit Einfamilien- und Doppelhäusern entstehen, das den zukünftigen Bewohnern hohe städtebauliche, gestalterische und soziale Qualitäten biete.“ Zu den Festlegungen von 2016 gehören Vorgaben zur Geschosshöhe und für eine einheitliche Gestaltung der Häuser.

Vermarktet werden die 14 Doppelhaushälften auf vielerlei Kanälen. Damit auch Interessenten von außerhalb wissen, wohin sie die Häusersuche womöglich verschlägt, gibt es auch ein knappes Porträt der Stadt. „Wetter ist eine Stadt mit traditionsreicher Vergangenheit“, heißt es unter einer Karte, die Wetter am Stauende des Harkortsees leicht auffindbar zeigt. Markierte Rad- und Wanderwege sollen ebenso für die Stadt sprechen wie die Gelegenheit zu „anspruchsvollen Mountainbike-Touren in den Laub- und Nadelwäldern des Ardeygebirges.“

Für ein Haus gerade im Schöntal wird die Nähe zum Harkortsee wie zum Einkaufen und zum Bahnhof aufgeführt. Entschlussfreudige würden belohnt, heißt es im Gespräch mit der LBS. Selbst wenn der Bauträger zugesichert habe, trotz der steigenden Preise im Baugewerbe und dem Mangel bei Baustoffen seine Preise zu halten, könnten den künftigen Häusle-Besitzern immer noch die Zinsen davon laufen.