Wetter. Wenige Verhandlungen und kaum noch Besucher. Im Amtsgericht Wetter wurde der Sitzungsbetrieb wegen Corona ausgedünnt.

Geschlossene Schulen und Geschäfte, Maskenpflicht oder das Einschränken sozialer Kontakte: Die Pandemie und der zweite Lockdown bestimmen derzeit unser Leben. Auch im Amtsgericht und in der Arrestanstalt kann von Alltag keine Rede sein. Dort steht der Infektionsschutz ebenfalls an oberster Stelle. Und es hat sich gezeigt, dass die getroffenen Maßnahmen Schlimmeres verhindern konnten.

Anliegen möglichst telefonisch regeln

Wenige Verhandlungen und kaum noch Besucher – im Gericht an der Gustav-Vorsteher-Straße herrscht eine ungewöhnliche Ruhe. In dem Kontext erklärt Direktor Till Deipenwisch: „Das entscheidet jede Richterin und jeder Richter in eigener Zuständigkeit aufgrund der im Grundgesetz vorgesehenen richterlichen Unabhängigkeit. Es gibt daher nur eine Empfehlung, den Sitzungsbetrieb im vertretbaren Rahmen auszudünnen, was hier jetzt momentan auch praktiziert wird.“ Eilbedürftige Sachen werden selbstverständlich bearbeitet. Ansonsten gilt, was schon vor einigen Monaten entschieden wurde: Die Bürger werden gebeten, ihre Anliegen, sofern möglich, telefonisch oder schriftlich zu regeln. Im Gebäude herrscht Maskenpflicht, die Anstands- und Hygieneregeln sind zu beachten. Spuckschutzwände in den Sälen tun ihr Übriges. Auch arbeiten die Mitarbeiter in zwei Gruppen, so dass nicht mehrere Personen gleichzeitig in einem Büro sitzen. Eine Regelung, die sich angesichts der Infektion eines Mitarbeiters bereits bewährt hat.

Schnelltest bei Symptomen

Nicht anders sieht es in der Mädchen-Arrestanstalt aus. Auch dort, so betont der Leiter, werde auf weitestgehende Vereinzelung der Mitarbeiter sowie der Arrestantinnen gesetzt. Aufgrund der notwendigen Einzelbelegung sei von 27 auf 20 Plätze reduziert worden. Bei begründeten Verdachtsfällen – beispielsweise bei Symptomen – würden Schnelltests durch geschultes Personal oder den Anstaltsarzt durchgeführt. Einmal mehr zollt Direktor und Anstaltsleiter Till Deipenwisch, seinen beiden Teams Respekt: „Die von allen im Gericht und in der Anstalt an den Tag gelegte Disziplin hat sich bisher ausgezahlt. Trotz vieler Schwierigkeiten haben wir den Geschäftsbetrieb stets aufrechterhalten können und sind gesund geblieben. Ich denke, dass wir alle im beruflichen und privaten Bereich noch für einige Zeit Anstrengungen auf uns nehmen müssen, damit das so bleibt. Das ist angesichts der möglichen Folgen einer Covid-Erkrankung, die auch ich in einigen Verfahren mitbekommen musste, aber alternativlos.“ Und: Wann sie geimpft würden, stehe noch nicht fest.+++ Keine Nachricht aus Wetter und Herdecke verpassen: Hier für den täglichen Newsletter anmelden! +++https://www.wp.de/staedte/herdecke-wetter/immer-die-neusten-nachrichten-aus-wetter-und-herdecke-id228405613.html