Wetter. Die Friedrich-Straße ist dicht. Drei Umfahrungen der Baustelle sind möglich. Der Test zeigt, welcher Weg der kürzeste und schnellste ist.

Morgens mit dem Auto zur Arbeit nach Hagen oder umgekehrt für den Job nach Alt-Wetter: Drei Wege bieten sich an, die am Kreisel gesperrte Friedrich-Straße zu umfahren. Wo lässt sich Zeit und Strecke sparen? Die Redaktion hat sich mit Stoppuhr und Blick auf den Kilometerstand auf den Weg gemacht.

Seit Anfang Dezember stellt sich die Frage: Durchs Schöntal, an der Volmarsteiner Seite entlang oder über Herdecke – woher führt der schnellste und kürzeste Weg, um vom bisherigen Kreisel über der Bahn in Wetter zum Vorhaller Kreisel zu kommen. Seit Anfang Dezember ist die Friedrichstraße an der Einmündung auf den Kreisel wegen der Bauarbeiten gesperrt. Eine Umleitung für PKW durchs Schöntal ist vorhanden. Aber ist das auch wirklich die beste Strecke, um – beispielsweise – zum Parkplatz vor dem Stadtsaal zu kommen?

Zeit ist Lebenszeit und jeder gesparte Kilometer bares Geld. Gefühlte Entfernungen bringen einen dabei nicht weiter. Wie gut, dass Autos einen Kilometerzähler mit einer Stelle hinter dem Komma haben und Handys eine eingebaute Stoppuhr. Der dreifache Selbstversuch kann beginnen.

Die Uhr läuft, sobald der Vorhaller Kreisel verlassen ist. Versuchsstrecke 1 soll die durchs Schöntal sein. Also auf Hagens Weststraße einbiegen und zielstrebig auf Wetter zusteuern. Vor der Eisenbahnunterführung am Rangierbahnhof geradeaus, die beiden Brücken über Ruhr und Obergraben nehmen – alles wie gewohnt. Dann heißt es aufgepasst. Der kleine Kreisverkehr kurz vor dem gesperrten Stück der Friedrichstraße kommt ins Sicht. Jetzt schnell links einbiegen.

Am Aldi vorbei geht’s über den neuen Notweg zur Wasserstraße. In Gegenrichtung ginge es quasi parallel über die Fahrbahn neben dem Wertstoffhof und die Heinrich-Kamp-Straße zurück auf die Friedrichstraße Richtung Hagen. Jetzt aber ist der Parkplatz am Stadtsaal das Ziel. Ankunft nach acht Minuten und 53 Sekunden. 5,7 Kilometer hat das Auto mehr auf der Uhr. Elf Ampeln entlang der Strecke könnten die Fahrt bremsen, tun es aber (bis auf jene an der Demag) nicht.

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Ein Arbeitstag später, der nächster Versuch. Wieder sind es eine gute Handvoll Ampeln allein auf der Weststraße bis zur abknickenden Vorfahrt vor der Eisenbahnunterführung. Links ab geht’s an der Spedition Ottensmann vorbei, stets parallel zur Eisenbahn bis zur Schlaufe, die hoch führt zur Overwegbrücke. Hier ein Gebrauchtwagenhandel, da eine Einmündung zur Hegestraße hinauf, da ein Gebrauchtwagenhandel und die Einmündung Bachstraße, wieder an der Bahn entlang – das zieht sich.

Die Fahrt ist flott, aber das Hunderterrädchen im Tacho dreht und dreht sich, bis es nach 7,7 Kilometern am Stadtsaal zur Ruhe kommt. Zehn Minuten und 25 Sekunden sind seit dem Kreisel in Vorhalle vergangen. 13 Ampeln lagen am Weg, und obwohl kaum eine ihre rote Zunge raus gestreckt hat, bleibt der Bogen auf der Volmarsteiner Seite nicht nur gefühlt ein Umweg.

Chance 3: Am Vorhaller Kreisel geht es ab nach Herdecke und dann am Kreisel unterhalb der B54 zum Kreisel vorm Zweibrücker Hof zum Kreisel an der Ecke Ruhrstraße über den Kreisel an der früheren Post auf die Wetterstraße. Läuft, abgesehen von einem Müllfahrzeug, das kurzzeitig im Weg steht.

Schön ist es oben in den Klippen von Wetter, fast wie im Urlaub. Rasen ist auch nicht mehr erlaubt wie gerade noch. Man muss den Blick runter auf den See und über die Bahnlinie bis zur Konkurrenzroute unterhalb des Volmarsteiner Hangs richten. Und was sagen die Zahlen? Gerade mal vier Ampeln waren es bis zum Stadtsaal, zwei davon allerdings rot. Die Strecke von 6,8 Kilometern wird dadurch zehn Minuten und 25 Sekunden lang. Platz zwei also und nur unwesentlich kürzer als der Bogen über Volmarstein.

Der beinahe gewohnte Weg über die Friedrichstraße bleibt somit der kürzeste und schnellste, auch wenn er derzeit durchs Wirrwarr der Straßen im Schöntal führt. Und wie lange hätte die Fahrt ohne gesperrte Friedrichstraße über den eingefahrenen Kreisel gedauert? Für das Schlussstück von der Seniorenresidenz bis zum Parkplatz jedenfalls zeigt Google Maps drei Minuten und eine Entfernung von 230 Metern an. Für Fußgänger. Autofahrern wird eine 16-minütige Reise zurück über Vorhalle und dann auf der Volmarsteiner Seite empfohlen. Bis zum Google-Sitz im sonnigen Kalifornien scheint sich nur herum gesprochen zu haben, dass es am Kreisel eine Sperrung gibt. Für die Abkürzung durchs Schöntal muss man schon den Lokalteil lesen...