Herdecke. Drei Tage, drei Veranstaltungen: Die Herdecker Innenstadt war rappelvoll, und der Veranstalter des Streetfood-Festivals am Ende sehr zufrieden.
Gleich drei verschiedene Veranstaltungen und dazu bestes Wetter lockten am vergangenen Wochenende viele Besucher von nah und fern in die Herdecker Innenstadt. Das Streetfood-Festival fand mit dem verkaufsoffenen Sonntag und dem großen Trödelmarkt auf dem Rathaus- und Stiftsplatz einen gelungenen und sonnigen Abschluss.
Stände früh aufgebaut
Keine schlechte Idee, die Verkaufs- und die Trödeltische bereits am frühen Morgen aufzubauen. Denn gegen Mittag zeigte das Thermometer bereits Temperaturen um die 30 Grad an. Glück für die, die da noch einen Schattenplatz für den Marktstand ergattern konnte. Auch Familie Schenk baute die Tapeziertische bereits um halb sieben in der Früh auf. Unter einem Pavillon fanden Vater, Mutter, die beiden Söhne und sogar Oma und Uroma ausreichend Schatten, um bei den Verhandlungen mit potenziellen Käufern nicht noch weiter ins Schwitzen zu kommen.
Und dass Familie Schenk gerade jetzt ein wenig Hausrat loswerden möchte, hat einen guten Grund: „Wir fahren bald auf eine große Reise und dafür haben wir ein wenig aussortiert“, sagt Vater Felix. Acht Monate wollen die Schenks im Wohnmobil durch Europa reisen. Da braucht es eine extra große Urlaubskasse: „Wir wollen unser Haus in der Zeit vermieten. Deswegen mussten wir etwas Platz schaffen“, sagte Schenk, während seine Frau Sophia eine Ritterburg an den Mann brachte. Während es bei den Schenks vor allem Kinderspielzeug und Kleidung der beiden Söhne zu kaufen gab, wurden an vielen anderen Ständen vor allem Antikes, Schallplatten und Porzellan verkauft. Ein echter Trödel-Markt eben, ohne Neuware.
Besucher aus Nachbarstädten
Als um 13 Uhr dann die Herdecker Einzelhändler ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag öffneten, wurde es in der Innenstadt richtig voll. Es schien, als hätten viele Besucher den Start des Flohmarktes mit der Öffnung der Geschäfte und 13 Uhr verbunden. Neben vielen Herdeckern waren aber auch wieder unzählige Besucher aus umliegenden Städten zu Gast in der Altstadt. Dies machte sich vor allem an den vollen Parkplätzen mit vielen Kennzeichen von außerhalb bemerkbar.
Extravagante Buden
Auch der Streetfood-Markt, der bereits seit Freitagabend viele Gourmets in die Herdecker Innenstadt lockte, erwachte am frühen Sonntagnachmittag zum letzten Mal. Vom Viehmarktbrunnen bis Pub The Shakespeare reihten sich die vielen verschiedenen Anbieter kulinarischer Gaumenfreuden aneinander. In teils extravaganten Imbissbuden wurde verschiedenstes Streetfood aus Europa und darüber hinaus angeboten. Zwischen Wildburgern, unzähligen Fastfood-Variationen oder klassischen Crêpes und belgischen Pommes fiel die Entscheidung zum Kauf meist nicht leicht. Da brauchte es eventuell weitere Verkaufsargumente als die reine Mahlzeit. Die Menschen-Schlangen vor den ausgefallenen Buden, wie vor einem alten umgebauten roten Bus, wirkten meist etwas länger als die an „herkömmlichen“ Imbisswagen.
3,5-Tonnen Smoker
Für Aufsehen sorgte auch der extragroße Smoker-Grill von „Bacon Bomb Burger“ am Viehmarktbrunnen. Der riesige Smoker bringt stolze 3,5 Tonnen auf die Waage: „Das ist der größte Smoker, den man noch auf einen Hänger bekommt“, meinte Teammitglied und Mietkoch Thomas Schröder, der nebenbei Besuchern erklärte, wie das Fleisch vor dem Garen mit einer Marinade aus Rum und Apfelschorle eingesprüht wird. „Mit dem Smoker können wir 800 bis 1000 Personen verköstigen“, so Schröder. Das Team aus Düsseldorf und Köln ist Streetfood-Festival-erfahren. In Herdecke waren sie jedoch das erste Mal dabei. Die Umsätze seien aber in Ordnung: „Klar, es kann immer besser sein“, so Verkäufer „Bibo“, der die Herdecker als ein eher zurückhaltenderes Publikum einstuft, „insgesamt sind wir aber zufrieden“.
Veranstalter zufrieden
Sehr zufrieden mit dem ganzen Wochenende zeigt sich auch Veranstalter Yusuf Tekce: „Das Streetfood-Festival war an allen Tagen sehr gut besucht. Samstag war es wirklich sehr voll, da waren wir hier schon am Limit.“ Und auch das Feedback der Streetfood-Anbieter sei durchweg positiv. Tekce: „Uns wurde schon signalisiert, dass viele auch nächstes Jahr wieder mit dabei sein möchten.“ So wird das Streetfood-Festival 2022 sicher nicht das letzte in der Herdecker Innenstadt gewesen sein.