Herdecke.. Satzung beschlossen, Fusion der Sparkasse Hagen mit Herdecke besiegelt: Nach der Verbandsversammlung sollen nun die Mitarbeiter informiert werden.


Die fünfte Etage des Hotels Zweibrücker Hof bietet schöne Aussichten. Gleiches soll für den neuen Sparkassenzweckverband Hagen-Herdecke gelten. Zu der konstituierenden Sitzung kam nun die Verbandsversammlung in öffentlicher Runde in eben jenem Ruhrforum am Ufer des Harkortsees zusammen. Die Vertreter demonstrierten Geschlossenheit, in nahezu allen Wahlen und bei der Abstimmung über die Satzung gab es Einstimmigkeit.

Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz, so sagte es seine Herdecker Amtskollegin Katja Strauss-Köster als Leiterin der Versammlung, hatte an diesem Tag gleich „zwei historische Termine“. Neben der zügig abgewickelten Tagesordnung zur Sparkassen-Vereinigung in dem kleinen Konferenzraum warteten gewissermaßen noch Prinz William, Kanzlerin Merkel und Ministerpräsidentin Kraft bei der großen 70-Jahr-Feier des Bundeslands Nordrhein-Westfalen.

Harmonie und Vertrauen

Zurück von Düsseldorf nach Herdecke. Hier wie dort ging es harmonisch zu. Das sei auch im Vorfeld der Fall gewesen, betonte Strauss-Köster vor der Abstimmung über die Satzung. „Es gab viele Verhandlungen und Diskussionen, die wir aber einvernehmlich geführt haben.“ An die Spitze des neuen Sparkassenzweckverbands wählten die rund 45 Delegierten mit vielen Partei-Vertretern aus beiden Städten dann auch die beiden Bürgermeister.

Schulz nutzte die Gelegenheit, um dem kleineren Partner aus Herdecke „für den gut laufenden Prozess“ zu danken. Die Gespräche seien partnerschaftlich und auf Augenhöhe verlaufen, wofür auch die Sparkassen-Vorstandsetagen aus beiden Städten verantwortlich seien. Dank professioneller Vorbereitung konnte die Fusion schnell und zügig vonstatten gehen, was auch andernorts anerkennend aufgefallen sei. „Es hat mich gefreut, dass mich auswärts Sparkassen-Vertreter auf den guten Ablauf hier bei den Verhandlungen angesprochen haben.“

Dem wollte Strauss-Köster nicht nachstehen und betonte den vertrauensvollen Umgang der neuen Partner. Ihr Dank richtete sich u.a. an den scheidenden Herdecker Vorstandsvorsitzenden Franz-Wilhelm Buerdick, der mit seiner Pensionierung „den Weg ein Stück weit frei gemacht hat und den Prozess gut begleitet hat“. Rückblickend erinnerte sich die Bürgermeisterin an ihren Ausspruch vor sechs Jahren, als sie zu einem möglichen Ende der eigenständigen Sparkasse Herdecke sagte: „Nur über meine Leiche.“ Quicklebendig räumte sie ein, dass die Rahmenbedingungen (Niedrigzinsphase, zunehmende Regulierung) ein Umdenken bewirkt hätten. „Ich halte es da wie Herr Buerdick, der unsere Sparkasse als schöne Braut bezeichnet. Diese ist aber auch etwas älter geworden, daher mussten wir sie zukunftsfähig machen“, sagte sie in der halbstündigen Verbandsversammlung.

Den öffentlichen Teil dieses Termins verfolgten auch einige Herdecker als Zuschauer. Beim Herausgehen gab es vereinzeltes Murren. „Uns Kunden hat natürlich wieder keiner gefragt, was wir von dieser Fusion halten“, sagte ein Bürger.

Abteilungen auch in Herdecke

Dagegen ist Frank Mohrherr, der im neuen vierköpfigen Vorstand neben den drei Hagenern die Herdecker Belange vertritt, „guter Dinge“, dass der Einigungs-Prozess auch auf der Zielgeraden gute Abschlüsse bringt. So erhalten in der kommenden Woche die Mitarbeiter, für die es auch während der Verhandlungen immer wieder Mitteilungen gegeben habe, konkrete Informationen über ihre künftigen Aufgaben ab dem 1. September. Sicher ist laut Mohrherr zudem: „Unser Sparkassen-Gebäude in Herdecke wird nicht leerstehen.“